Social Bondage: Textnummer 182 |
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Kafka
Eine BDSM-Geschichte von mermaid
Gerade mal drei Tage war ich aus dem Krankenhaus, versehen mit einer äußerst kleidsamen Plastikschiene ums rechte Bein und zwei lilaschwarzen Zweitbeinen (wir sind in den Neunzigern, Holzbein und Graumetalliclook sind out), als er mich abholte. Bewaffnet mit zwei Kryopacks, um ob der hochsommerlichen Temperaturen terroristischen Schmerzanschlägen des frisch genähten Knies vorzubeugen, fuhren wir geruhsam gen Norden. Na ja, halbwegs geruhsam, denn ich hatte als gestandenes Weiberl schon so meine Mühe, mich in der Position des Beifahrers wieder zu finden - in derselben bin ich nämlich schier gar nicht devot.
Dennoch erreichten wir wohlbehalten unseren Hafen - meinen Hafen, mein gelobtes Land. Denn ich wusste, dass die nächsten vier Wochen uns gehören, uns und unserer dunklen Leidenschaft. Doch zunächst war schlicht und ergreifend Ausschlafen angesagt. Nächsten morgens aber schon trug ich es wieder, mein heiß geliebtes Halsband, ein breites Band aus Stahl, mit Leder unterlegt und zwei großen stählernen Ringen, einen vorne in der Mitte und einen hinten, gerade neben dem Vorhängeschloss. Ich liebe das Gefühl dieses Ringes um meinen Nacken, liebe das leise Klingeln der metallenen Ringe, wenn ich mich bewege.
Einkaufen stand nun auf dem Programm. Also trotz der Hitze in die Stadt, denn ich hatte ihm von einer wunderschönen Novelle von Kafka erzählt, die mir schon damals im Deutschunterricht deutlich die Schauer über den ganzen Körper laufen ließ - allein ich verstand damals noch nicht warum. Also hinein in die Buchhandlung. Er blieb an einem Wühltisch mit Billigbüchern stehen und schaute sie durch. Nach einer Weile setze ich an, mich umzudrehen und nach dem besagten Buch zu suchen. Kaum hatte ich meine Zweitbeine auch nur ansatzweise gewendet, als mich ein kurzes, knappes "Du bleibst hier!" ereilt.
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Kommentare von Leserinnen und Lesern
Spielen in der Öffentlichkeit, auffällig unauffällig - das hat schon seinen Reiz. In die Situation im Buchladen konnte ich mich gut hineinversetzen.
Danke für den Literaturtip
hanne
Wunderbar intensiv...
Wenige, dafür um so deutlichere Zeilen, ein wirklich schön erzähltes Beispiel, wie D/S im Alltag gelebt, in der (unwissenden) Öffentlichkeit praktiziert werden kann. Von dem Moment des knappen Befehls an, konnte man das Knistern förmlich greifen.
Danke.
Ich mochte diese Leichtigkeit wie in dieser Beziehung diese besondere Leidenschaft ausgelebt wurde. Ein kleiner Ausschnitt wie man BDSM im Alltag leben kann. Danke für Deine Zeilen.
uuups ein Text von 2002?
Wirklich?
und erst so wenig Kommentare?
Klasse Hexlein, das du den ausgegraben hast
Ich finde den Text sehr schön geschrieben und er spricht mich sehr an.
Klar und deutlich wird hier gezeigt wo es lang geht
Danke für diesen kleinen kurzen aber intensiven Text
lächle , wirklich schön geschrieben
Genau richtig... Habe auch Schmetterlinge zu vermelden^^
Sesemie
Ich mag diese Geschichte sehr. Ich mag auch die Länge. Ganz sicher werde ich sie wieder lesen!
leider sehr kurz, dafür um so intensiver...es wundert mich, dass dieser kleine Text noch keine Kommentare hat, ist er doch schon so lange hier. Man stolpert halt immer mal wieder über so intesives..wenn man sucht

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