„Wo warst Du am Wochenende, ich habe ein paarmal versucht, Dich anzurufen.“
„Ich war nicht zu Hause, sondern auf einem Schloss in den südhessichen Karpaten.“
„Ich hab es auch auf dem Handy probiert.“
„Ich sag doch, südhessische Karpaten, schlechter Empfang dort.“
„Was hast Du denn da gemacht? Klingt ziemlich öde.“
„Es war sogar sehr, wie soll ich sagen, reizvoll. Ich habe an einer Schreibwerkstatt teilgenommen.“
„Eine Schreibwerkstatt? Was ist das denn?“
„Eine Schreibwerkstatt ist ein Workshop für kreatives Schreiben. Wir haben dort etwas über Schreibtechniken gelernt und Schreibübungen gemacht. Am Ende haben alle Teilnehmer zusammen eine Geschichte geschrieben.“
„Alle Teilnehmer – wie viel waren es denn?“
„Wir waren acht.“
„Frauenüberschuss, nehme ich an?“
„Ja, aber wie kommst Du darauf?“
„Naja, bei Kreativkram ist doch immer Frauenüberschuss. Das wird auch nicht anders, wenn man es Werkstatt nennt.“
„Du wieder mit Deinen sexistischen Sprüchen“
„Ist doch so.“
„Wenn Du meinst…“
„Hey, sei nicht gleich beleidigt!“
„Fehlt nur noch, dass Du mich Mäuschen nennst.“
„Wie bitte?“
„Das war ein Insider, entschuldige, mir fehlt jetzt die Zeit, den zu erklären.“
„Ich habe Dich noch nie Mäuschen genannt.“
„Dann lass es auch in Zukunft!“
„Kann ich etwas anderes fragen?“
„Bitte, frag nur.“
„In Eurem Schlosshotel, da gab es sicherlich auch festliches Essen“
„Habe ich etwas von einem Hotel gesagt?“
„Du hast gesagt…“
„Ich sprach von einem Schloss, von keinem Hotel. Das Essen war gut, Danke der Nachfrage, die Einrichtung originell, die Anleitungen waren professionell, wir die Gruppe klasse und nächstes Jahr fahre ich wieder hin.“
„Was macht ihr denn im nächsten Jahr?“
„Figuren entwickeln.“
„Auch so ein Kreativkram, bestimmt wieder Frauenüberschuss. Vielleicht komme ich mit.“
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Es hat wieder viel Spaß gemacht. Schön, dass Ihr dabei gewesen seid.
Ich freue mich schon auf das nächste Mal.
Wölfin,
offensichtlich noch im Dialogmodus