welchen Stellenwert sollte die Angst denn dann haben? Was ist denn so furchtbar daran, auch mal Angst zu haben?
Angst haben ist doch auch nicht gleichbedeutet mit Traumata, oder?
Wenn ich auf meine Ängste zurückblicke, es hat mich jedes Mal weitergebracht, sobald es mir gelungen ist, eine Angst zu überwinden.
Die Zahnarztphobie beispielsweise, oder die Angst vor Spinnen.
Im BDSM-Kontext? Da gab es viele Ängste, die ich ganz am Anfang in Tabus umgewandelt habe, weil sie als Grenzen zu benennen, mir zu mild erschien - und zu gefährlich.
Heute, Jahrzehnte danach lache ich über mich selbst, wovor ich alles Angst hatte. Teilweise, weil ich gar nicht wußte, worum es wirklich geht, was mir überhaupt Angst gemacht hat.
Ich denke, ich habe eine gänzlich andere Einstellung zur Angst wie viele hier, das merke ich oft, wenn ich hier im Forum lese, oder die Geschichten. Angst haben ist für mich eine Baustelle - und Baustellen werden bearbeitet, auf die eine oder andere Weise. Ich werde niemals der Sklave meiner Ängste sein, und - um es mal auf den Punkt zu bringen, weil hin und wieder auch das Thema Missbrauch fällt - ich habe auch gegen die Angst nach meiner persönlichen Nemesis, einem Missbrauch nach einer entarteten Session ganz am Anfang meiner Sklavenzeit, gegen diese Art von Angst gearbeitet. Ich bin nicht der Typ, der sich dann duckt und sich sein ganzes Leben davon beeinflussen lässt. In meinen Augen darf niemand so viel Macht über mich haben ... und ich habe es auch geschafft, davon abgesehen.
Ich habe mich auch noch nie der Angst unterworfen - oder jemandem, der mir Angst gemacht hat. Warum tut man sich das an? Das ist etwas, das ich nicht verstehe.
Was wäre, wenn man die Welt einfach nimmt, wie sie ist - und sie nicht immer verbessern oder ändern will?