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Forum - Schreiben - Schreibtisch

Schreiben lernen durch Kritik

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Mai

Profil unsichtbar.

14.03.2015 um 12:01 Uhr

geändert am 14.03.2015 um 13:58 Uhr

 Liebe Schattenautoren und Leser, die vielleicht einmal Autoren werden wollen,

Achtung, hier kommt ein Appell:

Ich bin erst kurze Zeit hier und hab schon einen große Klappe, meinetwegen haut mich, ich bin Masochistin.

Hier bei den Schattenzeilen wird sich unglaublich viel Mühe mit den Texten gegeben. Seitens der Autoren und seitens des Teams, die in ihrer Freizeit lektorieren, damit eine gute Qualität gewährleistet ist.

In jeder Geschichte steckt also viel Mühe.

Und dann scheint es hier Usus zu sein, einen Zweizeiler drunter zu klatschen, der kaum mehr Substanz, wie eine reine Kenntnisnahme enthält. Das finde ich schade. Und auch nicht verhältnismäßig.

Es gibt hier viele reine Leser, wo ich die Haltung verstehen kann. Aber seitens der Autoren werde ich aus der Art des Kommentierens nicht recht schlau.

Einerseits freut sich doch jeder Autor, wenn er das Gefühl hat, dass sich die Leserschaft intensiv mit dem Text auseinander gesetzt hat und ihm eine echte Reflektion schenkt. Jedenfalls geht mir das so.

Andererseits und dahin zielt mein Ansinnen, gibt es überhaupt keine bessere Schreibübung, wie das Lesen und Kritisieren fremder Texte. Alles, was ich bisher gelernt habe, hat seinen Ursprung in der Kritik. Dabei ist es fast unerheblich, ob man kritisiert wird, oder selber kritisiert. Wenn man einen Text ließt und findet ihn gut, ist es leicht, ein "ach wie schön" drunter zu schreiben. Viel schwerer, aber auch lehrreicher ist es, zu schreiben, zu formulieren, was einem gefallen hat. Da entsteht dann der Lerneffekt.

Genau das selbe bei der Kritik von Texten, die einem nicht gefallen. Es ist leicht, gar nichts zu schreiben. Man will ja niemand verletzen? Aber das bringt den Autor nicht weiter, denn er sieht nur, dass er kaum Anklang findet und  nicht warum, lernt also nichts daraus.

Viel sinnvoller ist es, ihm zu schreiben, ausführlich, was einem nicht gefallen hat. Der Autor lernt also etwas daraus und der Leser auch, denn das formulierende Kritisieren von Fremdtexten schützt einem selber davor, den gleichen Fehler zu machen. Und ist eine gute Schreibübung, das verständlich auf den Punkt zu bringen.

Und es gibt noch eine kleine Gratislernstunde, wenn man den Text gelesen hat und dann qualitativ gute Kritiken anderer Mituser liest, lernt man auch noch mal viel dazu.

Kritik ist ein Geschenk. (im Gegensatz zur Devotion, die keines ist, anderes Thema)

Das Kritisieren ist eine absolute Win-win-Situation. Für alle Beteiligten.

Vielleicht kann ich Euch dazu motivieren, meine Strategie einmal zu versuchen, sie bringt alle wirklich sehr viel weiter.

Herzlich gegrüßt vom Wonnemonat.  

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied.

14.03.2015 um 23:55 Uhr

Hallo Mai,

 

danke für Deinen Beitrag. Vieles in ihm sehe ich genauso und ich freue mich, dass Du dieses Thema ansprichst.

 

Mai

Ich bin erst kurze Zeit hier und hab schon einen große Klappe,

 

Großklappig empfinde ich Dich nicht. Im Gegenteil, eher angenehm offen. Solange es nicht beleidigend, herabwürdigend oder wissentlich falsch ist, soll schon jeder sagen dürfen, was er denkt und meint. Und es gibt viele Gelegenheiten hier im Forum, bei denen ich mir wünschte, es würden auch mehr davon Gebrauch machen.

 

Mai

In jeder Geschichte steckt also viel Mühe. Und dann scheint es hier Usus zu sein, einen Zweizeiler drunter zu klatschen, der kaum mehr Substanz, wie eine reine Kenntnisnahme enthält. Das finde ich schade. Und auch nicht verhältnismäßig.

 

Dieses (nennen wir es ruhig) Problem besteht leider nicht erst seit gestern und war gelegentlich auch schon Thema hier im Forum. Argumente für knappes oder unterlassenes Kommentieren sind meistens, dass man doch nicht so schön formulieren könne wie die Autorin oder der Autor, dass man Angst hat, sich mit einer Meinung zu blamieren oder dass man lieber nichts schreibt, wenn es mehr sein muss als zwei Zeilen. Nachvollziehen kann ich nichts davon. Es kann mir niemand erzählen, dass er keine Meinung zu dem hat, was er las, und dass er nicht fähig ist, das aufzuschreiben. Daher bin ich für jeden Beitrag im Forum dankbar, der sich tatsächlich mit dem kommentierten Text auseinandersetzt oder in dem wenigstens begründet ist, was gefallen hat und was nicht. "War nicht so meins" oder "Sprach mich nicht an" sind dabei übrigens keine nachvollziehbare Begründung.

 

Mai

Andererseits und dahin zielt mein Ansinnen, gibt es überhaupt keine bessere Schreibübung, wie das Lesen und Kritisieren fremder Texte.

 

Ich erweitere das auf das Lesen: Es gibt überhaupt keine bessere Leseübung, als sich am Ende eines Textes über das Gelesene Gedanken zu machen. Man erfährt dabei so viel über den Nachklang einer Geschichte. Wer einen gelesenen Text beseite wirft, um fünf Sekunden später den nächsten zu konsumieren (und so weiter), liest aus meiner Sicht absolut oberflächlich.

 

Ich weiß, manche suchen lediglich das Kopf(porno)kino. Ich denke aber, gerade hier auf den Schattenzeilen haben wir andere Geschichten gesammelt als solche.

 

Kritik ist ein Geschenk. (im Gegensatz zur Devotion, die keines ist, anderes Thema)

 

Die Begründung würde mich interessieren...

 

Viele Grüße

Jona

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

15.03.2015 um 08:24 Uhr

Jona Mondlicht

Die Begründung würde mich interessieren...

 

Mich auch, liebe Mai, mich auch! Vielleicht teilst Du uns Deine Gedanken dazu mal auf dem Ledersofa im Forum mit – das könnte eine spannende Diskussion werden.

 

Zum eigentlichen Thema: Schon lange wünschen wir uns mehr Kommentare, die aus mehr als einem Wort oder einem Satz bestehen, der schlimmstenfalls der Ruf nach einer Fortsetzung ist. Letzteres kann zwar durchaus als Kompliment verstanden werden, aber ich entlasse den Leser gerne mit einem offenen Ende aus meiner Geschichte und würde mich freuen, wenn er das als Angebot annimmt, es sich selbst auszumalen. Ich lese selbst gerne solche Geschichten.

 

Ich bin jedoch "großherziger" geworden, was meine Erwartungen an die Kommentare betrifft.

Ich möchte hier niemanden ausbremsen, der - aus welchen Gründen auch immer - nur kurze Gefällt-mir-Kommentare dalässt. Wer nicht anders kann oder will, der soll sich gerne so knapp beteiligen.

 

Meine eigene Zurückhaltung bei der einen oder anderen Geschichte resultiert daraus, dass sie mich einfach nicht anspricht, an keiner Stelle meines Leserherzens und/oder meiner Leserseele erreicht. Dann ist mir meine Zeit einfach zu schade, überhaupt einen Kommentar zu hinterlassen. Vielleicht geht das anderen Lesern ebenso. Das Kopfkino mag durchaus anspringen beim Lesen, aber wenn der Film rum ist, ist er eben vorbei und beschäftigt mich nicht weiter.

 

Jeder, wie er mag. Und natürlich freue ich mich, wenn ein Kommentar sich kritisch und ausführlich mit einem hier veröffentlichten Text auseinandersetzt. Deswegen gefällt es mir sehr, welche Spuren Du hier hinterlässt, aber das weißt Du ja schon

 

Morgengrüße

Wölfin

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Söldner

Autor. Korrektor.

01.01.2016 um 21:17 Uhr

Die Bewertung einer Geschichte erfordert das Lesen und Verstehen.

Wenn ich eine Bewertung abgebe, muss ich meinen Eindruck in Worte fassen.

Während das Lesen noch meist Vergnügen ist, bedeutet Verstehen  innere Anstrengung und Auseinandersetzung mit der Geschichte. Ich muss Stärken und Schwächen analysieren, meine Eindrücke in Worte fassen. 

Das kostet Zeit. 

Und der Dank der Anstrengung? 

Störung der Harmonie!

Rachebewertung!

Zusammenschluss von solidarischen Autoren gegen den kleinkarierten Kritiker!

Eingeschnappte Schreiber, die sich aus dem Meckerforum zurück ziehen!

Undank!

Schlechte Laune auf allen Seiten und trübe Stunden...

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied.

01.01.2016 um 21:23 Uhr

Lieber Söldner!

 

Söldner

Störung der Harmonie!

Rachebewertung!

Zusammenschluss von solidarischen Autoren gegen den kleinkarierten Kritiker!

Eingeschnappte Schreiber, die sich aus dem Meckerforum zurück ziehen!

Undank!

Schlechte Laune auf allen Seiten und trübe Stunden...

 

Du hast vollkommen recht, schaffen wir das Forum ab!

 

Viuele Grüße

Jona

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

04.01.2016 um 23:03 Uhr

Äh … ich glaub, mir geht´s gerade wie Sheldon Cooper, ich kann mit Söldners Humor nicht umgehen, oder ist es gar keiner? :rätsel: & :kopfraucht: (Kann mich mal jemand aufklären)

Ich habe beileibe noch nicht alle Postings in den Schattenzeilen durch (und habe das auch nicht vor), aber MIAs Threaderöffnung ist das Stärkste, das ich bisher vorgefunden habe.

MIAs Strategie hat nur einen einzigen Nachteil: ich lese jetzt langsamer

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

05.01.2016 um 07:20 Uhr

Nachtasou

(Kann mich mal jemand aufklären)

 

Ich kann es versuchen. Söldner erklärt sich von selbst, wenn man sich der (Nicht-)Kritik schon über längere Zeit ausgesetzt sieht.

Das Thema ist (für uns) ja nun nicht neu und neben den Nicht-Bewertungen spielen Ein-Wort-Kommentare und Fortsetzungsaufforderungen eine ebenso fragwürdige Rolle wie solche, bei denen es sichtlich darum geht, dem Autoren dafür eins auszuwischen, dass er die Geschichte eines anderen Autoren tatsächlich kritisiert und dabei möglicherweise etwas zu beanstanden gefunden hat.

 

Das ist manchmal nur aus einer humorigen Sichtweise heraus auszuhalten, für die Söldner sich hier meiner Meinung nach entschieden hat.

 

(Sollte ich das falsch verstanden haben, bitte auch ich um Aufklärung)

 

Und noch einmal zum Thema: Ich werde, wie bereits geschrieben, großmütiger. Ich freue mich besonders über Kommentare, bei denen ich das Gefühl habe, der Leser hat sich auf den Text eingelassen. Ich halte es beim Schattenzeilen-Angebot aber für ebenso legitim, wenn jemand nur liest und/oder bewertet, ohne zu kommentieren. Manchem Leser hier wird es ausschließlich um den Genuss der ein oder anderen Geschichte gehen und nicht darum, sich oder andere als Schreiber weiter voranzubringen. Wir befinden uns eben auf keiner ausschließlichen Autoren-Plattform.

Von jemandem, der selbst hier schreibt, würde ich mir allerdings schon die ein oder andere Anmerkung mehr wünschen.

 

Als gleichzeitig Lektorierende ist das für mich allerdings schwer. Wenn ich alle meine Anmerkungen schon im Vorfeld anbringe, dann entfernt sich eine Geschichte möglicherweise sehr von ihrer ursprünglichen Version. Also beschränke ich mich beim Lektorieren auf die in meinen Augen gröbsten Schnitzer und versuche so, einen Text besser (lesbar) zu machen. Dann fände ich es aber ziemlich übel, wenn ich nach der Veröffentlichung anfinge aufzuzählen, was hätte noch besser gemacht werden können – und das ist manchmal eine ganze Menge. Wobei ich immer wieder überrascht bin, wie vielen Lesern das offensichtlich vollkommen unwichtig ist. Aber das ist ein anderes Thema.

 

Wölfin

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

05.01.2016 um 17:32 Uhr

Beste Wölfin, okay, danke für Deine Antwort.Es ist wohl doch komplizierter als es mir anfangs erschien (geht mir öfter so, und das verzeih ich mir locker ). Söldners Beitrag klärt sich mir nun auch auf. Die ´Zwickmühle´ der Redakteure hatte ich z.B. überhaupt nicht in Erwägung gezogen.

Dass ich bei Schattenzeilen einfach nur lesen und stöbern kann, ungestört wie in einer Bibliothek, ohne anschließend gleich einem QM gegenüber Auskunft geben zu sollen oder „zu liken“, ist auch (!) eine der unaufdringlichen Seiten der SZ.

Die andere ist die, die MIA postet.

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dienerin

Autorin. Förderer.

06.01.2016 um 15:37 Uhr

Ich wusste auch nicht, dass es so kompliziert ist.

 

Ich lese Texte, schreibe meist einen kurzen Kommentar und gebe meinen Eindruck wieder. Außerdem freue ich mich über Kommentare, wenn sie ehrlich gemeint sind. Einen schlechten Kommentar oder eine schlechte Bewertung abzugeben, weil mir "eine Nase nicht passt" oder "weil jemand was zu mir gesagt hat, was ich nicht hören möchte", käme mir nicht in den Sinn.

 

Hier sind Menschen am Werk, die schreiben aus Lust und Laune und um andere an ihren Gedanken teilhaben zu lassen. Das betrachte ich sehr wohlwollend. Und wenn ich nichts zu sagen habe, dann halte ich einfach den Mund Auch wenn es schwer fällt, aber man kann ja auch zur Not nachhelfen *lach*

Humor hilft oft weiter

 

Danke Wölfin für deine Aufklärung, die hat auch mir weitergeholfen

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ungewiss

Profil unsichtbar.

10.01.2016 um 12:43 Uhr

Ich bin da immer ein bisschen hin- und hergerissen. Auf der einen Seite freue ich mich natürlich über jeden Leser, der kommentiert, auf der anderen Seite bin ich schon immer enttäuscht, wenn da dann nicht mehr steht als "gefällt mir" oder der Ruf nach einer Fortsetzung, denn als Autorin würde ich natürlich gern wissen, warum dem Leser gerade meine Geschichte gefällt und wo er eine Fortsetzung gern angesetzt sehen würde.

 

Ich persönlich finde deshalb auch kritische Anmerkungen toll - solange sie fair und konstruktiv sind und sich wirklich auf den Text beziehen. Selbst wenn ich die kritisierten Punkte anders sehe, bietet mir die Kritik die Chance, meinen Text aus einer neuen Perspektive zu sehen - und mit meinen Lesern ins Gespräch zu kommen. Und letzteres finde ich dann erst richtig spannend.

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