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Pausenflausen

Sub hat so gar keine Lust, das zu tun, was sie gerade tun muss. Weil ihre Gedanken in ganz andere Richtungen schweifen, als es die Stapel auf dem Schreibtisch erforderlich machen.

Eine BDSM-Geschichte von hortensia.

Bild: Schattenzeilen, Midjourney

 

Missmutig knabberte Sabine an einem dünnen Knäckebrot, das mit ihrem Lieblingskäse belegt war, lehnte sich am Schreibtisch zurück und betrachtete beinah fasziniert die unzähligen Krümelchen, die bei jedem Biss in ihre Tastatur rieselten. Der Hersteller wäre sicher entsetzt – oder auch entzückt, betrachtete man nur den rein wirtschaftlichen Aspekt. Je mehr Brösel, umso schneller ist die Tastatur beim Teufel, und je mehr Tastaturen ihren Weg in die Tastaturhölle finden, umso himmlischer die Umsätze für den Produzenten. »Im Grunde bin ich also eine Heilige«, dachte sie so bei sich und musste grinsen.

Hätte sie aktuell nur nicht so viel zu tun, würde Sabine der Gedanke an die Unordnung um sie herum geradezu amüsieren. Mochte sie schon keine Unordnung, so war Achim der Meister im Ordnunghalten, der Gott des Aufräumens und der Held freier Flächen auf Tischen und Fensterbänken. Sie war sich sicher, der gegenwärtige Anblick ihrer Tastatur und ihres Arbeitsplatzes hätte seine ganze Ungnade gefunden, wäre er jetzt da.

Überall lagen Stapel und einzelne Blätter, die sie – nach einem gewissen System – um sich herum verteilt hatte und in denen Arbeiten und Aufgaben lauerten, die kaum einen Aufschub duldeten. Und kaum etwas davon konnte sie sofort erledigen und wegräumen, da alles irgendwie in sich und miteinander verzahnt war. Das Warten auf einen Rückruf hier, das Fehlen von Unterlagen dort. Ein papierener Teufelskreis, der gefühlt immer größer wurde, statt kleiner. Ja, ein Feuerchen, ja das hätte alles vom Tisch gefegt, wäre aber schlecht für den Monitor, den Drucker und die USB-Sticks gewesen. Also entschied sich Sabine gegen einen Exkurs in die Pyromanie … und biss noch einmal versonnen und doch herzhaft in das Knäckebrot.

Normalerweise arbeitete Sabine systematisch und ohne Chaos, aber dieses Projekt war so breit gefächert, dass es eben die ganze Breite des Schreibtisches einnahm und zudem nicht an einem Tag zu beenden war. Wie sollte man da bloß auf hübsche Gedanken kommen, die dem Grad der eben einsetzenden Mittagsträgheit angemessen sind?

Gespannt darauf, wie es weitergeht?

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

16.10.2025 um 00:44 Uhr

Danke für die Geschichte, hat mir gefallen.

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07.10.2025 um 17:31 Uhr

Symphatische Protagonistin, wenn auch mit leichter Einschränkung....immerhin legt sie die Schokolade wieder weg. Das gibt Symphatie - Minuspunkte. Bei "Sadisten sind echt merkwürdige Gestalten" habe ich tatsächlich kurz laut aufgelacht. Ansonsten eine kurzweilige, sehr nachvollziehbare Geschichte, habe selber schon öfters gedankenverloren meine Tastatur vollgekrümelt. Danke!

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30.09.2025 um 23:31 Uhr

Dankeschön Hortensia für die Geschichte. Ein schöner Start, bin gespannt, ob sie noch weiter geht. Hat mir soweit gefallen. Gruß Jorge

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29.09.2025 um 18:33 Uhr

Dankeschön für Möglichkeit, diese Geschichte lesen zu können. Inhaltlich spricht sie mich eher nicht an und langweilt mich etwas.

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28.09.2025 um 12:25 Uhr

Guter Teaser ...

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dienerin

Autorin. Förderer.

23.09.2025 um 18:55 Uhr

Danke Hortensia

Für diese feine Geschichte über Prokrastination - Aufschieberitis.

Ob ich so diszipliniert gewesen wäre, die Schokolade zurück zu legen, wage ich zu bezweifeln. 

Das Chaos kann ich nachvollziehen.

Eine Geschichte aus dem Leben. 

 

Dienerin

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poet

Autor.

22.09.2025 um 21:21 Uhr

Tja, so ein antikes Holzlineal führt zum Träumen ...

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Yuria

Autorin.

22.09.2025 um 10:46 Uhr

geändert: 22.09.2025 um 10:47 Uhr

Liebe hortensia,

 

ich fühle Sabine so so so sehr!

Nicht nur kein Dominator zur Hand, sondern auch die gute alte Schoki muss man sich verkneifen. °Seufz

 

Das Prokrastinieren am Schreibtisch kenne ich zu gut. Lieber erst mal einen Kaffee holen. Und ein bisschen strecken. Draußen vor dem Fenster ist es auch gerade viel zu spannend. Sieh an, mein Stuhl kann sich nicht nur langsam nach rechts drehen, sondern auch nach links, huiiiii. Was befindet sich eigentlich in der untersten Schublade des Schreibtischs? Und wird es nicht allmählich Zeit für den nächsten Kaffee? Oder doch lieber Tee? Die Pflanzen müssten auch dringend mal wieder gegossen werden...

Schmutzig wird es natürlich ab und an auch. Oft frage ich mich, wie die Leute, die mir im Berufsalltag begegnen, wohl beim Sex aussehen

 

Zum Glück sind die Gedanken ja bekanntlich frei und wir alle nur Menschen...

 

Lieben Dank für deinen famosen Text!

Yuria

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Cid

21.09.2025 um 18:45 Uhr

Liebe hortensia, 

 

vielen Dank für diese anregende und in meinen Augen sehr nachvollziehbare Geschichte.

Was gibt es schöneres als bei langweiligen Arbeiten in Gedanken zu den schönen und perversen Dingen des Lebens abzuschweifen und diese dann im Idealfall nach Feierabend umzusetzen.

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Meister Y

Autor. Förderer.

21.09.2025 um 15:11 Uhr

Liebe hortensia, welch Amüsement zum Nachmittagskaffee  ...

Das ist aber auch eine Krux mit der Arbeit, wo man doch eigentlich so viele schöne Dinge tun könnte. 

Diese abschweifenden Gedanken, fand ich wirklich toll und ich bin mir sicher, dass es an jedem Scheibtisch dieser Welt solche Momente gibt. An meinem definitiv auch .

 

Vielen Dank!

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