Also ich bin auch kein Fan von der totalen Vereinfachung bzw. dem, was heutzutage mitunter als Sprache durchgeht. Wenn ich so etwas höre dreht es mir gelegentlich den Magen um und lesen möchte ich das lieber gar nicht erst. Die Sache ist nur die, dass eigentlich keine einheitlich deutsche Sprache gibt.
Ja es gibt das Hochdeutsch, die Beamtensprache, aber wer von uns benutzt die im Alltag wirklich? Ich glaube der Letzte, den ich kannte, war mein Deutschlehrer, der uns damit eingedeckt hat. Aber sobald ein Kollege was von ihm wollte hat er auf Alltagsdialekt umgeschaltet. Von nur einer Sprache zu sprechen ist daher genauso ignorant, wie den Umstand zu ignorieren, dass unsere Sprache dauerhaft beeinflusst und verändert wird. Nehmen wir allein die Anglizismen bzw. Pseudoanglizismen, die unsere Sprache bevölkern. Und wenn ein Bayer oder Vorarlberger mit mir spricht, wünsche ich mir auch manchmal ein Wörterbuch.
Das allerdings mehr zur gesprochenen Sprache, denn der gegenüber steht die Schriftsprache. Die zu gebrauchen, manchmal auch missbrauchen, steht jedem Autor ja frei. Grammatikfehler schleichen sich dabei ebenso gerne ein wie regionale Ausdrücke. Hier bin ich genauso schockiert, wenn jemand es nicht versteht daraus seinen Nutzen zu ziehen oder die wehrlosen Worte auf eine solch schmerzhafte Art quält, dass selbst einem Sadisten übel wird. Darüber hinaus lerne ich gezwungenermaßen gerne dazu, wenn ich selbst einem Fehler aufgesessen bin.
26.01.2019 um 13:29 Uhr
Ihr Lieben,
geschieht es Euch auch, dass Ihr mitunter über fehlerhafte Sätze genauso erschrocken seid wie über die Gleichgültigkeit, mit der sie hingenommen werden? Die deutsche Sprache verliert im Alltagsgebrauch mehr und mehr Feinheiten, Endungen werden nicht mehr gesprochen, einfache Verben fluten die Sätze. Grammatikfehler sind kein Ärgernis mehr.
Es geschieht im Stillen eine radikale Vereinfachung der Sprache, zu der leider auch verantwortungsvoll agierende Medien beitragen. Grundsätzlich bin ich kein Feind von Vereinfachung - aber betrifft es unser Sprachgut, einen besonders wichtigen Teil unserer Kultur, macht mich das fassungslos. Damit dürfen wir nicht so leichtfertig und unbekümmert umgehen.
Die "Zeit" hat einen treffenden Artikel dazu geschrieben, auf den ich hier verweisen möchte:
Die deutsche Sprache
Nicht nur der Genitiv stirbt: Die Deutschen sprechen immer schlechter Deutsch. Sie vereinfachen gnadenlos und pfeifen auf korrekten Satzbau.
Zum Artikel.
Wie denkt Ihr? Fällt Euch das auch auf? Stört es Euch? Oder empfindet Ihr es als eine unvermeidliche Sprachfortentwicklung, wie sie seit Jahrhunderten immer geschehen ist?
Viele Grüße
Jona
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