Bester Söldner,
jetzt musste ich deinen Beitrag dreimal durchlesen, damit ich die eigentliche Frage verstehe. Ob mein Verständnis richtig liegt, weiß ich nicht, aber ich habe sie für mich so interpretiert: Warum schreibt, liest, erzählt, erfindet, sieht, hört der Mensch gerne Geschichten? Ob es sich dabei um BDSM-Geschichten handelt, ist da eher sekundär.
Ich denke, Geschichten sind etwas zutiefst Menschliches. Man könnte vielleicht sagen, wir lieben es, da wir es können. Die Sprache gibt uns das nötige Werkzeug dazu. Selbst Menschen, die vielleicht nicht gerne lesen, sehen sich dafür lieber Filme an. Oder gehen ins Theater. Oder hören Hörbücher. Alles Geschichten.
Es scheint, als würde unserem Gehirn unser eigenes kleines Leben nicht ausreichen. Wir lieben es, in andere Welten, in andere Personen abzutauchen. Die meisten konsumierend, ein paar auch erschaffend (in unserem Fall: die Autoren).
Das ist etwas Wunderbares. Wie träumen im Wachzustand. Und zumeist etwas logischer - und da helfen uns auch wieder die Kategorien und Schubladen. Das Gehirn ist auch nur eine Art Festplatte und benötigt ein wenig Struktur beim Abspeichern.
Wahrscheinlich helfen uns auch Geschichten, Neues zu lernen. Egal ob schnödes Wissen oder auch auf emotionaler Ebene.
Es mag sein, dass ich deine Frage falsch interpretiert habe, aber das waren meine ersten Gedanken dazu.
Gruß
Devana
19.08.2022 um 17:22 Uhr
Allein in Deutschland gibt es im Baubereich über 30 000 klar definierte Regeln, Ausführungsbestimmungen und Richtzeichnungen des Bundes, der Länder, der Bahn, der Straßenbehörden. Die EU ist hier noch nicht enthalten. Gut, vielleicht stürzen bei uns auch deshalb selten Brücken zusammen, weil wir alles klar regeln.
Auch im BDSM herrscht Ordnung. Mit welchem Blick schaut ein Dom in die Welt? Wie verhält sich eine Sub? Wer trägt welche Kleidung zu welchem Anlass auf? Alles ist klar definiert, bezeichnet und benannt. Die freche Sub ist eine Brat, ich kürze das hier schnell ab, jeder kann tausend sadomasochistische Definitionen in den BDSM-Lexika nachlesen.
Mir geht es um BDSM-Geschichten. Für mich sind Geschichten einfach nur Geschichten. Das klingt jetzt banal, ist aber so. Geschichten sind für mich Träume, Kopfkino, Fantasie.
Kann man Literatur kategorisieren? Ich frage nicht die Germanisten, die zählen mir sofort Genres auf. Was reitet uns, BDSM, Literatur, Kunst und somit Leben in Formen zu pressen?
Ich bin an Eurer Meinung interessiert. Was denkt ihr darüber?
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