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Themenabend 20. Januar 2012 - Rückblick

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

24.01.2012 um 07:37 Uhr

Im Vorfeld haben wir den Schwerpunkt des sehr weit gefassten Themas auf BDSM und Kinder „reduziert“; rückblickend eine gute Entscheidung, sonst wäre aus dem Themenabend ein Themenwochenende geworden.

 

Neben den denkbaren innerfamiliären Pannen (Kind findet Spielzeug, entdeckt Striemen auf Mamas/Papas Po oder erwischt die Eltern in Aktion), wurde thematisiert, dass das Kind die Kenntnis von den Neigungen der Eltern möglicherweise im Vertrauen an Dritte weitergibt, und welche Folgen es für das Kind haben kann, wenn diese nicht dauerhaft vertraulich bleiben ( Spott und Häme im Sinne von: „Deine Eltern sind ja krank!“). Inwieweit dies den Kindern zumutbar sei, wurde unterschiedlich bewertet.

 

Übereinstimmung herrschte dahingehend, dass ein Kind seiner jeweiligen Entwicklungsphase (grob: vor, in und nach der Pubertät) entsprechend darüber aufgeklärt werden sollte, dass es neben den klassischen Liebesverhältnissen abweichende gibt; dass unter Umständen Dinge im Liebesspiel erlaubt und gewollt sind, die anderen Menschen komisch vorkommen und dass dies keine Krankheit ist.

Ein Ansatz, um die Bedeutung des Consensual zu erklären, könnte der Umkehrschluss aus dem „Mein Körper gehört mir und niemand darf damit etwas machen, was mir unangenehm ist“ sein. Dieser Gesichtspunkt rückt zunehmend in den in den Mittelpunkt der Aufklärung zum Schutz vor Missbrauch, und genauso kann es heißen: „Was mir angenehm ist, das darf mein Werauchimmer mit mir machen, selbst wenn es mal weh tut, meine Freiheit einschränkt usw.“

 

Weitgehende Übereinstimmung gab es bezüglich der Bedeutung einer umfassenden Aufklärung im Hinblick auf die möglichen eigenen Neigungen des Kindes. Viele BDSMler haben Dramen in sich ausgetragen, weil sie ihre Neigungen für sich nicht wahrhaben und annehmen konnten; gerade wir sollten unseren Kindern mit auf den Lebensweg geben, dass BDSM nicht abartig, krank oder dergleichen ist. Sind die lieben Kleinen physisch und psychisch geschlechtsreif, sollen sie unbekümmert ihre Blümchenneigungen ausleben dürfen. Ob sie uns das erzählen (wollen) steht auf einem anderen Blatt; hierüber herrschte beim Themenabend Konsens: Im Detail wollen Kinder nicht wissen, was hinter den Schlafzimmertüren der Eltern los ist.

Ausnahmen hiervon sind die Tage vor Weihnachten

 

Ob in den nächsten Jahren eine solche Aufklärung von Seiten der Kultusministerien und Schulen unterstützt wird? Geglaubt hat von uns das niemand. Zwar liegt z.B. den Leitlinien Sexualkunde des Hessischen Kultusministeriums die Anerkennung eines gesellschaftlichen Wertewandels im Hinblick auf Sexualität zugrunde. Wer meint, darin eine Öffnung in Richtung BDSM zu erkennen, täuscht sich, denn es geht um die besonderen Verhältnisse in anderen Kulturkreisen.

Im Zusammenhang mit den Fragen zur Aufklärung ergab ein Rückblick auf unsere eigenen Erfahrungen in Kindes- und Jugendalter (einige) interessante Unterschiede zwischen den „neuen und gebrauchten“ Bundesländern; hierzu wird Lucia in den nächsten Tagen noch Anmerkungen ergänzen.

 

Losgelöst von der rein sexuellen Ebene wurde die Frage erörtert, wie von Kindern eine möglicherweise in BDSM-Beziehungen vorhandene intensive Bindung wahrgenommen wird. Dass ein Kind Schaden nimmt, wenn es einen liebevollen Umgang der Eltern untereinander und mit sich erfährt, glaubte keiner. Schlimmer sei, wenn das Kind überhaupt keinen zärtlichen und gefühlvollen Umgang der Eltern mitbekommt. Dies gelte ebenso für StiNo-Eltern.

Daran schloss sich die Frage an, wie das besondere Verhältnis der Eltern das Menschenbild des Kindes prägt, wenn die DS-Rollenverteilung außerhalb des Schlafzimmers erkennbar gelebt wird, eventuell 24/7. Ob der/die Sub sich dann noch behaupten kann. Mangels wirklicher Erfahrungen wurde dies jedoch lediglich angeschnitten und nicht weiter vertieft.

 

Zum Ende des Themenabends wurde noch kurz die Möglichkeit diskutiert, inwieweit für BDSM-Eltern die Gefahr besteht, dass das Jugendamt wegen einer möglichen Kindeswohlgefährdung interveniert; nahezu einhellig wurde die Meinung vertreten, dass das Risiko verschwindend klein sein dürfte, solange sich die Eltern gegenseitig und nicht ihre Kinder verhauen.

 

Zum Ende noch ein paar persönliche Worte: Mir hat die Moderation viel Spaß gemacht; ein paar Lücken mag meine Zusammenfassung haben. Das ist der Tatsache geschuldet, dass die einzelnen Gesichtspunkte teilweise intensiv besprochen wurden und ich den Überblick zu behalten versucht habe; nebenbei noch Notizen zu machen, war nicht mehr drin. Wenn ich etwas Wichtiges vergessen habe, einfach hier ergänzen.

 

Schön, dass so viele so lange dabei gewesen sind; über ein paar Väter mehr hätten wir uns -denke ich- alle gefreut

 

Allen eine gute Zeit

wünscht die Schattenwölfin

.

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hexlein

Autorin.

24.01.2012 um 10:27 Uhr

Danke liebe Wölfin für eine hervorragende Zusammenfassung des Abends.

Ich war schon beeindruckt von der Vorbereitung die Du für den Abend gemacht hast...

 

aber die Nachbereitung...Chapeau!

 

Anmerken möchte ich noch eines......

 

Du hast das hier so toll gemacht...

 

machst Du das jetzt immer? *bittend schaut*

 

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dienerin

Autorin. Förderer.

24.01.2012 um 16:46 Uhr

Liebe Schattenwölfin,

auch ich kann zu deinem ausführlichem Bericht nur sagen:

"Hut ab"!

Danke für deine Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung

 

Gerne wieder

Anerkennende Grüße

Dienerin

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donna

Autorin.

24.01.2012 um 16:50 Uhr

Liebe Schattenwölfin,

 

auch von mir ein großes Dankeschön.

Für die Vorbereitung, für das Moderieren des Abends und für die Zusammenfassen des Ganzen.

Es war ein interessanter, informativer, kurzweiliger Abend.

 

Liebe Grüße

Donna

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Gelöscht.

24.01.2012 um 20:51 Uhr

Hallo Schattenwölfin,

 

auch von mir ein herzlichen Danke für die tolle Moderation!

Die Zusammenfassung enthält meiner Meinung die wichtigesten Punkte zusammengefasst.

 

Freu mich schon auf den nächsten Themenabend..

 

Hat die Community verlassen.

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24.01.2012 um 21:40 Uhr

Es war ein sehr gelungener interessanter Diskussionsabend. Danke an die Schattenwölfin für die Vorbereitung. Danke an alle für interessante Beiträge und Denkanstöße.

Joja

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Cire

Förderer.

25.01.2012 um 19:15 Uhr

Hallo Wölfin.

Leider konnte ich an dem Abend nicht teilnehmen, umso mehr freut es mich dass du dir dieZeit genommen hast den Abend noch einmal ausführlich zu beschreiben.

Vielen Dank für deine Mühe.

Lg.

Cire

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Wiking

Autor.

25.01.2012 um 22:19 Uhr

Liebe Schattenwölfin!

 

Auch ich sage vielen Dank für die Zusammenfassung.

Das Thema des Abends, insbesondere die Frage, wie man sich bezüglich seiner Neigung gegenüber den eignen Kindern verhält, ist so interessant und wichtig, dass ich mich wahrscheinlich das erste Mal in den Chat getraut hätte - doch zeitlich hat es nicht gepasst.

Umso schöner, dass Du Dir die Mühe gegeben hast, wichtige Punkte zusammenzuschreiben. Das Thema "Aufklärungsunterschiede in Ost und West" hätte ich nicht in diesem Zusammenhang erwartet, doch nach den Andeutungen bin ich gespannt, was Lucia schreiben wird...

 

Liebe Grüsse

Wiking

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Lucia

Profil unsichtbar.

28.01.2012 um 20:42 Uhr

Hallo ihr lieben Schattenzeiler!

Wenn auch verspätet, möchte ich mich ersteinmal an Schattenwölfin wenden:

Für die gelungene Gestaltung und Moderation und nun auch noch die gute Zusammenfassung,

ein herzliches Dankeschön

Zu meinem Einwurf, den ich noch ausweiten wollte, Folgendes;

Es ging um die sexuelle Aufklärung meiner Söhne in der Schule.

Die erste Aufklärung erfolgte in der Grundschulzeit, in diesem Fall heißt das so Mitte bis Ende der 90 er Jahre.

(Weshalb ich das auch nicht als einen Unterschied von alten und neuen Bundesländern betrachten, sondern einfach als regionalen, bzw. schulisch individuellen Glücksfall betrachten würde!)

Zu diesem Zweck wurde eine speziell ausgebildete Familientherapeutin aus einem Beratungszentrum eingeladen.

Sie machte zwei Termine, einmal mit den Mädchen und gesondert mit den Jungs.

Was fraglos geschlechtsspeziefische Rangeleien und Motzereien ausschaltete.

Sie kam mit einem Koffer voller Überaschungen (Bildmaterial, Modelle, Kondome und andere Verhütungsmittel)

und vielen spannenden Einzelheiten, die kindgerecht und altersgemäß aufbereitet waren.

Das wiederholte sich dann im hochpubertären Alter der 7. und 8. Klasse entsprechend intensiver.

Ich denke, das war eine bestmögliche Vorlage, auch im Hinblick auf Aids, Hepatitis C und andere Sachen.

Damals hatte ich BDSM noch nicht für mich entdeckt und ich weiß nicht inwieweit auch das bei den verschiedenen Spielarten der Liebe mit Erwähnung fand.

Da die Familientherapeutin meine beste Freundin ist, sie es auch damals schon war und sie auch um meine neuentdeckten Neigungen weiß, wollte ich sie speziell noch einmal dazu befragen.

Leider wohnt sie inzwischen in einer anderen Stadt und wir haben nur überwiegend telefonischen Kontakt.

Ich hatte also noch keine Gelegenheit, werde es aber baldmöglichst nachholen und euch umgehend in Kentniss setzen.

In diesem Sinne, bis bald...

eure Lucia

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