Hey Hallo jona,
Ich bin da in der Tat sehr zwiegespalten.Zum einen gibt es Menschen die tatsächlich triggerwarnungen brauchen, weil sie den Umfang einer Geschichte nicht richtig einschätzen können . In der Masse allerdings sehe ich es wie du . Ich glaube das ist reicht wenn man erkennt dass ein Roman, eine Geschichte, oder eine Erzählung ein bestimmtes Genre bedient. Weiterhin glaube ich dass es ebenfalls ausreicht deutlich zu machen ob Texte für Erwachsene Jugendliche oder Kinder gemacht sind.
Hinzu kommt dass ganz speziell die Welt des BDSM eine sehr facettenreiche und deshalb auch sehr weiche, oder sehr harte oder sehr schräge oder sehr außergewöhnliche sein kann. Schlussendlich entscheidet jeder in welchem Genre er sich bewegen möchte. Wenn ich z, B. bei einem Filmeanbieter in die Rubrik Horrorfilme gucke, dann weiß ich was mich erwartet: nämlich etwas was mich gruseln kann. So zumindest die Erwartung. Ob diese dann umfänglich erfüllt wird steht auf einem anderen Blatt.
Grüße an alle
Tom
04.02.2023 um 14:12 Uhr
Ihr Lieben,
seit einiger Zeit wird es immer beliebter, Büchern und anderen Medien Triggerwarnungen voranzustellen. Anfangs waren es nur Warnungen vor Gewalt, dann vor expliziten sexuellen Handlungen. Mittlerweile wird aber auch vorweg gewarnt vor Inhalten, in denen Naturkatastrophen vorkommen, in denen Protagonisten in Armut leben oder in denen ein Protagonist eine Essstörung haben könnte.
Ich frage mich, ob nicht auch Grimms Märchen mit zahlreichen Inhaltswarnungen versehen werden müssten. Oder ob neben meinem Bett ein Schild stehen sollte, dass mich morgens beim Aufstehen warnt: "Der bevorstehende Tag könnte Dinge enthalten, die du nicht gut verträgst, die dich aufregen oder an Erlebnisse in der Vergangenheit erinnern." Ich weiß, das ist überspitzt.
Ich selbst halte Triggerwarnungen für eine Modeerscheinung. Ich bin der Meinung, dass man ein Buch nach wie vor weglegen kann, wenn man sich persönlich unwohl fühlt mit dem Thema. Trigger sind eine sehr individuelle Sache, und warum soll ich als Autor meine Leserinnen und Leser bevormunden mit der Anmaßung, über ihre Triggerpunkte zu entscheiden?
Ich habe schon viele Statements und Diskussionen erlebt und war überrascht, wie viele Lesende, aber auch Schreibende sich für ausführliche Triggerwarnungen in Büchern aussprechen. Manchmal fühle ich mich deswegen "oldschool". Vielleicht, weil ich als Kind Winnetou und Pippi Langstrumpf ohne Triggerwarnung überlebt habe. Heute habe ich einen Artikel in der taz gefunden, der mir aus der Seele spricht. Ich weiß aber, dass es im Netz unzählige Artikel gibt, die sich für eine ausführliche Verwendung von Triggerwarnungen aussprechen.
Wie denkt Ihr über das Thema?
Viele Grüße
Jona
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