Social Bondage: Textnummer 1913 |
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Namen, Orte, Handlungen: Im Text erwähnte Namen, Orte und Begebenheiten sind, soweit nicht anders angegeben, fiktiv. Handlungen und Techniken sind nicht vollständig beschrieben, es fehlen Sicherheitshinweise. Mehr dazu ...

Begegnung in drei Akten
Eine BDSM-Geschichte von Toda Tuya
I.
Es muss irgendwann in den letzten zwei Stunden zu regnen aufgehört haben, stelle ich fest, als wir die kleine Bar in der Innenstadt verlassen. Es ist kalt und ich stelle den Mantelkragen hoch und binde den Schal enger, während ich an deinen Lippen hänge und ganz in deiner Erzählung versunken bin. Auf den Pflastersteinen spiegeln sich die unzähligen bunten Lichter der Geschäfte und Straßenlaternen, es sind kaum mehr Menschen unterwegs, aber das alles bemerke ich nur am Rande, zu sehr vereinnahmst du mich. Nur deine Stimme und das Gefühl, dich nur eine Armlänge entfernt zu haben. Nicht greifbar, aber bei mir, ganz tief drinnen. Wie aus dem Nichts durchfährt es mich wie ein Blitz, als ich deine Hand auf meiner Kehle spüre. Ich weiß nicht, wie es dir von mir unbemerkt gelungen sein konnte, dir durch die fünf Stoffschichten Zugang zu verschaffen; mein Atem stockt und kurz wird mir viel wärmer, als es mit allen Mänteln der Welt möglich wäre. ›Reiz mich nicht, Frau!‹, ermahnst du mich mit eindringlichem Blick. Du lächelst. Ich auch. Wir setzen unseren Weg fort, ich hake mich bei dir unter und schnell finden wir in unser altes Spiel, bei dem wir uns abwechselnd Gedanken und Ideen zuwerfen, mit dem Ziel, den anderen mit Argumenten zu fordern, immer unter der Prämisse, ihn gleichzeitig zum Lachen zu bringen. Ein Satz ergänzt den nächsten, wir lachen, japsen nach Luft, und lachen und lachen.
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Kommentare von Leserinnen und Lesern
Spät, aber doch (es gibt tatsächlich Länder, in denen einem der Zugriff auf die Schattenzeilen nicht möglich ist.. ) möchte ich mich herzlich für eure Kommentare und die Kritik bedanken! Beim stilistischen Aufbau muss ich euch recht geben, mit ein bisschen Abstand zum Text gibt es da ein paar Punkte zu korrigieren, da hätte der Text noch etwas Reifezeit vertragen.
Danke, dass ihr euch die Zeit zum Lesen und Kommentieren genommen habt!
Der Ausklang eines schönen Abends sehr fein und zart beschrieben. Danke fürs Mitlesen
Puh, so viel Gefühl in so wenig Sätzen, der Text hat mich sehr berührt.
Ich hätte es noch besser gefunden, wenn die ersten zwei Akte in vielen Absätzen sozusagen als Gedicht geschrieben wären. So gerät man in Gefahr, den Text so 'durchzulesen'. Denn eigentlich ist das mehr ein Gedicht als eine Erzählung. Einfach toll! Da sind die Zweiwortsätze für mich überall an der richtigen Stelle.
Den Schluss mit dem abschließenden Gedicht (!) sollte man als Ausklang so belassen.
So oder so, eine außergewöhnliche Beschreibung von Begegnung.
Drei kurze Texte, hinter denen sich drei Stimmungen ausbreiten wie Welten, flüchtig, schnell, im Moment des Erlebens jedoch allumfassend. Bilder mit Worten malen - gut ist das.
So schön um- und beschrieben.
Aber ich mag grad keine Geschichten, wo man sich trennt...irgendwie unerfüllt und ohne happy End.
05.11.2018 um 08:12 Uhr
geändert am 05.11.2018 um 14:22 Uhr
Schattenwölfin
Meister Y
Sätze, die aus zwei Worten bestehen, so wie einige Male am Ende des zweiten Aktes, sollte es eigentlich nicht geben.
Hier möchte ich energisch widersprechen: Ich weiß diese Sätze als Stilmittel sehr zu schätzen; sie reduzieren formell auf etwas Wesentliches und unterstreichen damit das Gesagte bzw. Geschriebene. Und diese Sätze können einen Rhythmus durchbrechen und damit eine "neue" Aufmerksamkeit fordern.
Darüber hinaus: Ein schöner Text. Gefällt mir sehr.
Wölfin
Guten Morgen,
hiermit ziehe ich meine anmerkende Kritik in Sachen Satz offiziell zurück und stelle fest, dass ich wohl nicht mit der Zeit schritthalten konnte. Ich werde alt
und durfte gerade lesen, dass die Zeiten in denen ein Satz mindestens aus Subjekt, Prädikat und Objekt bestehen musste offenbar vorbei sind. Im modernen Deutsch kann ein Satz neuerdings sogar nur noch aus einem Wort bestehen.
Also liebe Toda Tuya, sorry, es lag an meiner altersbedingten Unwissenheit.
Gerne wiederhole ich, dass die Geschichte inhaltlich ganz fein erzählt ist.
Inhaltlich eine sehr interessante und mehr mit Worten als mit anderen Dingen spielende Geschichte, die sehr auf Eindrücke basiert. Man kann gut hinein tauchen, um die Tiefen zu erforschen, aber eine kleine Kritik sei auch mir vergönnt.
Das du die einzelnen Abschnitte in einer Wurscht schreibst, ohne Absatz oder andere Trennungen, macht den Text einerseits etwas ermüdend zu lesen. Auf der anderen Seite raubt es deinen eigenen Sätzen ein wenig an Gehalt, denn ohne solche "aufgezwungene" Pausen, liest man einfach weiter und kommt gar nicht dazu, den vorherigen Satz mit einer kurzen Reflektion zu würdigen.
Meister Y
Ein paar kritische Worte zum Stil seien mir erlaubt. Die vielen "und" in einigen Sätzen (drei im zweiten Satz zum Beispiel) müssen nicht sein. Sie stören das Lesevergnügen ein wenig.
Das habe ich auch so empfunden.Kurz darauf war es ein "nur", d.h. zwei davon, was ich gerade bei einem so kurzen Text sehr schade finde.
Meister Y
Sätze, die aus zwei Worten bestehen, so wie einige Male am Ende des zweiten Aktes, sollte es eigentlich nicht geben.
Hier möchte ich energisch widersprechen: Ich weiß diese Sätze als Stilmittel sehr zu schätzen; sie reduzieren formell auf etwas Wesentliches und unterstreichen damit das Gesagte bzw. Geschriebene. Und diese Sätze können einen Rhythmus durchbrechen und damit eine "neue" Aufmerksamkeit fordern.
Darüber hinaus: Ein schöner Text. Gefällt mir sehr.
Wölfin
04.11.2018 um 10:17 Uhr
geändert am 04.11.2018 um 10:39 Uhr
Liebe Toda Tuya,
eine ganz kurze aber inhaltlich sehr feine Erzählung voller Innigkeit, voller Sehnsucht und einem Hauch Wehmut am Ende. Ein Wiedersehen zweier Liebender, die einander nicht oft haben können. Die dann wenn es so weit ist, jeden Hauch an Zeit nutzen um einander nah zu sein. Vieles steht zwischen den Zeilen, regt den Kopf von Leserinnen und Lesern an, lässt mit den Beiden fühlen.
Ein paar kritische Worte zum Stil seien mir erlaubt. Die vielen "und" in einigen Sätzen (drei im zweiten Satz zum Beispiel) müssen nicht sein. Sie stören das Lesevergnügen ein wenig. Sätze, die aus zwei Worten bestehen, so wie einige Male am Ende des zweiten Aktes, sollte es eigentlich nicht geben.
Es bleibt für mich aber dabei, eine inhaltlich schöne Geschichte, die wirklich lesenswert ist.
sehr schöner text ich habe es gefühlt beim Lessen
Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.
Zu allen Beiträgen im Forum zu dieser Veröffentlichung.
