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Der Aufmacher

Reporter brauchen Sensationen. Aber nicht jede eignet sich für eine Veröffentlichung, vor allem dann, wenn private Interessen mitspielen.

Eine BDSM-Geschichte von poet.

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Auf Schmetterlinge war er aus gewesen. Sollte eine Reportage über das Sterben der Insektenarten schreiben. Volle Fotoausrüstung dabei samt Farbfiltern, Tele, Weitwinkel, Makro - alles, was seine Reportertasche hergab. Langweiliger Job, aber was half’s. Aber dann das.

Da drüben auf dem Altwasser, nahe dem gegenüberliegenden Ufer, durch herabhängende Brombeerranken verborgen: der Kahn. Einer der Mietkähne von Fischer-Fred, der diesen Ruderbootverleih betrieb. Er hatte sein teures Jagdglas dabei und visierte das Boot an. Was er sah, ließ ihn die Schmetterlinge vergessen.

Seit drei Jahren arbeitete er jetzt für Deutschlands auflagenstärkste und buchstabengrößte Zeitung, und all die Jahre hatte er auf seinen Knüller gewartet, um wegzukommen von den langweiligen Berichten, zu denen sie ihn geschickt hatten, immer das Gleiche, Raufereien in Bars, Autounfälle, Polizeirazzias in Flüchtlingsunterkünften und so weiter. Der Sensationsaufmacher, der dem Chef gezeigt hätte, was in ihm steckte, dass man ihn auch an die großen Dinger ranlassen konnte! Wie einen Volontär hatten sie ihn behandelt, wie einen Anfänger, all die Zeit. Aber jetzt das!

Erst hatte er ja gedacht, gut, Liebespaar im Kahn, nichts Besonderes, obwohl sie nackt war, der Kerl noch nicht, aber das würde nicht viel hergeben, zumal man die Fotos nicht würde veröffentlichen dürfen. Erst auf den zweiten Blick hatte er ihn erkannt: Der Bürgermeister von Hinterkahlenberg vergnügte sich da! So weit so gut, aber dann kam das Pikante: Die Nackte war ganz klar nicht seine Frau, denn die Frau Bürgermeisterin war stattlich und breit von Figur, die kannte er, die Lady hier aber war schlank und rank, hatte lange dunkle Haare wie seine eigene Frau, und dann kam aber erst das Salz in der Suppe: Er hatte ihr offensichtlich die Augen verbunden und Handschellen angelegt.

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

hexlein

Autorin.

09.05.2023 um 09:30 Uhr

was ein böser und doch witziger Morgengruß in der Nachlese

 

Lieber poet,

ich schwanke hin und her zwischen Mitleid und Schadenfreude

 

und frage mich, wie das alles in so einem kleinen Boot funktioniert...hmmm...ich schau mal, was ein Böötchen beim großen A kostet und frag mal meinen Herrn, ob er Lust auf eine Kahnpartie hätte...*sfg*..geht doch nix über probieren

 

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Gelöscht.

30.04.2021 um 23:48 Uhr

Eine voraussehbare Pointe, trotzdem unterhaltsam. Da erklären sich die Sprichwörter: "Der Lauscher an der Wand,..." oder "Wer andern eine Grube gräbt..." von selbst. Danke dafür!

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Gelöscht.

27.01.2020 um 15:08 Uhr

Eine unterhaltsam, spritzige Geschichte

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Gelöscht.

27.05.2019 um 23:56 Uhr

Was mag das Weibe im Kahne nur treiben?

Lust am Spiel das der Gatte nicht gibt?

Der Bürgermeister ist bloßgestellt.

Ein Reporter im Sensationsrausch.

Er wird ganz alleine zurückbleiben.

 

Einfach mitreißend.

 

Danke dafür.

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Gelöscht.

27.05.2019 um 08:34 Uhr

Hallo poet,

wie böse ist das denn? Der Alptraum jedes öffentlichkeitsscheuen BDSMlers … der Paparazzo im Gebüsch

 

Also ich habe auch sehr mitgefühlt, mit dem armen Bürgermeister und seiner Gespielin. Das wünscht man niemandem. Eine kleine Vorahnung hatte ich auch, als Du angemerkt hast, dass diese der Gattin des Reporters ähnlich schaut.

 

Das tat der Spannung der Geschichte aber keinen Abbruch. Ich konnte mir die Fassungslosigkeit des Fotografen/Voyeurs sehr gut vorstellen, als er sich plötzlich seinem Eheweib gegenüber sah.

 

Ich mag Deine kleine, aber sehr feine Geschichte mit der etwas anderen Handlung sehr gerne, auch wegen der bösen Überraschung für den Reporter am Ende

 

Liebe Grüße

von Spätzle

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Gelöscht.

27.05.2019 um 03:55 Uhr

Wer anderen eine Grube gräbt ... Eine sehr kurze spritzige Geschichte mit viel Schwung und Humor.

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19.05.2019 um 12:57 Uhr

Großartig!

Ein bisschen Mitleid hab ich ja schon...beruflich und privat doch nur vom Pech verfolgt.

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Gelöscht.

10.05.2019 um 23:40 Uhr

leider etwas kurz, sehr erregend

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Gelöscht.

14.11.2018 um 23:38 Uhr

Lustigei Geschichte mit abruptem Ende der grossen Story, die Fotos werden in privatem Rahmen wohl noch zu reden geben, grins

Wirklich ein Aufmacher, halt von der anderen Sorte

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dienerin

Autorin. Förderer.

12.11.2018 um 08:59 Uhr

Danke Poet

Eine sehr schöne Geschichte.

Pointiert

Humorvoll

Und so geschrieben, dass ein Film in Kopf mitlief.

Gut vorstellbar.

Und einfach nur schön.

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