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Forum - Veröffentlichungen auf den Schattenzeilen - Geschichten und Gedichte

»Die Austreibung des liederlichen Miststücks« von Onmymind

Bezieht sich auf die BDSM-Geschichte »Die Austreibung des liederlichen Miststücks«.

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Schattenzeilen

Autorin. Teammitglied.

»Die Austreibung des liederlichen Miststücks«

von Onmymind

 

Ich bestimmte über mein Leben, so war es immer schon gewesen. Ich sollte loslassen, hatte er gemeint. Loslassen. Als ob das so einfach wäre. Nie hätte ich gedacht, dass ich zu jenen Frauen gehörte, die nicht wissen, was sie wollen und vor einer Lösung davonlaufen.

 

Die BDSM-Geschichte lesen: »Die Austreibung des liederlichen Miststücks« von Onmymind

Meister Y

Autor. Förderer.

05.03.2022 um 06:54 Uhr

Liebe Onmymind, guten Morgen.

Ich habe die Geschichte jetzt gleich zwei Mal gelesen, ein bisschen ist der Kaffee kalt geworden, das ist schon starker Tobak.

Deine Protagonistin hat ein wirklich heftiges Kindheitstrauma aufzuarbeiten und trifft dabei auf einen Menschen, der die klar geordnete Welt, die sie um sich herum konstruiert hat, regelrecht erschüttert. Er bricht sie auf, zeigt ihr, dass seine Dominanz geeignet sein könnte, ihre Welt, ihr Leben zu verändern. Sie traut sich, sie traut ihm nicht, obwohl sie sich zu ihm hingezogen fühlt. Erst als sie dann beim Klavierspiel merkt, dass sie es schaffen kann, ihre Stereotype, ihr erlerntes Verhalten zu verlassen, reift eine Entscheidung.

Eine ganz andere Seite von BDSM, eine ganz andere Seite von beginnender Liebe, aber auch ein tiefer, menschlicher Abgrund.

Danke für aufwühlende Zeilen bei Sonnenaufgang.

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Tek Wolf

Autor.

05.03.2022 um 08:23 Uhr

Die schönste Geschichte, die ich seit langem gelesen habe, liebe Onmymind Schön erzählt, guter Spannungsbogen und klare, nachvollziehbare Charaktere. Es gibt so manches Buch, das nicht so gut geschrieben ist.

 

Zwei winzige Anmerkungen habe ich und ich hoffe, du empfindest sie als Hilfe und nicht als Beschwerde: Ziemlich am Anfang schreibst du, dass die Protagonistin ihre Mutter sieht, wenn sie in den Spiegel blickt. Nur, dass eine alkoholkranke Prostituierte, die ihr Kind vernachlässigt, keine akkurat gebügelte Bluse und Bundfaltenhose tragen wird. Vermutlich wolltest du zeigen, dass die Tochter aus Angst wie ihre Mutter zu sein, genau die gegenteilige Außenwirkung anstrebt.

 

An einer anderen Stelle schreibst du, dass sie Verhaltenstherapien hinter sich hat. Bei einem Minderwertigkeitkomplex und Kindheitstrauma würde man eher Psychoanalyse verwenden um das aufzuarbeiten. Sie leidet ja nicht an einem konkreten Verhalten, sondern an einem grundsätzlichen Gefühl der Unzulänglichkeit. Dieses Wort ist jetzt nur eine Kleinigkeit, das mir einfach aufgefallen ist.

 

Der Rest der Geschichte ist spannend, angenehm zu lesen und doch überraschend und wenig vorhersehbar. Genau so, wie ich es mag. Danke, dass wir sie lesen dürfen und ich möchte dier Hoffnung Ausdruck verleihen in Zukunft noch mehr von dir hier vorzufinden.

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Queeny

Förderer.

05.03.2022 um 10:14 Uhr

Wow, was für eine berührende Geschichte, ich hatte beim Lesen eine Gänsehaut, so viel Gefühl!

Dankeschön, dass ich deine Geschichte lesen durfte.

Queeny

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05.03.2022 um 11:02 Uhr

super, emotional, flüssig geschrieben, sehr lebendig, als ob man dabei ist...

danke fürs Lesen lassen...

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Campanula

Autorin.

06.03.2022 um 09:28 Uhr

Liebe Onmymind, dass du wunderbar schreiben kannst, steht zweifelsfrei fest. Du beweist es mit all deinen Geschichten, so auch mit dieser. So schön dieses Bild, dass deine Protagonistin über das Klavierspiel eine Art der Klärung und Heilung erfährt! Die Tatsache, dass sie ihren Nachbarn hat spielen hören und sein gefühlvolles Spiel in ihr den Impuls weckte, es auch noch einmal zu versuchen, hat mich lächeln lassen, denn so etwas Ähnliches ist mir im vergangenen Jahr sogar auch passiert. Und doch lässt dein Text mich diesmal etwas ratlos zurück. Anders als meine Vorrednerinnen und -redner konnte ich deinen Figuren diesmal emotional nicht so folgen, wie ich es von deinen wunderbaren Geschichten gewohnt bin.

 

Ich glaube, es liegt daran, dass ich deine Figuren, so lebendig sie auch sind und so herrlich du deine Dialoge auch in Worte fasst, einen Ticken zu überzeichnet finde. Das fängt bei dem bärbeißigen Klavierlehrer mit den D/s-Paarfotos an den Wänden an, setzt sich fort über den souveränen Dom, den nicht einmal eine akute psychische Krise seiner Sub in irgendeiner Weise aus dem Gleichgewicht zu bringen scheint, und endet bei der weiblichen Hauptperson, die mir von allem eine Nuance zu viel ist - kühl-rationale Mathematikerin mit nahezu fotografischem Gedächtnis, Studierende am Konservatorium mit perfekter Technik, aber ohne jedes Gefühl, therapieresistentes Opfer einer traumatischen Kindheit. Anders als @Tek Dom halte ich die Verhaltenstherapie durchaus für geeignet, um Zwangsstörungen, Panikattacken, Minderwertigkeitskomplexe und Kindheitstraumata aufzuarbeiten. Ich frage mich, wie es kommt, dass nichts davon offenbar gefruchtet hat.

 

Auch bin ich persönlich eher zurückhaltend bis skeptisch, wenn BDSM-Sex auf einmal als Lösung für etwas herhalten soll, das selbst professionelle Therapie bislang nicht lösen konnte. Natürlich kann eine liebevolle Beziehung unglaublich heilsam sein, kann das Selbstwertgefühl stärken und neue Erfahrungen ermöglichen. Auch der Sex selbst hat zweifellos viele Funktionen, kann trösten, Gefühle von Wut und Selbsthass kanalisieren und die Erfahrung existenzieller Einsamkeit durchbrechen. Aber es erstaunt mich doch, wie dein Protagonist so souverän und selbstsicher agiert in einer Situation, in der er die Frau, mit der er ein Date hatte, in so einer existenziellen Krise wiederfindet. Und selbst wenn er das tatsächlich so gemeistert hat, wird mir doch ein bisschen mulmig angesichts der Aussicht auf eine D/s-Beziehung, die das alles tragen soll.

 

Nichts davon ändert etwas daran, dass all das wunderbar geschrieben und in Worte gefasst ist, dass deine Szenen lebendig und nah an deinen Protagonisten dran sind, die Dialoge mich mitreißen. Ich werde einfach nur die vielen Fragezeichen nicht los, die deine Figuren in mir auslösen. Aber das gehört nun einmal zu den Risiken und Nebenwirkungen des Lesens. Danke für deine Geschichte!

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Efstratia Schober

Profil unsichtbar.

06.03.2022 um 10:05 Uhr

Wow gut

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06.03.2022 um 16:43 Uhr

jetzt muss ich doch nochmal was dazu schreiben, hab mir Deinen Text nochmal durchgelesen, ich versuche es nicht zu kritikhaft auszudrücken, aber mir gefällt der Titel nicht. Die Frau, die Du beschreibst ist kein "liederliches Miststück..." diese Aussage trifft ganz einfach nicht zu...

aber ansonsten, auch beim zweiten mal Lesen, wundervoll...

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

07.03.2022 um 05:56 Uhr

Sari

 … aber mir gefällt der Titel nicht. Die Frau, die Du beschreibst ist kein "liederliches Miststück..."  diese Aussage trifft ganz einfach nicht zu.

Aber genau darum geht es doch: dass das liederliche Miststück, das die Erzählerin in sich, als das sie sich wahrnimmt, das sie blockiert und ihr das Leben zur Hölle macht, überwunden wird.

Von daher meiner Meinung nach ein treffender Titel.

 

Morgengrüße

Wölfin

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08.03.2022 um 18:04 Uhr

Sehr schöne Geschichte, von innerer Zerrissenheit

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Sophie Amalia

Autorin.

08.03.2022 um 18:50 Uhr

Ich habe diese Geschichte bereits gestern gelesen und musste erstmal wirken lassen, was ich las, bevor ich dazu etwas schreibe. Ich glaube, die richtigen Worte finde ich dennoch nicht und vielleicht ist dies schon Antwort genug wie sehr mich diese Geschichte berührt hat. Dankeschön.

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