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Forum - BDSM - Umfragen

Wie gut kannst du deine Neigung zu BDSM oder Fetisch für dich selbst akzeptieren?

Bezieht sich auf die Abstimmung »Wie gut kannst du deine Neigung zu BDSM oder Fetisch für dich selbst akzeptieren?«.

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Lucia

Profil unsichtbar.

30.08.2011 um 18:03 Uhr

Da hat sich ja eine äußerst interessante Diskussion entwickelt, spannend zu lesen.

Ich denke auch, das da in der Erziehung eines Menschen viel begründet liegt.

Ob das nun familiäre oder im engeren Umkreis gesellschaftliche Zwänge sind, die einen prägen, hat ja je nach Ausmaß des Einflußes und nach Beschaffenheit des Charakters des Beeinflußten/Erzogenen, am Ende unterschiedliche Ergebnisse hervorgebracht.

Und da liegt für mich natürlich eine Verantwortung, der wie auch immer prägenden Familie/Gesellschaft, die ja auch irgendwann von irgendwem geprägt wurde.

Letztlich ist man so als Mensch an einem bestimmten Punkt (mit 18?) ja dann auch eigenverantwortlich und erwachsen (manche ja nie...)!

Und wenn man dann selbstbewußt und mit sich einig ist, auf welcher Ebene auch immer, kann man sich glücklich schätzen...

Ich hoffe meine Gedankengänge sind nachvollziehbar, wenn ich das so lese, kommt mir das doch etwas verworren vor, obwohl, ich weiß ja was ich meine...

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Gryphon

Autor.

30.08.2011 um 18:04 Uhr

geändert am 30.08.2011 um 18:05 Uhr

Hallo Schattenwölfin!

 

mantra-artig in die Erziehung einfließendes Beschwören der Gewaltfreiheit

 

So ändern sich die Zeiten. Aber ich bin da relativ guter Dinge, da sich nachfolgende Generationen schon immer gegen die Erziehungsversuche der Eltern gewehrt haben. Lange Haare in meiner Generation, kurz darauf die Popper als Antwort auf die 68er Eltern, heute ist es wahrscheinlich ein bisschen schwieriger und differenzierter, da die Strömungen weit auseinanderklaffen, doch eigentlich müsste die nächste Generation eine der Konsumverweigerer und Moralisten sein (was ich nicht glaube).

 

Andererseits denke ich, dass bei aller (außerhalb von BDSM) herrschenden latenten oder offenen Gewaltbereitschaft eine gewisse Prävention nicht schaden kann, solange sie sich nicht in mantraartigen Worthülsen verliert.

 

Grüße von Gryphon

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Gelöscht.

30.08.2011 um 20:17 Uhr

Moin Schattenwölfin

 

Sich aus der Verantwortung stehlen .. nein nein ... da gehen wir schon völlig konform - es sollte jede/r die Konsequenzen seines Tun und Denken tragen .

 

Nur wenn diese Menschen nicht fähig sind , ihr Tun frei zu entscheiden - liegt dann nicht eine Möglichkeit der "Entschuldbarkeit " vor ?

 

Liegt nicht oft - bei diesem Fremdgesteuert - schon fast eine Gehirnwäsche vor ? Sind diese Menschen überhaupt in der Lage , freie Entscheidung zu tätigen ?

 

Ist die/unsere Gesellschaft nicht nun mal so gestrickt, das es nur die Ansicht gibt, die einen in einen bestimmten Rahmen drückt - egal, ob es sich um die Wahrheit handelt oder um das, was andere anderen aufsetzen ?

Moral - Akzeptanz - Toleranz und Respekt sind die Worte , die man dafür nutzt .. aber wie oft werden sie nur BEnutzt?

Um andere zur Verantwortung ziehen zu können - ist es da nicht erforderlich , das dieses es auch begreifen?

 

Unsere Gesellschaft ist auf auf großen Trugschluss gebaut ... Menschen werden dirigiert wie Marionetten und wenn sie nicht funktionieren werden sie ausgewechselt oder für ihr Nicht funktionieren bestraft .

 

Wie viele - wen - müsste man dafür zur Verantwortung ziehen?

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Gelöscht.

30.08.2011 um 20:43 Uhr

geändert am 30.08.2011 um 20:45 Uhr

Allerdings vermute ich, dass sich der Dominante Part mit dem akzeptieren seiner Neigungen um ein vielfaches leichter tut als der devote...

 

Ich glaube nicht, dass Du mit Deiner Vermutung richtig liegst, sondern glaube vielmehr, dass es mit der Biographie und dem Selbstverständnis des jeweiligen dominanten oder submissiven Menschen zusammenhängt.

Wie viele (auch Männer) sind mittlerweile und zum Glück so erzogen und sozialisiert, dass es überall möglichst gewaltfrei zuzugehen hat. Männer in meinem Alter haben sich in Jugendjahren auf dem Schulhof schon noch ordentlich geprügelt, wohingegen früh feststand: „Ein Mädchen haut man nicht!“, woraus wurde: „Eine Frau schlägt man nicht!“ .

Sich so herangereift einzugestehen, dass man einen Lustgewinn daraus bezieht, seine möglicherweise aufrecht geliebte Frau zu schlagen / zu unterwerfen, das stelle ich mir sehr schwer vor. Dann noch einen Schritt weiter zu gehen und aus der Phantasie Wirklichkeit werden zu lassen, ist wahrscheinlich eine nicht minder schwere Hürde.

Aber das ist nur ein mögliches Bespiel von vielen; bei umgekehrten Geschlechterrollen mag es ähnlich sein, manchem Dom-Mann mögen Eingeständnis, Outing und Ausleben problemlos möglich sein usw. usw.

 

Schattenwölfin

 

Erst einmal freut es mich, mit meinem Satz eine sehr interessante Diskussion angestossen zu haben

Natürlich hängt es sehr stark mit der Biographie eines Menschen zusammen wie sehr er sich/seine Neigungen akzeptieren kann. Zu meiner Biographie möchte ich anmerken: ich bin der gewaltloseste Mensch der mir selbst begegnet ist, war NIEMALS auf dem Schulhof in eine handfeste Auseinandersetzung verwickelt, noch nie in eine Schlägerei - ich könnte mir niemals vorzustellen jemand in irgendeiner weise Gewalt anzutun.

 

Und trotzdem gibt es mir unbeschreibliche Befriedigung im Rahmen meiner Session meine Sub zu Ohrfeigen, sie mit Peitsche/Gerte/Hand etc... zu bestrafen.

Ein Wiederspruch in sich! Aber es fällt mir sehr leicht es für mich zu akzeptieren weil die Partnerinnen es immer wollten, verlangten, sich gut dabei fühlten. Darum hab ich kein Problem damit es zu tun. Im Gegenteil...

Ich persönlich würde es für mich selbst niemals akzeptieren, wenn mir aus Versehen bei meinem Kind (hab zwar keine, nur als Beispiel) "die Hand ausrutscht."

 

Und um auf den Ausgangspunkt zurück zu kommen: im BDSM Bereich ist es meiner Meinung nach etwas leichter zu Geben als zu nehmen. Ein(e) Sub wird wohl viel öfters an sich zweifeln, weil sie/er Lust daraus gewinnt geschlagen/beschimpft/benutzt zu werden.

 

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Gelöscht.

30.08.2011 um 21:30 Uhr

Moin

 

Ein Wiederspruch in sich!

 

Tatsächlich? Dann wäre ja Bdsm und handfeste Auseinandersetzungen ein und dasselbe?

 

Ist das eine nicht durch gewollte/gefühlte Empfindungen gesteuert - freiwillig erduldet/gewollt und das andere durch körperliche Gewalt - gegen den Willen des anderen ?

 

Gruß Bernd

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Gryphon

Autor.

30.08.2011 um 22:00 Uhr

Hallo Sirius,

 

war NIEMALS auf dem Schulhof in eine handfeste Auseinandersetzung verwickelt, noch nie in eine Schlägerei - ich könnte mir niemals vorzustellen jemand in irgendeiner weise Gewalt anzutun.

 

Und trotzdem gibt es mir unbeschreibliche Befriedigung im Rahmen meiner Session [] meine Sub zu Ohrfeigen, sie mit Peitsche/Gerte/Hand etc... zu bestrafen.

 

mit diesem Widerspruch in uns werden wir wohl alle leben müssen, und das ist gut so, weil es uns einerseits von den klinischen Sadisten trennt und andererseits immer wieder dazu bringt, uns zu hinterfragen.

 

Grüße von Gryphon

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Gelöscht.

31.08.2011 um 00:27 Uhr

Moin

 

Ein Wiederspruch in sich!

 

Tatsächlich? Dann wäre ja Bdsm und handfeste Auseinandersetzungen ein und dasselbe?

 

...ähm...Nein, das würde ich niemals behaupten!

 

[/quote]

Ist das eine nicht durch gewollte/gefühlte Empfindungen gesteuert - freiwillig erduldet/gewollt und das andere durch körperliche Gewalt - gegen den Willen des anderen ?

 

Gruß Bernd[/quote]

 

...Korrekt. Genau das was ich auch gemeint habe, nur anders ausgedrückt!

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Gelöscht.

31.08.2011 um 00:29 Uhr

Hallo Sirius,

 

war NIEMALS auf dem Schulhof in eine handfeste Auseinandersetzung verwickelt, noch nie in eine Schlägerei - ich könnte mir niemals vorzustellen jemand in irgendeiner weise Gewalt anzutun.

 

Und trotzdem gibt es mir unbeschreibliche Befriedigung im Rahmen meiner Session [] meine Sub zu Ohrfeigen, sie mit Peitsche/Gerte/Hand etc... zu bestrafen.

 

mit diesem Widerspruch in uns werden wir wohl alle leben müssen, und das ist gut so, weil es uns einerseits von den klinischen Sadisten trennt und andererseits immer wieder dazu bringt, uns zu hinterfragen.

 

Grüße von Gryphon

 

Hallo Gryphon,

 

weise Worte. Da gibts nichts hinzuzufügen!

 

Gruß

 

Sirius

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

31.08.2011 um 07:01 Uhr

Und um auf den Ausgangspunkt zurück zu kommen: im BDSM Bereich ist es meiner Meinung nach etwas leichter zu Geben als zu nehmen. Ein(e) Sub wird wohl viel öfters an sich zweifeln, weil sie/er Lust daraus gewinnt geschlagen/beschimpft/benutzt zu werden.

 

Ich persönlich habe kaum ein Problem damit, mich schlagen zu lassen und zu unterwerfen und daraus auch noch Freude und Lust zu beziehen. Klar taucht ab und an die Psychogouvernante auf und fragt, ob ich noch ganz dicht bin, aber das sind nur wenige Momente, an deren Ende meist ein breites Grinsen steht. Demgegenüber stelle ich es mir unmöglich vor, selbst meinen Partner zu schlagen. Würde mir allerdings auch keine Freude und Lust bereiten. Aber selbst wenn, stelle ich mir die Hemmschwelle höher vor, zumal innerhalb einer Liebesbeziehung. Mag auch damit zusammen hängen, das der dominante Part mehr Aktivität und Führung verlangt. Ich brauch ja im Zweifel nur meinen Hintern herzuhalten , um es mal salopp auszudrücken.

 

Für mich kann ich es drehen und wenden, wie ich will: Letzteres erscheint mir leichter unter der Voraussetzung, dass man mit sich und seiner Neigung im Reinen ist, was wiederum auch von der persönlichen Entwicklung und Sozialisation abhängt. Wie ich schon schrieb: Es wird auf beiden Schattenseiten Frauen und Männer geben, denen es unterschiedlich leicht/schwer fällt, sich die Neigung einzugestehen, sie zu bejahen und im letzten Schritt auch auszuleben.

 

Schattenwölfin

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

31.08.2011 um 07:07 Uhr

mit diesem Widerspruch in uns werden wir wohl alle leben müssen, und das ist gut so, weil es uns einerseits von den klinischen Sadisten trennt und andererseits immer wieder dazu bringt, uns zu hinterfragen.

 

 

Guten Morgen Gryphon,

 

Dein letzter Satz bringt vieles auf einen wichtigen Punkt. Würde jeder sich und sein Ding in der Weise hinterfragen, wie unsereins es immer wieder tut, die Welt sähe möglicherweise viel besser aus.

 

Schattenwölfin, gerade in Utopien versinkend

 

 

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