Liebe Wölfin, liebe Mai,
egal, wie sehr euch der moralisch-dommige Zeigefinger nun aufstößt oder nicht (das kann jeder anders empfinden), in einem Punkt muss ich euch ganz entschieden widersprechen.
Aus euren Beiträgen geht kurz gesagt hervor, dass jeder eben seine eigenen Erfahrungen machen muss, schließlich sind alle Beteiligten erwachsen.
Ich bin ja nun auch schon seit 15 Jahren in der BDSM-Welt unterwegs. Immer wieder sind mir Subs über den Weg gelaufen, die mit einer völliger Unwissenheit oder mit tausend Klischees beladen auf der Suche nach einem Dom sind. Wo man nur die Hände über den Kopf schlägt und genau weiß, dass sie, wenn sie an den Falschen geraten, da mit einer ziemlich kaputten Seele wieder rauskommen. Und ja, solche Fälle sind mir wirklich schon begegnet - bis zum Selbstmord.
Soll man nun also trotzdem schweigen, damit man nur ja nicht seine Moral jemanden anderen überstülpt? Soll man nicht wenigstens versuchen, solche Neulinge zum Nachdenken zu bringen?
Denn das hatte ich auch schon einige Male: Eine Mail, ein Gespräch im Chat und dann einige Wochen später die dankbare Meldung, dass man dadurch die Schmetterlinge im Bauch beruhigen konnte und zu einer vernünftigen Handlung fähig war.
Jedem kann man freilich nicht helfen. Zu einigen kommt man nicht durch, andere reagieren trotzig. Aber ich werde nicht aufhören, Subs, die sich meiner Meinung(!) auf dem falschen Weg befinden, wieder zum Gehirn einschalten zu bewegen.
Subs sind in der Tat keine Kinder. Aber seien wir ehrlich: Frischgebackene Subs, die gerade erst die weite Welt des BDSM für sich entdeckt haben, rennen oft mit Scheuklappen durch die Gegend und sind gerne mal Opfer von den nicht immer so netten Doms, die das bereitwillig ausnutzen. Das meine ich jetzt keinesfalls abwertend, sondern das ist ganz normal.