Als wenn man eine Flasche entkorkt hätte.
Ja, das drückte es gut aus, und erinnerte auch an die Märchen aus tausendundeiner Nacht, der Geist, der aus der Flasche steigt, riesig, bedrohlich und allmächtig, der Dschinn, tausend Jahre eingesperrt, nun freigelassen, vielleicht, vielleicht kontrollierbar mit List, aber eigentlich eher nicht. Und wie der Dschinn, der zusammengekrümmt, deformiert, in ein enges Gefäß gepresst gewartet hat und sich nun endlich ausdehnen kann, so streckte er sich, fühlte sich weit und befreit. Die Peitsche lag leicht in seiner Hand, eine natürliche Verlängerung seines Armes. Er fühlte sich gut, so gut, dass er fast nicht er selbst war.
Als er damit konfrontiert wurde, war Dunkelangst ein Begriff, mit dem er zunächst nichts anzufangen wusste. Im Gegenteil, er hatte die Dunkelheit gerne. Sie schirmte ihn, sie trug ihn. Er wusste, in der Dunkelheit gab es nichts, das besser sehen konnte als er oder ihm ebenbürtig war. Also begann er, sie zu lieben. Die Dunkelheit wurde seine Freundin. Er ging gerne im Wald spazieren, in der Nacht, alle Sinne weit geöffnet. In der Wohnung bewegte er sich ohne Licht, wenn er alleine war. Es reizte ihn, es schulte ihn.
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