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Gegen das Sterben bedrohter Wörter!
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Mir geht es um Wörter, die vom Aussterben bedroht sind.
Sie finden sich in großen Mengen auf vielen sammelnden Internetseiten.
Weshalb aber sollte ein Wort vor dem Aussterben bewahrt werden?
Ich bitte um Wort und Begründung.
Ich wähle den "Beelzebub" und begründe.
Beelzebub klingt so verniedlichend für den Teufel.
Das ist ja nur ein Bub, und "Beelze", ja, das klingt nach Brezel, also ein Bäckerjunge.
Fast ein kleiner Schelm, der seine Neckereien treibt.
Beelzebub nimmt dem Teufel den Schrecken.
Deshalb sollte das Wort erhalten bleiben.
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Mir fällt da spontan "Trostpflaster" ein.
Der Duden erklärt:
Trostpflaster - kleinere Entschädigung für einen Verlust, eine Benachteiligung, einen Misserfolg o. Ä.
Ich habe das Wort früher bei den Kindern genutzt. Wenn etwas nicht klappte oder ein Wunsch einfach nicht erfüllbar war.
Da habe ich das Wort oft genutzt:Schau mal, als kleines Trostpflaster....
Ich finde, das Wort darf nicht verschwinden
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Oheim
Das ist ein altes Wort für Onkel.
Oh - staunen;
Heim - Gemütlichkeit.
Ein Oheim ist also ein sehr angenehmer Onkel.
Man sollte den Oheim schützen.
Base
Das ist ein altes Wort für Tante.
Die kenne ich aus dem Chemieunterricht.
Säuren, Basen, Salze.
Ich bin nicht sicher, ob die Base geschützt werden sollte.
Das soll der Oheim entscheiden.
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aus aktuellem Anlass:
Gestern bin ich auf das Wort chevaleresk gestoßen, das mir bis dahin überhaupt nicht geläufig war, mich aber sofort angesprochen hat.
Benutzt das heute noch jemand?
Warum es meiner Meinung nach nicht aus dem Wortschatz verschwinden darf?
Weil es Eigenschaften vereint, die ich sehr schätze: Aufmerksamkeit, Höflichkeit, Aufrichtigkeit … und wenn der Träger, der diese Eigenschaften in sich vereint, zu Pferde daherkommt, dann finde ich das wahrhaftig ritterlich.

Wölfin
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11.12.2017 um 09:50 Uhr
geändert am 11.12.2017 um 09:51 Uhr
Lieber Gregor,
und was ist mit dem Vetter? Der gehört doch auch zur Base.
Und der Eidam?
Liebe Schattenwölfin,
Gestern bin ich auf das Wort chevaleresk gestoßen
was es alles gibt. Das Wort kannte ich nicht, dabei bin ich höchst frankophil. Und du hast recht, in dieser Bedeutungskombination gibt es im Deutschen kein anderes Wort. Mit fällt jedenfalls kein ansprechendes oder passendes Adjektiv zu Kavalier ein - das wäre die deutsche Übersetzung zu Chevalier..
Ich möchte das Wort flugs vorschlagen. Das liegt mir schon lange am Herzen. Für mich drückt das Wort eine konzentrierte Hektik aus - passt damit prima zu mir und sollte also dringend erhalten bleiben.
Liebe Grüße
hanne
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hanne lotte
Kavalier ... die deutsche Übersetzung zu Chevalier..
Ich hätte es eher mit Ritter übersetzt, aber vielleicht bin ich auch zu vorbelastet, was Reiter betrifft
, d.h. mir fallen außerdem die Ritter der Ehrenlegion ein, chevalier de la legion d'honneur.
hanne lotte
Ich möchte das Wort flugs vorschlagen. Das liegt mir schon lange am Herzen. Für mich drückt das Wort eine konzentrierte Hektik aus - passt damit prima zu mir und sollte also dringend erhalten bleiben.
Liebe Grüße
hanne
flugs verwende ich ich häufig ... so etwa im Sinne von "ich-rasch-mich-ich-mach-mich" und bin unbedingt für das Erhalten!
Wölfin
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Schattenwölfin
Ich hätte es eher mit Ritter übersetzt, aber vielleicht bin ich auch zu vorbelastet, was Reiter betrifft
, d.h. mir fallen außerdem die Ritter der Ehrenlegion ein, chevalier de la legion d'honneur.
Als dieses Wort entstand, konnte sich nur die Ritter auch ein Pferd leisten. Möglicherweise gibt es da sogar verwandtschaftliche Beziehungen (Vettern oder Basen). Ritter und Reiter - das ist ja doch sehr ähnlich.
Daher kommt auch die Kavalerie.
Die, die Geld für ein Pferd hatten, konnte sich wiederum auch leisten, ihre Zeit mit dem Austausch von Höflichkeiten (da steckt der Hof schon drin) und Förmlichkeiten zu verbringen.
Liebe Grüße
hanne
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Mir fällt diesbezüglich das Wort Larmoyant ein.
Wortbedeutung: weinerlich, rührselig, mit allzuviel Gefühl und Selbstmitleid.
Es klingt viel getragener als das zeitgenössische „Emo“.
Ein weiteres aussterbendes Wort ist, aus aktuellem Anlass – „Bitcoin“.
☺️
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Da sitzen sie, Vetter und Eidam. Beide mit Likörchen, larmoyant, verweichlicht. An ihnen ist nichts chevalereskes.
Der Vetter, schmatzend am Pfannkuchen, Fettflecke auf seiner Weste, drückt die Federn des Besuchersofas, während mein Eidam, dieser Käsebub von Schwiegersohn nichts Gescheites zusammen bringt. Eidam, das klingt mir nach Onanie im Gästebad.
Und diese ganze Mischpoke aus Basen, Vettern, Eidam und Oheimen schlemmt meine Vorräte, tafelt wie Graf Koks auf meine Börse und schwadroniert über neue Welten mit Bitcoins und New economy. Da gäb ich gern dem Beelzebub meinen Dreschflegel zur Hand, auf dass er das Pack von Drückebergern aus dem Haus jage!
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Söldner selbst hat ein herrliches Wort hinter dem Türchen 23 einfließen lassen:
"Tinnef" - verbinde ich mit Kleinkram
Ich kann es weder zerlegen noch begründen warum es nicht sterben darf.
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Ich mag alte Wörter - nicht nur, weil sie alt und damit aus einer Zeit sind, die ich (jedenfalls mit dem Abstand einiger Jahrzehnte und den Annehmlichkeiten der heutigen Zeit um mich herum) faszinierend finde. Sondern auch, weil sie oft erstaunlich viel präziser und zugleich weniger hart sind als ihre aktuellen Entsprechungen.
Meine Lieblingsbeispiele:
Fisematenten
kokett
und mein aktuell absoluter Favorit, weil er sich so herrlich für alles und jeden verwenden lässt, wenn man vornehm oder niedlich schimpfen will: dusselig!
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Schattenwölfin
hanne lotte
Kavalier ... die deutsche Übersetzung zu Chevalier..
Ich hätte es eher mit Ritter übersetzt,
Und ich kenne es - oh Wunder - nur als französischen Adelsrang.
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Wenn ich jetzt sarkastisch wäre, würde ich Wörter wie "Bitte" und "Danke" wählen, die mitunter teilweise aussterben. Aber an dieser statt wähl ich folgendes, literarisches Geschmeid:
hold/holde weil es so viele Möglichkeiten gibt, es zu nutzen um der Bedeutung eines Satzes einen sanften Anteil zu geben.
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Devana
Autorin. Lektorin. Teammitglied.
Ich lasse mir gerade von Gert Westhal die Buddenbrooks vorlesen, nicht nur ein grandioser Ohrenschmaus, sondern auch gespickt mit Worten und Wendungen, die mich ins Schwärmen kommen lassen ...
... "eine Partie machen" klingt so viel versprechender (hier bewusst auseinandergeschrieben) als Party machen. Ich denke (mangels Heiratsabsicht) dabei weniger an einen wohlhabenden Kerl als eine gemeinschaftliche Unternehmung im Sinne einer Landpartie oder Ähnliches.
Wölfin,
nicht dagegen habend, wenn die Partie am Ende in eine ausgelassene, überschaubare Party mündet
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Ich habe ein bedrohtes Wort neu gelernt, allerdings Dialekt, schön ist es nicht unbedingt. Aber interessant. Ich wohne nur 35 km von meinem Heimatort entfernt, aber dieses Wort war mir nicht gekannt.
Die Hündin der Nachbarin war läufig und kam immer unseren Rüden besuchen, die Nachbarin hinterher: "Gimpisches Luder!"
Für notgeil, läufig, lüstern synonym zu gebrauchen, Also falls mal jemand eine Geschichte in bayrisch Schwaben spielen lassen will ... da hat man doch ein Wort, dass in einer BDSM-Geschichte mal Verwendung finden kann.
la reine soumise
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Das ist interessant, Reine, zumal ich im Netz herausgefunden habe, dass gimpisch (überdreht, albern) zu den Lieblingswörtern des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultur, Wissenschaft und Kunst gehört.
In Verbindung mit Luder ergibt sich die von dir benannte Charakteristik.
Es ist an der Zeit, in den bayerischen Ministerien mal nach dem Rechten zu sehen, gimpische Luder sollten mindestens Staatssekretärin werden.
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