Ich wollte sie noch ein wenig warten lassen. Das würde ihre Ängste schüren, ihre Erwartungen hochschrauben und sie vielleicht gefügiger machen.
Sie lag am Boden, an Händen und Füßen gefesselt, eine Binde um die Augen. Ab und zu bewegte sie sich und seufzte. Ich trat nahe an sie heran und stellte meinen Fuß auf ihr Bein. "Bist du nun bereit, mich um die Peitsche zu bitten?"
Mein Ton war kalt. Sie zitterte leicht und presste ihre Lippen fest zusammen.
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Der Text: Ein treffend gewählter Ausschnitt, auf das Nötigste reduziert und mit einem erlösenden Ende. Er ist schnörkellos, mit wenigen, aber passgenauen Worten.
Was ich sehr gelungen finde, ist die Handhabung des Tempos, das dem Inhalt folgt.
Zum Inhalt: 'Tease & Denial' als effektive Technik, um Widerstand zu überwinden.
Nicht wie in der indischen Liebeskunst, um dem Orgasmus seinen Konsumcharakter zu nehmen zugunsten tiefer Verbindung, sondern bei Dir das frustrierende, und dafür aufpeitschende Abbrechen der Erregungskurve. Bis zum Zusammenbruch. Zusammenbrechen sollen aber die Hürden, die dem Äußern von Bedürfnissen im Wege stehen, nicht die Person. Die Person wird damit sogar frei gelegt. Die Liegende spricht es aus: Erlös' mich. Nein, sie war weder arrogant noch kalt, nur im eigenen Kokon gefangen.
Vordergründig ist die Erzählperspektive aus der Richtung der aktiven Frau gewählt; die am Boden liegende hat die Augen verbunden. Die verknappten Schilderungen des Geschehens entsprechen mehr der der passiven Frau, die ja nichts beobachten kann. Diese Schein-Perspektive ist eine Besonderheit an dieser Geschichte. Was mag sich dabei andeuten? Dass der Ich-Erzählerin im Text die Versagungen geläufig sind? An der Stelle, als sich die Zehen krümmen, wird das sogar ausgesprochen.
Mir hat die Geschichte Spaß gemacht. Und geil war sie obendrein.
Kurz, knapp, kompromisslos, intensiv und vor allem Eines: Wunderbar zu lesen!
Ja, es ist eine Momentaufnahme, ohne das wir Leser die Zusammenhänge, das Drumherum kennen. Aber genau dies macht für mich diese wenigen Zeilen aus. Die Augenblicke des Wartens, die Augenblicke der Hingabe, die Augenblicke der Erlösung.
Danke, dass ich an diesen Augenblicken teilhaben durfte.
Eine harte Momentaufnahme, aber von was. Dein Schreibstil hatte etwas, er war anders, heftig und gnadenlos, aber es fehlte der Einstieg in dieses Spiel, wer die Beiden sind, wie zueinander stehen. Nein ich vermisse hier keine Unmengen an Details, aber so ein paar markante Fakten wären nicht schlecht gewesen.