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Forum - BDSM - BDSM-Beziehungen

Umgang mit Beziehung auf Entfernung

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Schattenzeilen

Autorin. Teammitglied.

23.08.2025 um 18:34 Uhr

Hinweis: Kummerkasten-Thema

Dieser Beitrag wurde von einem Mitglied erstellt, das wegen des Themas und aus persönlichen Gründen anonym bleiben möchte, aber Antworten sucht und Hilfe benötigt.

Beachte bitte, dass das Mitglied keine Rückfragen beantworten kann, ohne die Anonymität aufzuheben.

 

 

Hallo, ich bin eine Sub auf Entfernung, wir haben uns bis dato einmal getroffen und haben Führung auf Entfernung ausgemacht und sehen uns Mitte September zur nächsten Livesession…mein Herr ist jedoch nicht präsent, erst beruflich, dann schweigen wegen der Gesundheit…er will mich jedoch als seine Sub. Ich frag mich, wie ich mit dem Gefühl der Unsicherheit umgehen soll…wie wichtig ist bei euch emotionale Nähe…wir haben beide eine offene Ehe und können jeweils dort unsere Sehnsüchte nicht ausleben…es passt live so extrem gut, ich hab mich noch nie einem Herrn so gut hingeben können und ich lebe seit 20Jahren BDSM….seine wenige Präsenz teilweise schweigen bis zu 1 Woche irritieren mich…ich weiß nicht, wie ich damit umgehen kann…diese Widersprüche aushalte und ihm deutlich mache, wie wichtig mir die Präsenz wäre.

 

Ich danke euch für die Unterstützung

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24.08.2025 um 13:08 Uhr

Hallo  liebe Sub, 

(ich nenne Dich einfach mal so, weil ich Deinen Namen nicht kenne)

 

Ich kann Dich sehr gut verstehen. Eine Beziehung zu jemanden zu führen, die aus verschiedenen Gründen

online oder wie Du schreibst, nur während der Livesessions statt finden kann, ist, wie ich finde, etwas

schwierig zu gestalten.

In dem Moment, wo Kontakt da ist, empfinde ich es als sehr schön und erfüllend.

Ich möchte kurz erklären, dass ich seit über fünf Jahren eine reine Online-Beziehung zu jemand habe

und es sich aufgrund von Wohnort, Arbeit, etc. nur schwer anders einrichten lässt.

Den Schritt Richtung reales Treffen haben wir bisher nicht gewagt.

 

Um zurück zu Deinem, was ich denke, Anliegen zu kommen. Wir wissen durch die reine Onlinepräsenz vorher

nie, wann das Gegenüber anwesend sein kann. Er arbeitet teilweise 12 Stunden am Tag und vor 22 Uhr ist er selten in dem Chatraum, den wir nutzen. Ich habe lange gebraucht, bis ich damit klar kam und zwischen uns gab es öfter schon Missverständnisse, weil ich zum Beispiel eingeschlafen bin und er dachte, ich ignoriere ihn bewusst oder habe keine Lust auf ihn als Sklaven. Die Idee von euch sich regelmäßig zu abgesprochenen Livesessions zu treffen,

finde ich gut, weil jeder dann genau weiss, dass sein Gegenüber anwesend ist. Diese Sehnsucht zwischen den Sessions kann ich sehr gut nachempfinden und ich bin lange nicht gut darin gewesen, diese Zeiträume, wo ich keinen Kontakt hatte, auszuhalten. Wir haben unsere gemeinsame Onlinezeit auch dafür genutzt, offen über die "Probleme", die unsere Art von Kontakt mit sich bringen kann, zu sprechen. Das hat uns sehr geholfen, ein Verständnis für das Gegenüber zu entwickeln und freuen uns, wenn wir gemeinsam Zeit füreinander haben. Das ist nicht immer leicht, weil es erfordert von mir als der dominante Part viel Einfühlungsvermögen und von ihm als der unterwerfende Sklave, die Bereitschaft mir zu vertrauen. Das Verlangen nach emotionaler Nähe habe ich auch oft und wir kompensieren das dadurch, dass wir uns im Chat, nicht nur über unsere Rollen definieren, sondern auch über Hobbys sprechen bzw. gesprochen haben. Das finde ich persönlich sehr wichtig, zu wissen, ob mein Gegenüber auch ähnliche Interessen wie z.B. Musikgeschmack, etc. hat. (Ein Sklave, der Helene Fischer mag, ist also ein absolutes Nogo

Bezogen auf Deine Frage, wie Du mit der Unsicherheit, nicht zu wissen, warum er sich nicht meldet, umgehen kannst, kann ich nur die Nachfrage, warum das so ist, empfehlen. Ich bin der Meinung, dass solltet ihr vorher klären wie sich euer Kontakt gestaltet kann und darüber reden, was ihr euch beide vorstellt. Ich möchte hier nicht dauernd über mich reden, aber mein Gegenüber ist z.B. der Typ Mensch, der erstens beruflich sehr eingespannt ist und aufgrund auf seiner Führungsposition, im privaten gerne die Kontrolle abgeben möchte und sich dennoch etwas schwer damit tut, mir immer die Kontrolle zu 100 % zu überlassen. Unser Kontakt ist, seitdem wir uns kennen, geprägt von Zeiten, wo es richtig gut harmonisierte und Tagen, wo vieles nicht gut lief. Durch den Austausch darüber haben wir jedesmal wieder zueinander gefunden und uns weiter kennengelernt. Ich weiss nicht, wie gut

Du darin bist, diesen Zeitraum des Nichtkontakts auszuhalten. Ich habe mich dadurch, dass ich mich darauf eingelassen habe, weiterentwickelt und bin emotional gefestigter geworden. Zum besseren Verständnis muss ich erklären, dass ich eine furchtbare "Glucke" bin und mit Abschied/Loslassen, so meine Probleme habe/hatte. Mittlerweile bin ich da wesentlich gechillter geworden, wenn Du verstehst, was ich meine. 

Ich wünsche Dir alles Liebe auf Deinem Weg und ich hoffe, ich konnte Dir mit meinem Beitrag, ein bisschen helfen, klarer zu sehen. Viele liebe Grüße von Gavrienna.

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Mila

Förderer.

24.08.2025 um 13:22 Uhr

„Liebe anonyme Schreiberin,

 

deine Worte haben mich sehr berührt. Ich kann gut nachvollziehen, wie schwierig es ist, wenn die Präsenz fehlt und das Schweigen zu Unsicherheit führt. Als Sub lebt man von Vertrauen und Nähe – wenn diese nicht spürbar sind, entsteht schnell ein innerer Kampf.

 

Ich selbst habe erlebt, wie sehr mich fehlende Rückmeldungen verunsichern können. Oft fange ich dann an, an mir selbst zu zweifeln, obwohl es in Wahrheit an äußeren Umständen liegt (Beruf, Gesundheit, Stress). Das auszuhalten ist schwer, aber es hilft mir, mir bewusst zu machen: mein Wert hängt nicht davon ab, wie oft sich jemand meldet.

 

Was mir in solchen Phasen hilft: kleine Rituale für mich selbst schaffen, die mich erden und meine devote Seite trotzdem nähren – auch ohne direkte Führung. Und gleichzeitig klar aussprechen, dass mir Präsenz wichtig ist. Ich glaube, nur so kann das Vertrauen wachsen.

 

Ich wünsche dir viel Kraft und hoffe, dass ihr eine gute Balance findet. 🌹

 

Herzliche Grüße

Mila“

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24.08.2025 um 13:36 Uhr

Hallo liebe Sub,

 

erst einmal möchte ich Dir sagen, das ich es total mutig aber auch toll finde, das Du dich traust deine Sorgen und Ängste anzusprechen.

Wir sind alles Menschen und jeder hat mal ein Problem was er nicht mit jedem kommunizieren kann.

 

Es geht hier um Dich.

 

Ich kenne deine Sorgen und Ängste.  Ging es mir ähnlich in meinen 11 Jahren einer rein virtuellen D/S Dynamik. 

Berufliche Verpflichtungen,  Private Probleme, Familie ja auch ein Sterbefall, verlangten von mir viel Geduld und Rücksichtnahme. 

Nicht zu wenig begann ich auch Sie und auch mich in Frage zu stellen.

 

Ich weiß das Du ihm, deinem Herrn gefallen willst aber bespreche es mit ihm. Schreibe ihm vielleicht eine Mail was dich betrifft. Sorgen, Ängste, Wünsche aber auch Verlangen.

 

Ich habe in deinem Text, gelesen, das dein Herr krank ist. Schreibe auch das in deinen Brief wenn dir das wichtig ist. Da es auch wichtig ist, das Du die Wahrheit verdienst. 

 

Ich glaube online ist eine tolle Sache aber es kann nur funktionieren wenn beide Seiten aufeinander zugehen, Zugeständnisse machen und kommunizieren.  

Es nützt gar nichts wenn Du darunter leidest, vielleicht selber krank wirst da Du stark sein möchtest und alles mit Dir alleine aus machst. 

 

Das ist auch das was für mich wichtig ist. Körperliche Nähe kann es virtuellen weniger geben als in einer realen Beziehung aber die emotionale Nähe, die Kommunikation sollte dort um so näher sein.

 

Ich wünsche Dir viel Glück und hoffe das Du die Kraft findest mit ihm darüber zu reden. 

Vielleicht magst Du auch mal darüber reden oder schreiben. Wenn es dir weiter hilft 

Liebe Grüße Thorsten

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hortensia

Autorin. Förderer.

24.08.2025 um 13:42 Uhr

Schattenzeilen

…ich weiß nicht, wie ich damit umgehen kann…diese Widersprüche aushalte und ihm deutlich mache, wie wichtig mir die Präsenz wäre.

 

Liebe Themenstarterin,

 

wie du mit deinen Gefühlen umgehen könntest, kann ich dir nicht raten, da wir uns nicht kennen.

 

Im Grunde geht es doch allein darum: KANNST du damit umgehen, ja oder nein? WILLST du damit umgehen, ja oder nein? Passt es zwischen euch so extrem gut, dass du bereit bist, nach seinen Bedingungen zu "spielen" und die von dir als zu wenig empfundene Präsenz zu akzeptieren, ja oder nein?

 

Meine Erfahrung sagt mir, Menschen sind so, wie sie sind. Du wirst ihn also vermutlich nicht ändern können. Und das egal, ob die von ihm genannten Gründe für seine "Abwesenheit" nun wahr sind oder nicht. Also musst DU dir selbst im Klaren darüber werden, ob du ihn so hinnehmen möchtest oder nicht und ob dir das, was er die "bieten" kann, DIR die Sache wert ist.

 

Herzlichst

 

hortensia

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Devana

Autorin. Teammitglied.

24.08.2025 um 15:13 Uhr

Liebe Sub,

 

ganz offensichtlich hat er eine andere Vorstellung von eurer Beziehung als du. Du hast damit ein Problem.

 

Ich denke, hier hilft nur mein universeller Rat: Redet (oder schreibt) miteinander.

Du kannst ihm ganz ohne Vorwürfe schildern (und die devote Sub bei der Gelegenheit mal außen vor lassen), was du dir eigentlich wünschen würdest. Du kannst ihn fragen, wie er dazu steht und weshalb. Und dann bin ich bei Hortensia, die schreibt, dass du dann entscheiden musst, ob du mit seiner Vorstellung umgehen kannst und willst.

Rein theoretisch ist es ja auch möglich, dass ihm bisher gar nicht bewusst ist, dass du dir mehr wünschen würdest.

 

Vielleicht helfen euch auch kleine Rituale, die ihr beide in den Alltag einfließen lassen könnt. Z.B. ein Morgen- oder Nachtgruß. Das schafft eine lockere Verbindung auch an Tagen, in denen ihr nicht mehr miteinander kommunizieren könnt/wollt.

 

Viele Grüße

Devana

 

P.S. Und vielen Dank, dass du unser erstes anonymes Thema erstellt hast und auch Dank an alle, die geantwortet haben oder dies noch tun werden!

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Ronja

Autorin.

24.08.2025 um 16:22 Uhr

Hallo unbekannte sub,

 

um dein Thema drehe ich mich auch immer wieder. Ehrlicherweise habe ich noch keine endgültige Lösung gefunden und somit bleibt es vertrackt. Denn um wirklich einen Weg aus der Misere zu finden, müssten beide Partner ein Interesse an Veränderung haben ( so etwas kann niemals nur einseitig gelöst werden). Du leidest darunter, er aber scheinbar nicht. 

 

Jeder Mensch hat ein unterschiedliches Bedürfnis nach Nähe und Bindung. Teilweise wird das bereits in unserer Kindheit geprägt. Daher habe ich mich auch mit den unterschiedlichen Bindungstypen, die es gibt ( kann man googeln, gibt es unzählige Beiträge auf sämtlichen sozialen Netzwerken, da es ein wirklich wichtiges Thema ist) schon länger beschäftigt. Manche haben Ängste vor zu viel Nähe/emotionaler Bindung und anderen kann es wieder nicht eng genug sein. 

 

Tja, wie löst man es aber, wenn zwei Menschen zusammen kommen, die beide was das Thema Bindung betrifft komplett unterschiedlich sind? Eigentlich sollten dann beide an der Beziehung arbeiten /kommunizieren um eine Lösung zu finden. Eine rein einseitige Lösung, dass du dich daran gewöhnst und deine Sehnsucht nach ihm versuchst abzumildern, mag kurzfristig eine Scheinlösung sein. Aber auf längere Sicht wird er sich ebenfalls einbringen müssen oder die Beziehung an sich hat keine Zukunft ( denn du brauchst die Nähe/ Emotionalität/ Tiefe). 

 

Du siehst, wir drehen uns im Kreis 

 

Wünsche dir alles Gute 

 

LG

 

Ronja

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Schattenzeilen

Autorin. Teammitglied.

24.08.2025 um 16:22 Uhr

Melde dich an, um alle Themen und Beiträge im Forum lesen zu können.

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dienerin

Autorin. Förderer.

24.08.2025 um 18:32 Uhr

Auch von mir ein Hallo an dich

 

Onlinebeziehung mit wenig Treffen und viel Schweigen?

Da arbeitet das Hirn

Will er mich?

Oder nicht?

Ist das richtig, das ich hier mit warten meine Zeit vergeude?

Aber es passt doch so gut.

Hortensias Fragen sind gut, denn sie bringen auf den Punkt um was es geht.

Reden, gerade zu Beginn, wie die Beziehung, online und mit Schweigen gestaltet werden soll ist wichtig und nötig.

In der Regel lieben Doms es, die Sub im Unklaren zu lassen. Ich habe noch nicht verstanden warum?

Ist es das was man an "Macht" braucht?

Das geht für mich nur dann, wenn die Regeln klar sind.

Ich lebe Fernbeziehung

Ich lebe es überwiegend virtuell

aber wir haben Kontakt und das ist nötig

auch und gerade in Zeiten, in denen nicht klar ist, wie es dem anderen gerade geht.

Das voneinander wissen ist sehr hilfreich.

Devanas Idee mit dem Morgen- und Abendgruß, bei dem ich vielleicht auch schreiben kann, wie ich mich fühle, un der eine Resonanz bekommt, kann hilfreich sein.

Offene Ehen können auch hilfreich sein, wenn das das zermürbende warten nicht auf den Ehepartner übertragen wird und der den "Frust" abbekommt.

 

Unser Leben ist zu kurz, um darauf zu warten, dass es passt. Irgendwann braucht es eine Entscheidung.

Eine, die dich zufrieden stellt wie auch immer sie gefällt wird.

 

Ich wünsche dir und euch einen guten Weg, wie auch immer ihr ihn geht.

 

Dienerin

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