Social Bondage: Textnummer 825 |
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Dunkelangst
Eine BDSM-Geschichte von Gerwalt.
Als wenn man eine Flasche entkorkt hätte.
Ja, das drückte es gut aus, und erinnerte auch an die Märchen aus tausendundeiner Nacht, der Geist, der aus der Flasche steigt, riesig, bedrohlich und allmächtig, der Dschinn, tausend Jahre eingesperrt, nun freigelassen, vielleicht, vielleicht kontrollierbar mit List, aber eigentlich eher nicht. Und wie der Dschinn, der zusammengekrümmt, deformiert, in ein enges Gefäß gepresst gewartet hat und sich nun endlich ausdehnen kann, so streckte er sich, fühlte sich weit und befreit. Die Peitsche lag leicht in seiner Hand, eine natürliche Verlängerung seines Armes. Er fühlte sich gut, so gut, dass er fast nicht er selbst war.
Als er damit konfrontiert wurde, war Dunkelangst ein Begriff, mit dem er zunächst nichts anzufangen wusste. Im Gegenteil, er hatte die Dunkelheit gerne. Sie schirmte ihn, sie trug ihn. Er wusste, in der Dunkelheit gab es nichts, das besser sehen konnte als er oder ihm ebenbürtig war. Also begann er, sie zu lieben. Die Dunkelheit wurde seine Freundin. Er ging gerne im Wald spazieren, in der Nacht, alle Sinne weit geöffnet. In der Wohnung bewegte er sich ohne Licht, wenn er alleine war. Es reizte ihn, es schulte ihn.
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Kommentare von Leserinnen und Lesern
Worum geht es hier, um ´das Unbehagen in der Kultur?´ Die Angst vor dem eigenen Kontrollverlust? Und ist am Ende der Geschichte nach Wiederholungszwang gefragt?
Leider kriege ich es nicht zusammen. Die Gedanken, die im Text geäußert werden, kann ich mit den Geschehnissen im Text schwerlich in Übereinstimmung bringen, obwohl sie ja miteinander verschränkt scheinen. Es fehlen mir ein paar Glieder in der Kette.
Insgesamt fand ich den Text aber anregend, auch wenn ich mich überhoben habe daran. Auf Schattenzeilen gehören auch dunkle Schattentexte.
Ich muss zugeben, dass ich diese Zeilen beim ersten Lesen nicht verstanden habe. Beim zweiten Lesen frage ich mich, wie er mit dieser Angst wohl umgeht, da sie für mich nur Kälte ausstrahlt. Das scheint auch beim Umgang mit seiner Frau so zu sein. Das sie sich trotzdem ihm zuwendet, zeugt von großer Liebe.
Klingt philosophisch und ein bißchen verstörend.
Nach dem lesen stellt ich fest das es nicht so mein Geschmack ist. Trotzdem Danke.
Sonderbar, für mich liest es sich, als ob er seine Gefühle im Dunkeln verliert und nun verzweifelt in der Dunkelheit nach ihnen sucht. Selbst das Schlagen seiner Frau lässt ihn kalt, der sonst (wahrscheinlich im Hellen) zärtlich mit ihr umgeht.
Ich finde Deine Erzählung sehr gruselig, aber sie regt mich auch zum Nachdenken an.
Darf er das? Ein Mann, dem das Monster unter dem Bett nicht eine Lächerlichkeit aus der Kindheit ist? Der sich der doch von Kindheit eingeübten Verdrängung nicht befleißigt? Ein Dom, der Angst hat? Der vielleicht deshalb kalt ist, weil er sein Dunkles nicht hervortreten lassen will und glaubt, es damit auf Distanz zu halten - oder seine Frau auf Distanz davon halten zu können? Das Universum besteht aus mehr dunkler Materie als sichtbarer... wie könnte es beim Menschen anders sein?
Einer schlägt, einer leidet - manchmal ist es ein und derselbe...
Es sind interessante (An)Sätze drin. "Niemand, der seine bösen Anteile amputiert hat, ist lebensfähig." z.B finde ich treffend. Aber insgesamt spricht der Text nicht zu mir.
Ein für mich sehr nachdenklich machender Text.
Eine spannende Mischung aus bodennahem Geschehen und Draufsicht von ganz oben. Und ein sehr großer Bogen von Gut-Fühlen über Fern-Fühlen bis zur Nähe und Bangigkeit - hab ich sehr gern gelesen, gerade weil es nur die eine Perspektive zeigt - oder vielleicht doch beide. Danke!
Spontan: Ich mag den Text. Die Beschreibung wie er von außen beobachtet und scheinbar ganz kalt ist, die kann ich wunderbar nachvollziehen. Schön ist die Wendung am Schluß. Den Anfang habe ich im Zusammenhang mit dem Rest irgendwie gar nicht verstanden und empfinde ihn auch als zu lang.
Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.
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