Sesemie Vielen Dank, dass du uns durch dieses Blitzlicht geführt und dir die Mühe dafür gemacht hast 
Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, in der Anna nur auf seine ausgestreckte Hand blickte. Doch es konnte nicht mehr als einen Augenblick gedauert haben, bis sie seine Hand ergriff. Ob er sie an sich zog oder sie von selbst den Abstand überbrückte konnte keiner von ihnen im Nachhinein sagen, aber es war auch bedeutungslos. Wichtig war einzig und allein, dass sie sich in seinen Armen wiederfand, auch wenn sie sehr genau wusste, was dies bedeutete.
Im ersten Moment war es ein sicherer Halt, der durch die körperliche Nähe zu Ulrich nicht nur Erinnerungen an vergangene Momente weckte, sondern auch Versprechen für die Zukunft. Zugleich jedoch stand seine Forderung im Raum, die er mit Sicherheit nicht einfach vergessen würde. Sich ihm zu nähern bedeutete, dass Anna keine Möglichkeit blieb, der Suche nach einer Antwort für ihre Flucht zu entgehen. Aber genau so wie sie die Zeit ohne ihn benötigt hatte, um ihn Ruhe nachdenken zu können, war ihr nun bewusst, dass dieses kleine Verhör für sie beide und ihre Beziehung wichtig war.
Aber das hieß nicht, dass sie sich vor ihm verstecken würde: "Wenn wir hier noch länger rumstehen kostet das aber extra."
"Du kannst von Glück sagen, das hier keine Kerzen herumstehen", brummte Ulrich, während er ihr zwei Finger unter das Kinn legte und sie zwang seinen Blick zu erwidern. "Aber ich denke, ich werde auch ohne zurechtkommen. Also schlag dir besser jeden weiteren Verzögerungsversuch aus dem Kopf."
Da war er wieder, jener Sturm in seinem Blick, den er so sorgfältig verschlossen hielt, wie einst Odysseus die Winde des Aiolos. Doch ließ er diese frei bedeuteten sie kein Unheil, sondern einen lustgepeitschten Orkan, der einen mit Leichtigkeit über die Meere der Leidenschaft tragen konnte, bis zu verborgenen Orten der Sinnlichkeit. Und Anna war bereit sich ihm auszusetzen.