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Forum - BDSM - Umfragen

Buchpreisbindung - abschaffen oder nicht?

Bezieht sich auf die Abstimmung »Buchpreisbindung - abschaffen oder nicht?«.

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Autorin. Teammitglied.

Buchpreisbindung - abschaffen oder nicht?

 

Wir alle sind mit ihr bereits in Berührung gekommen, wenn wir ein Buch gekauft haben: Die Buchpreisbindung. Sie verpflichtet Verlage, für jedes Buch einen unveränderbaren Preis festzusetzen, der für alle Verkäufer von Buchhandel bis Onlineshop verbindlich ist. Was meinst du? Ist die Buchpreisbindung noch zeitgemäß?

 

Zur Abstimmung: Link

Meister Y

Autor. Förderer.

01.06.2018 um 06:17 Uhr

Ich persönlich finde die Buchpreisbindung gut. Sie ist eine der wenigen Preisgarantien, die es heute noch gibt und hält mich von der Versuchung ab, Bücher im Internet zu kaufen. Mein Buchhändler freut sich, mich gelegentlich zu sehen. Ab und an, kommt dann beim stöbern noch etwas dazu und da ich "richtige" Bücher überaus mag ist sie für mich noch immer wichtig und durchaus zeitgemäß.

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Gregor

Autor.

01.06.2018 um 13:16 Uhr

Ich bin für die Abschaffung. Es geht nicht darum, die Subventionen für Kultur abzuschaffen, auch wenn Literatur ein wesentlicher Teil von Kultur ist. Ich begründe meine Auffassung. Die künstlerische Leistung des Autors unterliegt keinem Schutz, sondern wird beim Verlag frei verhandelt. Was und wer wird geschützt? Die Kunst? Nein. Weshalb also sollen Bücher nicht den Gesetzen des Marktes unterliegen? Die großen Buchketten umgehen die Buchpreisbindung bereits nach Gutdünken durch den Verkauf von "Mängelexemplaren".

 

Jetzt meine zweite Meinung.

Ich bin gegen die Abschaffung. Die Buchpreisbindung ist eine Insel im gobalen, frei entfesselten Kapitalismus. Und wenn ich schon dabei bin, möchte ich auch Buchpreisbindungen für Mieten und Lebensmittel. Jeder auf der Welt sollte die Möglichkeit haben, von seinem Job zu leben. Also Buchpreisbindung für Arbeit, für Chancengleichheit, für Emanzipation und Bildung. Und ich bin für Buchpreisbindung in den Bereichen Energie, Transport, Gesundheit, und Banken.

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Knurrwolf

Profil unsichtbar.

02.06.2018 um 09:45 Uhr

Es mag ein Eingriff in die freie Marktwirtschaft sein, allerdings ist es zugleich auch eine Sicherung. Gerade weil ich ein großer Fan von Büchern in der klassisch analogen Form bin, halte ich es für eine positive Regelung.

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hanne lotte

Autorin. Korrektorin. Förderer.

02.06.2018 um 23:47 Uhr

geändert am 03.06.2018 um 12:10 Uhr

Ich finde die Buchpreisbindung gut. Sie schützt einen Teil unserer Kultur.

 

Literatur lässt such genauso wenig wie Kunst oder Musik mit marktwirtschaftlichen Kriterien erfassen. Es gibt keine direkte Kosten-Nutzen-Relation.

Literatur wird schließlich nicht einfach konsumiert und dann entsorgt. Das gibt es freilich auch, aber gerade daran sieht man, was von unserer Literatur übrig bliebe, wenn man sie den Controlern überließe.

 

Gruß

hanne

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Honey

Profil unsichtbar.

04.06.2018 um 12:52 Uhr

Ich bin für die Buchpreisbindung. Ich liebe Bücher. Sie sollen nicht "verramscht", für einen "Appel und ein Ei" angeboten werden. Ein Buch zu schreiben bedeutet Arbeit. Es in der gedruckten Version zu verkaufen - ebenfalls. Bisher sind mir nur zwei, drei Exemplare in den Regalen der Buchhandlungen über den Weg gelaufen, die mir zu teuer waren. Das lag dann aber daran, dass mich die ersten 2,3 Seiten Probelesen im Laden nicht so richtig gepackt hatten. 

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dienerin

Autorin. Förderer.

10.06.2018 um 12:39 Uhr

geändert am 10.06.2018 um 12:40 Uhr

Bücher ist ein wertvolles Gedankengut

Das darf man auch entsprechend bezahlen.

Also halten

Dienerin

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Devana

Autorin. Korrektorin. Teammitglied.

12.06.2018 um 22:39 Uhr

Die Buchpreisbindung soll mal besser bleiben. Es entstresst das Leben. Wenn ich mir z.B. einen neuen Drucker kaufen möchte, kostet das Zeit. Nicht der Kaufvorgang an sich, sondern die Recherche, wo man das Teil am billigsten bekommt.

Es ist entspannend, in jeden x-beliebigen Laden gehen zu können - sei es virtuell oder real - und zu wissen, dass man sich dieses lästige Preissuchen ersparen kann.

 

(Nicht ganz) Scherz beiseite.

 

Fiele die Preisbindung weg, wäre es der endgültige Untergang des Nicht-Online-Buchhandels. Ich gebe zu, dass ich auch oft bequem bin und aufs virtuelle Bestellknöpfchen drücke, aber ich will den Buchhändlern eine kleine Überlebenschance lassen.

 

Ich könnte mich allenfalls damit anfreunden, dass die Preisbindung schneller aufgehoben wird. Ich weiß gar nicht, wie lange sie jetzt Bestand hat. Das würde es unschuldigen Mitarbeitern ersparen, Bücher mit Filzstiften oder Stempeln zu Mängelexemplaren degradieren zu müssen.

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Daniel

Autor.

28.06.2018 um 22:47 Uhr

In Deutschland haben wir übrigens die soziale Marktwirtschaft, nicht die freie Marktwirtschaft. Der Staat greift bewusst in unterschiedliche Bereiche lenkend ein. Ob es allerdings sinnvoll ist, Pornohefte nur mit dem vermindertem Steuersatz zu besteuern, weil sie zur Grundversorgung der Allgemeinheit gehören, während Babywindeln voll besteuert werden, sei dahingestellt.

 

Ich denke, die Buchpreisbindung verlangsamt das Aussterben der Buchhandlung nebenan, kann sie aber sicherlich nicht aufhalten. Der Handel verändert sich, seit es den Internethandel gibt, rasend. Alle Branchen sind betroffen und müssen umdenken, wenn sie überleben wollen. Das gilt auch für Buchhandlungen. Eine Buchhandlung, die nicht auch parallel Bücher über das Internet verkauft, wird definitiv verschwinden, wie es bereits in anderen Bereichen passiert ist. Es hat im Einzelhandel eine neue Epoche begonnen. Manche haben das begriffen und nutzen Nischen, die das Internet nicht bedienen kann, andere haben das bereits verschlafen und bitten empört den Statt um Hilfe. Ich denke, die wenigen Buchhandlungen in meiner erreichbaren Nähe, die bis jetzt überlebt haben, werden das auch weiterhin tun, selbst wenn die Buchpreisbindung wegfällt. Sie punkten zum Beispiel mit Buchvorstellungen der Autoren, Autogrammstunden und Dichterlesungen, packen die Ware in Geschenkpapier ein oder sind in der Lage, Kunden hervorragend zu beraten, wenn ein Roman für den Urlaub gesucht wird. Ich kenne Spielzeuggeschäfte, die abends Herrenspielabende mit Carrera Bahnen, Modelleisenbahn und Kickerwettbewerbe anbieten, die gut besucht sind, weil der Mann hier wieder zum Kind werden darf. Eine tolle Sache! Andere mussten schließen. Es mag sein, dass das Geldverdienen der Einzelhändler schwieriger geworden ist. Wo früher Gewinnmagen von 100% üblich waren, haben Internethändler damit Schluss gemacht. Diese enormen Gewinnmagen der Einzelhändler haben die großen Internethändler doch erst stark gemacht. Ich gebe zu, ich habe kein Mitleid. Ich sehe nicht ein, weshalb ich die gleiche Waschmaschine im Einzelhandel für 1000€ kaufen soll, wenn ich sie im Internet für 500€ bekomme. Da kann doch etwas nicht stimmen! Genauso sehe ich es mit den Büchern. Ich denke, die Buchpreisbindung passt nicht in diesen neuen Markt und hilft lediglich den Händlern, die in den letzten Jahren den Wandel verschlafen haben. Warum sollte der Staat genau hier etwas regeln, andere Bereiche aber müssen sehen, wie sie klar kommen? Einen Strukturwandel löst man nicht Subventionen oder anderen Regeln. Das hat noch nie funktioniert. Es mag hart klingen, aber das muss der Markt ganz alleine regeln. Der Staat sollte sich stattdessen lieber mit den Arbeitsbedingungen und der Steuermoral des Onlinehandels beschäftigen und hier in diesem Bereich Chancengleichheit schaffen.

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Degen

Profil unsichtbar.

05.07.2018 um 12:48 Uhr

Ich bin nicht per se für oder gegen die Buchpreisbindung. Der Buchhandel befürwortet sie natürlich, aber der Buchhandel ist generell ein unflexibler Dinosaurier, der neuen Entwicklungen skeptisch gegenübersteht, bis es schon (fast) zu spät ist . Ich denke, dass die Buchpreisbindung hauptsächlich kleinere, stationäre Buchhandlungen unterstützt, was ich eigentlich befürworte. Aber ich glaube nicht, dass das Buch Unterstützung verdient hat, die anderen Kunstformen nicht zusteht. Ein Stapel Papier ist nicht automatisch erhaltenswürdiges Kulturgut. Das bringt uns widderum zur Frage, wann Kunst und Kultur staatliche Unterstützung verdient haben, und lädt à la E- und U-Musik einen ganzen Rattenschwanz an Argumenten ein.

 

Was ich allerdings erwähnenswert finde, ist, dass das Kartellamt eine Absprache zwischen Verlagen verbietet. Weil diese sich nicht trauen, Buchpreise über ein Minimum hinaus zu erhöhen, weil keiner von ihnen der einsame preisliche Ausreißer sein will, stagnieren die Buchpreise. Bücher kosten heutzutage in etwa so viel oder sogar weniger als eine Pizza - und davon sollen Buchhandel, -vertriebe, -hersteller, Verlage und Autoren leben können.

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied.

05.07.2018 um 18:47 Uhr

geändert am 05.07.2018 um 18:47 Uhr

Degen

Das bringt uns widderum zur Frage, wann Kunst und Kultur staatliche Unterstützung verdient haben, 

 

Lesen bildet. Das ist nicht nur ein geflügelter Satz, der gern verwendet wird, um dem Nachwuchs ein Buch in die Hand zu drücken. Das ist wirklich so. Regelmäßiges Lesen verbessert die Hirnleistung bei Kindern und Erwachsenen, hält länger fit, kann sogar Demenz vermeiden, macht empathischer, verbessert das Sozialverhalten. Eigentlich müsste es Bücher in der Apotheke geben.

 

Ich finde jedenfalls durchaus Gründe, aus dem ein Staat / eine Gesellschaft großes Interesse daran haben muss, dass Lesen kein Luxusgut wird.

 

Viele Grüße

Jona

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