Raubtiernacht
Mit träger Langsamkeit neigte sich der Tag dem Ende zu, während sich die beiden Sonnen langsam dem fernen Horizont näherten. Ihr Licht wurde von den gläsernen Fassaden der hohen Gebäude reflektiert und tauchte die Stadt in goldenes Licht. An der Flanke eines dieser Hochhäuser überragte ein großer Balkon die tief unten liegende Straße. Eine Landeplattform, welche von den Besuchen des Hotels genutzt werden durfte, die das Penthouse gemietet hatten. Einem Raubvogel gleich ruhte eine nachtschwarze Form darauf, scheinbar unbehelligt durch das Lichterspiel, das von seinem matten Rumpf nicht reflektiert wurde. Zwei Personen lagen auf der breiten Decke, die im Schatten der Pinasse aufgelegt worden war und genossen die letzten Strahlen der untergehenden Sonnen.
Schamlos räkelte sich Amanda darin, während ihr honigblondes Haar einem Halo gleich ihren Kopf umrahmte. Bekleidet war der stolz der Konföderation derzeit nur mit silbernen Fesseln an ihren Handgelenken sowie einem goldenen Band um ihren Hals. Letzteres war ein Geschenk des Mannes gewesen, der sie derzeit mit unverhohlener Begierde aus seinen dunklen Augen musterte.
“Wir haben Urlaub”, erinnerte Amanda ihn und ließ die Finger ihrer linken Hand dabei über die lange Narbe auf seinem Bauch streichen. “Für noch mindestens einen Tag.”
Schmunzelnd ließ Phelan seinen Blick über ihre entblößten Rundungen streichen, bevor er nach ihrer Hand griff. Dann hob er diese zu seinen Lippen und küsste die weiche Haut ihres Ballens, bevor er sanft hinein biss.
“Dann lass uns warten, bis die Nacht hereingebrochen ist”, entschied er. “Denn dann machen sich die Raubtiere auf die Jagd.”