Sie hatte Angst. Wahnsinnige Angst, ihn zu sehen. Und doch musste sie es. Jetzt und hier. Ein Gespräch am Tisch würde es werden, meinte sie am Telefon. Ein Gespräch, bei dem es um Zahlen und Fakten ging und nicht um die Vergangenheit, die brach lag. Nüchternheit war jetzt und hier gefragt und sie musste unwillkürlich seufzen. Sie wollte nicht nüchtern und sachlich sein, sie wollte ihn anschreien, ihm seine Silitpfanne an den Kopf werfen... und ihn dann lieben. Ja, das wollte sie. Und genau das war es, was ihr zu schaffen machte. Sie musste sich an den Zügeln nehmen, ob sie wollte oder nicht. Als sie vor seinem Haus ankam, pumperte ihr Herz so laut, dass sie ihre Hand darauf legte, um es zurecht zu weisen, ihm Einhalt gab. Doch es hörte nicht auf seine Besitzerin. Als sie ihre Autotür aufmachte, schlug ihr die Hitze eines aufgeheizten Sommertages entgegen, die ihr schlagartig die Luft nahm. Oder war er es? Er, der unerwartet versteckt am Strommast stand und auf sie wartete. Er, der da stand und sie nur ansah. Mit allem hatte sie gerechnet, nur nicht mit ihm...
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Genau solch einen Moment hast Du hier eingefangen, beschrieben. Einen Moment, in dem sich Vorsätze und Willen umkehren, Schwäche Platz machen.
Auch mich haben die Zeilen, die mir wirklich gut gefallen, nachdenklich gemacht. Wusste sie nicht eigentlich genau, was passieren wird? Darf er sich tatsächlich nehmen, was er will? Will sie vielleicht genau dies?
Danke für diese Momentaufnahme, die ich gern gelesen habe.
Sehr gut beschrieben , ihre Angst wieder zu versagen und ihm weiterhin alle Macht über ihre Person zu überlassen. Eine Abhängigkeit die nur schwer zu durchbrechen ist.
Hab Deine Text mehrfach gelesen und bin immer noch der Meinung sie wusste genau wie es sein wird,sie wollte es auch und ja genau das ist es was mir gefällt in deinem Text.Super geschrieben.
Ich musste Deinen Text dreimal lesen, um zu verstehen. Aber am Ende hat er mich sehr in den Bann gezogen - weil er provozierend ist, weil er sich nicht auf ein bekanntes und damit vielleicht doch harmloses Spiel verlässt. Auch wenn die Szene beunruhigt - ihre Schwärze ist erregend. Jemand zweifelt und ein Anderer kommt und baut auf diese Zweifel seine Macht - eine Konstellation aus dem Leben jedes Menschen. Ich finde mich auf der Seite der Erzählerin wieder und hoffe, dass sie für den Verlust ihrer Zahlen und Fakten am Ende etwas Besseres findet: Die Kraft "Nein" zu sagen oder "Ja", ganz nach ihrem Willen