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Forum - Schreiben - Schreibtisch

Gedanken in der Geschichte

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Tek Wolf

Autor.

22.01.2024 um 13:10 Uhr

Liebe Lanika, da sprichst du wie immer einen wichtigen Punkt an. Die Handlung ist stets die treibende Kraft in der Geschichte. Ihr hat sich alles unterzuordnen, auch der Dialog und die Gedanken. Ich werde es im Hinterkopf behalten, danke

 

Söldner: Danke für deine Beispiele, ich werde sie mir gleich ansehen. Ich wusste, auf deinen guten Geschmack ist verlass

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22.01.2024 um 21:59 Uhr

geändert am 22.01.2024 um 22:00 Uhr

Söldner

Nehmt irgendein Buch, das bei einem richtigen Verlag erschienen ist, schlagt es auf. Welche Autoren arbeiten mit so schlechten Werkzeugen?

Folgende Autoren arbeiten mit so schlechten Werkzeugen:

 

 

William Shakespeare - "Hamlet"

 

Charlotte Brontë - "Jane Eyre"

 

Fyodor Dostoevsky - "Verbrechen und Strafe"

 

Virginia Woolf - "Mrs Dalloway"

 

Leo Tolstoy - "Anna Karenina"

 

Jane Austen - "Stolz und Vorurteil"

 

Herman Melville - "Moby-Dick"

 

F. Scott Fitzgerald - "Der große Gatsby"

 

Charles Dickens - "Eine Geschichte aus zwei Städten"

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

23.01.2024 um 06:03 Uhr

Guten Morgen Dompteur,

 

andere Länder/Sprachen - mit entsprechendenmÜbersetzungs(un)freiheiten - andere Sitten?

 

Es fällt mir jedenfalls auf, dass sich kein deutsch-sprachiges Buch in Deiner Liste findet.

 

Vielleicht ist aber ja auch nicht das Werkzeug selbst verkehrt, sondern wie der Schaffende damit umgeht. 

 

Als ich lektorierend mal Gänsefüßchen kritisiert habe, wurde ich auf Juli Zeh verwiesen, die sie in den Büchern, in denen ich zu diesem Zeitpunkt nachsehen konnte jedoch lediglich für die direkte Rede und zitierend verwendet hat, also richtig. 

Wenn ein Autor einen Begriff in Gänsefüßchen packt, weil er ihn doch irgendwie anders meint, dann ist das nicht nur falsch, sondern vor allem ein Ausdruck von Hilflosigkeit, dies sprachlich zu lösen.

 

Zumindest Kursivschrift begegne ich in neueren deutschsprachigen Veröffentlichungen immer wieder mal. Ist sie konsequent einem bestimmten und erkennbaren Zweck zuzuordnen, kann ich mich damit anfreunden, häufig bleibt es mir fremd.

 

Viele Grüße 

Wölfin

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Söldner

Autor. Korrektor.

23.01.2024 um 08:42 Uhr

Lieber Dompteur,

ich danke für deine Beispiele, die mich zum Nachdenken bringen.

Du gibst mir da eine Nuss zu knacken.

Ich versuche es.

Ich habe keine allgemein gültige Wahrheit formuliert, sondern eine persönliche Meinung. Das mache ich immer so, auch in Lektoraten.

Die Schriftstellerinnen und Schriftsteller der von dir benannten Werke schätze ich und es würde mir nie einfallen mich in Wertungen über sie zu blamieren.

Ich bleibe aber bei meiner Auffassung, dass Hervorhebungen wie kursive Schrift, Fettdruck oder Anführungszeichen schlechte Werkzeuge sind.

Ich stocke beim Lesen, stolpere, der Textfluss wird gestört.

Ich nenne das Visualisierung durch Schriftbild und es ist für mich so, als würde ich ein Gemälde betrachten, bei dem etwas fehlt und stattdessen ein Wort für das Fehlende auf das Bild geschrieben wurde.

Vielleicht ist es bei mir altersbedingt, aber es wird aus meiner Sicht immer schlimmer. Wenn ich Sternchen oder Großbuchstaben in Wörtern lese, wenn in alten Büchern dem Zeitgeist entsprechend Text geändert wird, bin ich raus. Jetzt kann man sagen, das ist ein anderes Thema, ich meine aber, das ist die nächste Stufe von Arbeit mit schlechten Werkzeugen.

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Tek Wolf

Autor.

23.01.2024 um 11:57 Uhr

Lieber Dompteur, danke für deine Liste an Beispielen. Wobei ich anmerken möchte, dass von Shakespeare (so es ihn überhaupt gegeben hat) keine Handschrift existiert und wir somit nicht wissen, ob er Kursivschrift benutzt hätte. Ich schließe mich da Schattenwölfin an, wenn es konsequent und zielgerichtet genutzt wird, kann man sie in den Werkzeugkasten des Schreibers packen. Übrigens, die Gäsefüßchen für ein Wort, das man in einem anderen als dem angedachten Kontext nutzt, finde ich nicht schlecht. Man kann eine neue Ebene zu dem Gemeinten hinzufügen und in der wörtlichen Rede sagt das auch etwas über den Charakter aus, der damit umgeht.

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23.01.2024 um 15:34 Uhr

Schattenwölfin

Guten Morgen Dompteur,

 

andere Länder/Sprachen - mit entsprechendenmÜbersetzungs(un)freiheiten - andere Sitten?

 

Es fällt mir jedenfalls auf, dass sich kein deutsch-sprachiges Buch in Deiner Liste findet.

 

Danke für den Hinweis, das ist durchaus plausibel. Wenn ich bei Gelegenheit mal Lust habe, deutsche Werke zu recherchieren, hole ich das nach.

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hexlein

Autorin.

27.01.2024 um 12:51 Uhr

Ich möchte hier einmal einwerfen, dass sich das Schriftbild in den vergangenen Jahren doch stark gewandelt hat.

Wurde mir noch die klassische Variante in der Schule gelehrt, so sehe und lese ich heute immer wieder Sprache, die mich (manchmal mehr, manchmal weniger) fast körperlich schmerzt.

Und dies beinhaltet nicht nur die Grammatik und die Satzstellung, sondern auch eben Gänsefüßchen, Fettschrift oder andere  Herausstellungsmerkmale von Gedanken, Gefühlen oder sonstigen Besonderheiten, die derdiedas Autor*in (um mal ein ebenso, für mich schreckliches, neusprachliches Monster aufzuzeigen).

 

Ich weiss nicht, ob wir als ernsthaft bemühte Schreibende uns hier zu starr an alten Normen festhalten.

Vielleicht werden in 10 Jahren Neulinge hier auf den Schattenzeilen sich fragen, um was für unsinnige Dinge wir uns hier Gedanken gemacht haben.

 

Ich will damit nicht sagen, dass für mich, rein formal nur die Varianten mit Gänsefüßchen nicht die richtige Wahl wäre.

Denn nur mit einem kursiven Text muss ich als Leser auch erst einmal herausfinden, dass mit dieser Schriftweise versucht wird die Gedankenwelt sichtbar zu machen. Gelingt mir dies nicht, so frage ich mich natürlich, was das denn soll.

 

Aber vielleicht ist es für, ich will nicht sagen modernere, aber vielleicht ist dies ja der richtige Ausdruck, Leser  überhaupt gar kein Problem.

 

*duckt sich mal und huscht wieder raus, bevor sie hinter die Ohren bekommt von den tollen Lektoren*

 

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