Rezension: "Butterfly" von Kathryn Harvey
Mittelpunkt der Geschichte sind das Leben und die Entwicklung von Rachel Dwyer. Es ist eine sinnliche und zutiefst bewegende Geschichte.
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Autorin des Buches: Kathryn Harvey
Verlag: Fischer (Tb.)
Vor Jahren habe ich schon einmal dieses Buch gelesen: »Butterfly« von Kathryn Harvey. Sagt Euch nichts, der Name dieser Autorin? Hat es mir damals auch nicht - erst viel später habe ich erfahren, dass es sich um ein Pseudonym von Barbara Wood handelt.
Mittelpunkt der Geschichte sind das Leben und die Entwicklung von Rachel Dwyer. Es ist eine sinnliche und zutiefst bewegende Geschichte.
Sie wächst mit den Eltern in einem Wohnwagen auf, mal hier mal da, in Armut mit einem Vater, der die Mutter unterdrückt und missbraucht, und einer Mutter, die keine Kraft mehr hat, sich dem Vater zu widersetzen.
Rachel hat nichts als ihre Bücher. Obwohl selbst kaum zur Schule gegangen, lernt sie durch ihre Bücher. Sie liest alles, was ihr in die Hände fällt.
Eines Tages - Rachel ist vierzehn - vergewaltigt ihr Vater sie im Alkoholrausch auf brutale Weise und Rachel flieht von zu Hause. Naiv, wie sie ist, gerät sie an einen Mann, der ihr Zuneigung vorgaukelt: Rachel ist verliebt, aber dann entpuppt sich ihr Liebster als Zuhälter. Sie wird ihn und das, was er ihr angetan hat, nie vergessen. Sie findet ihren eigenen Weg - einen Weg zwischen Rache und Leidenschaft.
Das wird dem Leser / der Leserin aber erst viel später bewusst, wenn klar wird, dass es nicht nur eine rundum faszinierende und packende Geschichte ist, sondern Rachel - oder sollte ich lieber Beverly sagen - eine raffinierte und von langer Hand geplant Rache nimmt, in der das »Butterfly« eine entscheidende Rolle spielt.
Das Buch ist ein Zeitwandler - die Story wird als Parallelgeschichte im Heute und zu Beginn des Jahres 1952 erzählt. Das Buch beginnt in einer sehr edlen Herrenboutique. Einer außergewöhnlichen Herrenboutique, denn nur eingeweihte Damen mit einem besonderen Armband und einem kleinen Anhänger, einem Schmetterling aus Platin, finden hier über der Boutique das »Butterfly«. Hierbei handelt es sich um ein Luxus-Bordell nur für Frauen, in dem die sexuellen Phantasien der Kundinnen traumhaft umgesetzt werden. Es werden die herrlichsten Rollenspiele in Szene gesetzt und auch Handlungen mit BDSM-Hintergrund wirkungsvoll umgesetzt. Ziel des ganzen ist es, den Frauen ein vollendetes Szenario zu bieten. Sie sollen vergessen, dass es nur ein Szenario ist.
Die Geschichte fing mich ein, nahm mich mit. Ich tappte lange im Dunkeln, wo die Verbindung oder der Entstehung und der Enthüllung über den wirklichen Zweck des »Butterfly« lag. Dafür erlebte ich jeden einzelnen Besuch im »Butterfly« intensiv mit. Mehr als einmal habe ich davon geträumt, selbst mal so einen Ort zu finden.
Dieses Buch ist derart spannend und erotisch geschrieben, dass es einigen anderen Schatten - besonders den weiblichen - sicherlich ausnehmend gut gefallen wird.