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Über den Gärten

Subilia chattet mit Rasmus. Rasmus chattet mit Subilia. In der virtuellen Welt leben sie einen Traum von gemeinsamer Erfüllung ihrer Sehnsüchte. Kommen sie in der Realität zusammen? Wie ist das mit den Träumen und der Wirklichkeit? Und vor allem - wer sind sie?

Eine BDSM-Geschichte von Maren.

Bild: Schattenzeilen, StableDiffusion

 

Wer in den Vorstädten der Metropolen wohnt, darf sich zu den glücklichen Menschen dieser Welt zählen. Man nimmt den Vorortzug für den Weg zur Arbeit oder eine gut ausgebaute Schnellstraße.

Bewohner einer Großstadt sind nicht zu beneiden. Der Alltag dort ist teuer und ungesund. Staub, Stahl, Beton und Glas, dazu Lärm jeder Art machen die Menschen krank.

 

Gesund lebt man draußen, entfernt vom Stress der städtischen Hektik, in den ruhigen Vorstädten. Wer es sich leisten kann, bewohnt ein Häuschen auf eigenem Land, pflegt seinen Garten und besitzt damit den Schlüssel zum kleinen Glück einer ruhigen, friedlichen Welt, fern vom Alltag.

In den Siedlungsgebieten der Vorstädte schweben in der späten Sonne Wolken aus Insekten über frisch gemähte Rasenflächen kleiner Gärten. Manchmal treibt der Wind Rosenduft durch geöffnete Fenster. In Tongefäßen wachsen Orangen, Drachenbäume und Palmen auf den Terrassen der Wohnbungalows und Reihenhäuser. Einige Bewohner haben sich einen Pool gebaut, andere gärtnern in kleinen Gewächshäusern.

Rasensprenger halten das Grün der Rabatten und gepflegten Wiesen frisch. Amseln flattern zur Seite, wenn die silbern glitzernde Tropfenwand sie trifft.

Fliegen die letzten Mauersegler am Abend fort, kommt die Dämmerung und kurz vor der Nacht huschen Fledermäuse auf Insektenfang über die Gärten.

Man sitzt an warmen Abenden auf der Terrasse, und wenn die Dunkelheit kommt, ziehen Wolken im Licht des Mondes langsam über den friedlichen Himmel. In klaren Nächten steht das Firmament voller Sterne und fern erkennt man einen Dom aus Licht über der Großstadt.

 

***

 

Luise schaut auf. Es ist fast elf Uhr abends und noch immer hell. Sie öffnet das Fenster, schaut über die Gärten. Rasmus und sie haben wieder stundenlang darüber geschrieben, wie es sein könnte, wenn sie sich träfen, ganz real, und genau das miteinander täten, worüber sie sich seit einem Jahr im Messenger austauschten, zwei Mal in der Woche. Sie hatten damals vereinbart, sich gegenseitig ihre Fantasien und Wünsche zu schreiben. Es ging darum, einen Schritt weiter zu gehen, das einsame Kopfkino zu verlassen, mit einem anderen, passenden Menschen gemeinsam im Schriftverkehr verborgene Wünsche zu erleben. Rasmus konnte das. Endlich war die Zeit vorbei, SM-Sessions einsam im Kopf zu erleben. Sicher, auch der schriftliche Austausch war kein Erleben in der Realität, aber immerhin ein Schritt weiter als die einsamen Träumereien. Jeder Chat wirkte wie ein realer Traum, eine Session im Kopf, gemeinsam mit Rasmus, ihrem Gesprächspartner. Und jeder Chat ging weit über die Fantasie reiner sexueller Handlung hinaus.

Gespannt darauf, wie es weitergeht?

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

14.09.2025 um 23:52 Uhr

Sehr schön geschrieben….

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poet

Autor.

26.08.2025 um 19:49 Uhr

Aja, jetzt hat es gefunkt. Da man als Hilfe nur die Namen hat, liest man da allzu schnell drüber. Raffiniert gebastelte Story, vielleicht ist die Einleitung etwas zu lang, aber das ist wohl auch Absicht.

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poet

Autor.

25.08.2025 um 22:11 Uhr

Was mich einfängt, sind die schönen Umfeldbeschreibungen. Das Geschehen hat mich beim ersten Lesen zugegeben erst einmal verwirrt. Da braucht es einen zweiten Versuch.

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hortensia

Autorin. Förderer.

24.08.2025 um 19:56 Uhr

Ach du je, wenn beide wüssten. wie nah sie sich sind und doch so fern ;).

 

Eine Situation, wie sie in einer Komödie nicht amüsanter hätte sein können, wäre da nicht diese Flucht in eine Traumwelt. Und genau hier "hakt" es bei mir aus, fehlt mir das Verständnis, weil ich es einfach selbst nicht nachvollziehen kann.

 

Ich weiß nicht, wie es ist, heimlich ein virtuelles Doppelleben zu führen und ich glaube, ich will es auch gar nicht wissen. 

 

Sträubten sich mir anfangs die Haare, als ich anfing, die Geschichte zu lesen, so lächelte ich zum Schluss, ob der Pointe, über die nur der Leser lächeln kann, nur die Protagonisten nicht, weil sie diese ja besser nie erfahren.

 

Und dieser Übergang von Unverständnis hin zum Lächeln zeigt mir, wie gut die Geschichte geschrieben ist.

 

Danke dafür.

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Maren

Autorin.

24.08.2025 um 12:56 Uhr

Für Lesen, Bewerten und Kommentieren meiner Geschichte bedanke ich mich bei sklave thorsten, Rumsch, Eisvogel, Queeny, Winkelzug, Yuria und Meister Y. Ich freue mit über eure Beschäftigung mit meinem Text, der sich in den für mich wertvollen Kommentaren spiegelte.

Viele Grüße an alle Schreibenden, die am Wettbewerb teilgenommen haben.

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Meister Y

Autor. Förderer.

23.08.2025 um 15:15 Uhr

Liebe Maren, Du hast mit wunderbaren Worten ein wahres Dilemma beschrieben, in das sich die Beiden hineingesteigert haben. Auch wenn Du es nicht weiter erwähnst, das Ende offen bleibt, die Beiden werden sich weiter pushen und dann kommt irgendwann das Entweder/Oder.

So ist das mit den schier unendlichen Möglichkeiten des Internets und der anonymen Kommunikation, die Versuchung wird immer, immer größer und man muss aufpassen, dass sich das Vorstadtidyll nicht als Gefängnis entpuppt.

Danke für Terassenluft und Rosenduft, für Emotionen und Versuchung, die ich wirklich gern gelesen habe.

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Yuria

Autorin.

20.08.2025 um 09:03 Uhr

Liebe Maren,

 

vielen Dank für den kleinen und sehr kurzweiligen Einblick in Luises und Marios Gedankenwelt, die für mich sehr gut nachvollziehbar beschrieben war. 

Das Kennenlernen Gleichgesinnter, die sehnsüchtige Suche, die Bewegung im anonymen Raum, ein heißer Schriftwechsel, Abtauchen und Entfliehen in eine andere Welt. Gerade beim Thema Versuchung scheinen diese Möglichkeiten, die das Internet bietet, sehr omnipräsent zu sein. Aber das liegt wohl wirklich in der Natur und im Lauf der Dinge. 

 

Da haben sich die beiden unwissentlich in eine sehr vertrackte Situation hinein manövriert. Den Wunsch, das Geschriebene Realität werden zu lassen, kann vermutlich jeder irgendwie nachfühlen. Ob und wie die beiden Protagonisten zusammenfinden, hast du offen gelassen, was die Geschichte für mich umso spannender macht und zum persönlichen Weiterspinnen einlädt. Sehr gut hat mir auch wirklich der einleitende Blick in die abendlichen Vorstadtgärten gefallen. Ich bekam spontan Lust, mich auch noch für einen Moment auf meine Terrasse zu setzen, dem Fiepsen der Fledermäuse zu lauschen und den Duft von feuchtem Sommerrasen zu schnuppern...

 

Grüßchen

Yuria

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18.08.2025 um 10:09 Uhr

Die Geschichte ist sehr lebendig vor den geistigen Auge erzält und sehr anregend. Kopfkino und doch ein bischen mehr um die Realität erleben zu wollen.

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Queeny

Förderer.

18.08.2025 um 09:33 Uhr

Liebe Maren!

Die Bildhaften Beschreibungen in deiner Geschichte haben mir sehr gut gefallen. Ich konnte vor meinem Geistigen Auge, die Blütenpracht der Gärten sehen und sogar riechen.

Was für ein Zufall, dass es sich bei deinen Protagonisten, um Nachbarn handelte. Man kann nie wissen was in so einem Nachbarn alles steckt, also sollte man immer sehr höflich grüßen, es könnte sich ja um einen Chatpartner handeln. 

Verwirrend fand ich das du deine Protagonisten mit beiden Namen, den Chat und den realen Namen ausgestattet  hast. Das hat mich wirklich etwas irritiert, lag wahrscheinlich an mir selbst.

Insgesamt hat mir deine Geschichte gut gefallen, Danke das du sie mit uns geteilt hast.

Liebe Grüße Queeny 

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Eisvogel

Autor. Förderer.

17.08.2025 um 13:15 Uhr

Hallo Maren, eine sehr schöne und auch ein bisschen traurige Geschichte, die wirklich realistisch wirkt. Du hast die unterdrückten Sehnsüchte toll beschrieben… und am Schluss wünscht man sich, die Protagonisten aufrütteln und ihnen helfen zu können (wobei natürlich fraglich ist, ob der Status Quo sie nicht auch irgendwie befriedigt….). Vielen Dank! (-:

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