Gefesselt schlafen, vielleicht der Urknall meiner Selbsteinordnung in den BDSM-Bereich.
Zusammenfassend habe ich herausgelesen, einige wenige schlafen regelmäßig gefesselt, viele haben es schon einmal probiert, aber haben dann nicht so gut geschlafen, weil sie ihre gewohnte Schlafhaltung nicht einnehmen konnten und es dann wieder gelassen.
Ich hatte einen völlig anderen Zugang zu dieser Fantasie: Ich hatte vor vielen Jahren einen Artikel gelesen, in dem es über Schlafgewohnheiten ging, u.a. auch um die verschiedenen Schlafhaltungen. Da gab es u.a. die nach mir benannte "Kettensträflingshaltung". Spaß beiseite, aber die Schlafhaltung unter diesem Namen gibt es wirklich, darin schläft man mit umeinander geschlungenen Füßen und gekreuzten Handgelenken und ich schlief schon damals oft in dieser Haltung ohne daß es mir auffiel. Das war der Ursprung, warum ich mich heute im BDSM-Kontext als Kettensträfling identifiziere.
Ich kam also über den Namen meiner eigenen Schlafhaltung erst auf die Idee, daß es evtl. mal Gefangene gab, die sogar in Ketten schlafen mußten. Womöglich mußten sie sogar rund um die Uhr Ketten tragen. Die Vorstellung erregte mich ganz heftig und ließ mich bis heute nicht los.
Wie es dann zu einem ersten Selbstversuch als Kettensträfling kam, war eine lange Geschichte und es dauerte Jahre, bis sie Wirklichkeit wurde. Bis das Ganze eine zutiefst befriedigende Routine wurde, etwa noch einmal so lange. Das erzähle ich bei Interesse gerne auch noch bei Gelegenheit, aber das wären sicher noch mehrere Teile, denn es war ein schwieriger Weg dorthin. Allein die Auswahl und Komposition der Materialien ist ein Kapitel für sich. Ich überlasse ungern etwas dem Zufall. Das geht aber sehr ins Detail, wenn das jemanden interessiert, bitte melden.
Heute schlafe ich bis auf wenige Ausnahmen nur noch gefesselt. Warum denn um alles in der Welt, mag man verwundert fragen. Weil ich dann 8 Stunden lang ununterbrochen gefesselt sein kann, ohne zusätzliche Zeit dafür frei machen zu müssen. Ich verwende Handschellen, Fußschellen und eine Verbindungskette dazwischen. Ich kann ausgestreckt liegen, aber dann sind die Hände ganz streng im Schoß fixiert, wenn ich mehr Freiheit für die gefesselten Hände haben möchte, muß ich die gefesselten Füße ans Gesäß anziehen. Damit habe ich alles, was ich für die Nacht brauche. Ich kann sogar mit etwas loser angelegten Hand- und Fußschellen meine Füße wie früher umeinander schlingen und die Handgelenke über Kreuz legen. Dann spüre ich fast gar nichts mehr von meinen Fesseln und kann problemlos einschlafen und auch träumen. Die Schlüssel liegen auf dem Nachttisch bereit, aber ich brauche sie nur noch ganz am Ende. Ich gehe auch in Ketten auf die Toilette, weil ich keine Lust habe, alles wieder auf- und hinterher wieder zuzuschließen. Ich muß dann nur sehr viele sehr kleine Schritte machen. Aber es geht. Wenn ich mal eine schlechtere Nacht hatte, lasse ich in der nächsten die Verbindungskette weg. Aber ohne Hand- und Fußschellen gehe ich nicht mehr ins Bett. Dafür habe ich sie ja.
Es kann sein, daß ich im Traum plötzlich ganz verwundert merke, daß ich gefesselt bin, manchmal habe ich aber auch Träume ganz ohne Fesseln, da spüre ich meine Fesseln erst wieder nach dem Aufwachen. Das ist mit das schönste Gefühl überhaupt dabei: Wieso bin ich denn jetzt in Ketten? Ach ja stimmt, ich erinnere mich.