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Forum - BDSM - BDSM-Beziehungen

Statussymbole für Sklavinnen und Sklaven

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Gregor

Autor.

02.08.2020 um 11:58 Uhr

An den dominanten Part.

Wie haltet Ihr es mit Statussymbolen für Euren submissiven Partner? Was erwartet Ihr von Eurem Partner? Was ist unverzichtbar? Wie denkt Ihr darüber?

 

An den submissiven Part.

Würdet Ihr gern Statussymbole annehmen, die über ein Halsband oder einen O-Ring hinausgehen? Was ist mit Tätowierungen, Piercings, Ringen?

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Gelöscht.

02.08.2020 um 12:26 Uhr

Danke, Gregor!

 

Ich antworte als submissiver Part.

 

Ich finde Statussymbole wie Piercings oder Tattoos wunderschön. Nicht, weil ich sie außer dem Herrn auch aller Welt zeigen will. Sondern, weil ich sie für mich tragen will und weil sie mich erinnern an das, was ich bin, und wem ich gehöre.

 

Tattoo... auf jeden Fall als Besitzkennzeichnung. (Branding traue ich mir nicht zu.) Aber keinen Namen und kein überdimensionales Wandgemälde, sondern irgendein Zeichen an empfindlicher Stelle. Im Intimbereich vielleicht. Ich würde nicht rumlaufen mit einem "Ich gehöre Sir XYZ" auf der Hüfte oder dem Oberschenkel. Ich habe mal so einen Strichcode als Kennzeichnung gesehen, das fand ich schön, und weil den niemand auf den ersten Blick lesen kann, wäre der für mich auch an sichtbarer Stelle in Ordnung.

 

Piercing... Nasenring finde ich nicht ganz so easy, die wirken so gesichtsauffällig und sehen bei Schnupfen schon ekelig aus. Mir gefällt zwar der Gedanke, mich an einem Nasenring im BDSM-Umfeld führen zu lassen, aber öffentlich will ich den nicht im Gesicht haben. Schamlippenringe finde ich besser, damit kann man (also, Herr) praktisch auch mehr anfangen ... Ein KVH stechen lassen, davor hätte ich am meisten Angst, würde mich aber auf Anweisung überwinden. Das und kleine Brustwarzenringe finde ich als Statussymbol am schönsten von allen Piercings.

 

Ringe... ich mag den O-Ring nicht, auch wenn mir das Konzept einer O ansonsten gut gefällt. Den Ring bekommt man mittlerweile an allen Ecken als Kitsch. Schade, aber ist so. Dann soll es lieber ein besonderer sein, der einen Bezug zu meinem Herrn hat.

 

Fußkettchen finde ich als Statsussymbol schick und komplett unauffällig, trage ich aber sowieso, macht also keinen besonderen Reit mehr aus.

 

So, und das alles klingt jetzt wie "ich will dies und das und jenes nicht". Die Wahrheit ist: Wenn mein Herr bestimmen würde, was ich als Zeichen zu tragen habe, gäbe es dann doch keine Diskussion von meiner Seite. Ich gehe davon aus, dass er wüsste, was er tut und was er besser lassen sollte. So viel Vertrauen muss schon da sein, sonst wäre er nicht mein Herr. Ich würde mich also in jedem Fall nach dem richten, was er vorgibt.

 

Unverzichtbar... ja. Für mich jedenfalls. Bestimmt sagen jetzt manche, dass das völlig egal ist, entscheidend ist wie man sich verhält. Da mögen sie recht haben, kennen aber nicht meinen eigenen Anspruch an meine Unterwerfung.

 

Warum? Wie am Anfang gesagt, ich möchte gezeichnet sein. Ich würde mich damit wohler fühlen, vollständiger. Hätte so seine Richtigkeit. Vielleicht ist es auch so ein kleines Stück dauerhafte Demütigung, denn Ringe hier oder da spürt man ja doch immer irgendwie und das Tattoo sieht man, sobald man was intimes macht. Beides fühlt sich endgültig an, in Besitz genommen. Eben darum.

 

Mich würde mal interessieren, was andere darüber denken, vor allem auch Doms.

 

Viele Grüße

Folgsame O

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Gelöscht.

02.08.2020 um 14:11 Uhr

Folgsame O

So, und das alles klingt jetzt wie "ich will dies und das und jenes nicht".

 

Einsicht ist das erste Tor auf dem Weg zur Besserung.

 

MM

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hanne lotte

Autorin. Korrektorin. Förderer.

02.08.2020 um 21:45 Uhr

Madame Maria

Folgsame O

So, und das alles klingt jetzt wie "ich will dies und das und jenes nicht".

 

Einsicht ist das erste Tor auf dem Weg zur Besserung.

 

MM

Warum soll sie sich bessern? Sie kann nicht wissen, was kommt, solange es nicht geschieht.

 

Gregor

Ich bin da ganz und gar hin und hergerissen.

Ich drösele die Frage von hinten auf und stelle mir vor, mein Partner oder wir beide haben irgendwo ein schickes Muster für solch ein Statussymbol gesehen und er wünschte sich das auch an mir ... Ich glaube, ich könnte mich hinreißen lassen, vor allem unter dem Aspekt, dass es unserer Beziehung eine neue Ebene geben könnte. 

Kann es das? Keine Ahnung.

 

Am anderen Ende der Zeitleiste wäre ich wahrscheinlich romantisch genug gewesen, an Zeichen der Ewigkeit zu glauben. 

 

Irgendwo zwischendrin sitzt die kleine hanne und fragt sich, mit welcher Motivation ein Kerl, der dominant sein will, ein Startussymbol erwartet. Was will der sich beweisen. Wie jedes andere Statussymbol halte ich auch entsprechende Piercings, Tatoos und was weiß ich noch alles für ein Zeichen der Schwäche.

 

Gruß

hanne

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

02.08.2020 um 23:09 Uhr

Es ist ja immer viel von den Gefühlen der/des Sub die Rede. Aber mir als Aktiven ist auch manchmal innerlich vor Rührung zum Weinen zumute (natürlich nur innerlich *g). Als in jüngeren Jahren reiner Körperspieler habe ich die Tiefe von BDSM erst später kennengelernt.

Die Vorstellung, dass Sub mir ein solches Angebot machte, ließe mich fliegen. Fordern würde ich körperliche Insignien nicht; aber sicher daran „arbeiten“, dass sie sich solche wünscht. Dann würde ich ausbaldowern wie, was und wo. Jedenfalls so, dass es sie im Fall der Fälle eines Bruchs nicht in alle Zukunft stört. Wenn ich jemanden zwinge, dann sowieso mich, und zwar zum Augenmaß.

Dass ich solches nie fordern würde, darf man gern als fehlende Dominanz betrachten. Ich fordere oder zwinge ja auch niemanden, mich zu heiraten. Wie käm ich mir denn da vor? Wie ein Abo, das jemand mit mir eingegangen ist. Das Muster, wer A sagt muss auch B sagen, behagt mir sowieso nicht im Bereich der Intimität. Bdsm hin oder her. Geschenke, die man abringen muss, sind keine.

Wer eine solche Insignie wie eine Art verlängertes „Spielzeug“ betrachtet, wird das alles anders einordnen. Da bleib ich gern Überzeugungs-Weichei. Auch ist die Integrität des Körpers für mich kein Spielfeld.

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Wodin

Autor. Förderer.

03.08.2020 um 02:21 Uhr

Hallo Gregor,

ja, das kann ich mir schon vorstellen.

Ich trage Tattoos und ich trage sie voller Stolz. Jedes Tattoo für sich hat für mich eine wichtige Bedeutung in meinem Leben. Und ja, da ist auch eines, das meine Zugehörigkeit zur Drachenlady symbolisiert. Das mag für Uneingeweihte nicht direkt als Besitzkennzeichnung erkannt werden, aber wir beide wissen darum. Im Übrigen hat Drachenlady das passende Pendant ebenso als Tattoo.

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Drachenlady

Autorin. Förderer.

03.08.2020 um 02:24 Uhr

geändert am 03.08.2020 um 02:29 Uhr

Unveränderliche, dauerhafte Statussymbole im Sinne von eindeutigen Besitzzeichen (wie zum Beispiel Namen) halte ich für nicht sinnvoll. Es kann sich immer etwas ändern. Piercings lassen sich ja noch entfernen, bei Tattoos kann es schwierig werden. Wenn beide Tätowierungen tragen, von denen jede für sich allein ein Bild ergibt, aber zusammen betrachtet ihre Gemeinsamkeit darstellen - vielleicht auch nicht unbedingt für Außenstehende erkenntlich - kann dies schon eine besondere Verbundenheit auf einer speziellen Ebene darstellen.

Jetzt aber noch eine Verständnisfrage an @hanne lotte: und @Gregor: Eure Beiträge zum Thema Tattoo (auch in einem anderen Thread) irritieren mich. Sie können so interpretiert werden, dass Ihr Tätowierte grundsätzlich als "an mangelndem Selbstbewusstsein" leidend und schwache Menschen seht? Denkt Ihr wirklich so? Oder war dies nur auf Doms gemünzt, die so einen Beweis von ihren Subs verlangen?

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Gregor

Autor.

03.08.2020 um 11:23 Uhr

Drachenlady

Jetzt aber noch eine Verständnisfrage an hanne lotte und Gregor Eure Beiträge zum Thema Tattoo (auch in einem anderen Thread) irritieren mich. Sie können so interpretiert werden, dass Ihr Tätowierte grundsätzlich als "an mangelndem Selbstbewusstsein" leidend und schwache Menschen seht? Denkt Ihr wirklich so? Oder war dies nur auf Doms gemünzt, die so einen Beweis von ihren Subs verlangen?

Grundsätzlich nicht, Drachenlady, das wäre Schwarz-Weiß-Denken. Es gibt nur Grau, kein Schwarz, kein Weiss. Aber es gibt Tendenzen. Wenn ich mich wild tätowiere und pierce und mir Tunnel mache, dann möchte ich aufzufallen. Wenn ich diese Form der Selbstdarstellung wähle, habe ich keine anderen Dinge, die ich vorzeigen könnte. 

Wer sich im BDSM-Kontext was machen lässt, oder großer Idealist einer Sache ist und das durch Körperzeichnung zum Ausdruck bringt, hat sicher auch andere Dinge, die er zeigen kann.

Ich könnte mich auch selbst widerlegen, wenn ich an Künstler denke.

Also, nachgedacht, zurückgerudert. Kein Grundsatz, aber Tendenz.

Und Doms können auch nur das verlangen, was Sub grundsätzlich zu geben bereit ist. Das zu erspüren ist Kunst. Ist Dom in dieser Hinsicht kein Küntler, wird das nichts auf Dauer mit der Beziehung. Sehe ich das falsch?

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hanne lotte

Autorin. Korrektorin. Förderer.

03.08.2020 um 14:55 Uhr

Drachenlady

Ich halte Statussymbole für ein Zeichen mangelnden Selbstbewusstseins. Also jede Form von „Schaut, was ich mir leisten kann“ ohne eigentlichen Sinn bzw. ohne dass man es braucht.

Heißt im BDSM-Kontext, dass ich die Forderung nach einem Besitzzeichen jedweder Art als Zeichen von Schwäche interpretiere.

Die Frage ist immer, was man damit aussagen will und im Eingangsposting ging es vor allem darum, dass der dominante Part das Tragen eines Statussymbols als Besitzzeichen erwartet. 

 

Etwas anders ist es, wenn mir das Zeichen selbst etwas bedeutet. So, wie es die Folgsame beschrieben hat. Dann ist es wahrscheinlich auch egal, ob man es rückstandsarm entfernen kann oder nicht. Seine Vergangenheit inclusive aller Irrtümer kann man nie löschen, egal ob Tattoos oder Raucherlunge oder was weiß ich. Und den Falten an Hals und Gesicht ist das auch egal ... 

 

Solche Partnertattoos, wie von dir und Wodin beschrieben, sind ebenfalls ein ganz anderes Ding. Sind gegenseitig. Ich trage auch einen Ehering, der ist, vor allem historisch betrachtet, nichts anderes als ein Statuszeichen ...

 

Ich habe auch schon richtig schicke Tattoos gesehen. Tattoos, die für den Träger eine besondere Bedeutung haben, finde ich ok. 

Ich kenne auch Leute, die Tattoos als Form der Erinnerung tragen. Warum nicht?

 

Über ein Piercing habe ich selbst schon nachgedacht und genau genommen sind Ohrringe auch nichts anderes. Mehr hat sich noch nicht ergeben, der Tag hat halt nur 24 Stunden und es gab immer Wichtigeres.

 

Ich hoffe, ich konnte deine Frage zufriedenstellend beantworten.

 

Gruß

hanne

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Gelöscht.

05.08.2020 um 18:13 Uhr

geändert am 05.08.2020 um 18:21 Uhr

Wenn jemand ein Tattoo tragen möchte, soll er das tun, und er darf es auch, egal wie groß, wie bunt und an welcher Stelle seines! Körpers. Tattoos haben Menschen schon vor hunderten Jahren verwendet, da waren es spirituelle Gründe, auch religiöse oder einfach Zugehörigkeitszeichen. Einen negativen Touch bekamen Tattoos irgendwann mit dem Aufkommen amerikanischer Jugendbewegungen, die sie als Gangzeichen verwendeten. Aber auch aus der "Tätowierte sind alles Kriminelle"-Ecke sind wir doch eigentlich seit den 90er Jahren raus.

 

Wer ein Tattoo trägt, tut das, weil es ihm gefällt. Weil er vielleicht etwas ausdrücken will, zum Beispiel ein besonderes Lebensgefühl oder eben auch eine Zugehörigkeit. Dass ein Tattoo beständig ist, weiß man, bevor man sich entscheidet. Dass es genauso wie wir im Alter irgendwann schrumplig wird.  Dass es das, was vielleicht ausdrücken soll, in Jahren immernoch ausdrückt, auch wenn sich der Anlass schon überlebt hat. Ein Tattoo bleibt ein beständiger Begleiter und ein Zeichen, eine Erinnerung aus einer Zeit, die einem unter die Haut gegangen ist. Why not? Es dürften keine kleinen Einfamilienhäuser gebaut, keine Ehen geschlossen, keine Kinder gezeugt werden, wenn man alles vermeiden wollte, was übrig bleibt, wenn eine Beziehung in der Zukunft schiefgehen könnte. Dann kann man vorsichtshalber auch gleich aufhören zu leben.

 

Man muss sich nicht "Ich bin der Sklave von ..." auf die Stirn schreiben lassen, das meint doch auch gar niemand, wenn es um BDSM-Kennzeichnungen geht. Aber ein Besitzzeichen, bestehend aus einem Symbol, Zeichen oder einem Strichcode (schöne Idee, Folgsame!) empfinde ich als starke Sache, als klares Bekenntnis, auch wenn es Uneingeweihten auf den ersten Blick nicht verständlich ist. Ich habe auch kein Problem damit, wenn Herrin / Herr das einfordert, entweder beugt sich Sklave / Sklavin, oder sie haben unterschiedliche Vorstellungen von ihrem Machtverhältnis und der Tragweite des Eingreifens in ihre Unversehrtheit, dann sollten sie das ohnehin nochmal überdenken, ob sie die richtigen füreinander sind. Sowas fordert man nicht in einer Beziehung, in der man nicht sicher ist, und sowas lässt man nicht einfordern, wenn man nicht sicher ist, dass es aus dieser Zeit ein Zeichen auf der Haut geben soll, für immer, auch wenn die Sache irgendwo in der Zukunft scheitern sollte. Sowas überlegt man sich vorher, auch als BDSMler.

 

Langer Rede kurzer Sinn: Ja, zeichnet euch, wenn ihr das gut findet, oder lasst euch zeichnen, wenn ihr das gut findet, und steht auch zu eurer Neigung, wenn ihr das gut findet. Egal, ob Tattoos oder Piercings oder Ringe. Das zu tun ist kein Zeichen mangelnden Selbstbewusstseins, im Gegenteil.

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