Liebe Wölfin,
ich habe nicht nur mit dem Sklaven-Begriff ein Problem, sondern ebenso mit manchen arroganten Selbsternennungen wie "Meister", "Sir" und anderen grundlos selbst verliehenen Titeln.
Aber... Genauso, wie jedem klar sein sollte, dass ein "Meister" im BDSM-Kontext keine Meisterprüfung abgelegt hat und ein "Sir" auch kein Schwert auf der Schulter liegen hatte, sind BDSM-Sklavinnen und Sklaven nicht das, was der Begriff geschichtlich umspannt. Es wäre schlimm. Inwieweit der Begriff derart geschichtlich in Anspruch genommen ist, dass es ein unangenehmes Gefühl hinterlässt, ihn im BDSM-Kontext zu verwenden, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Ich persönlich mag es nicht. Weil für mich die vollständige und nicht "spielerische" (ich hasse dieses Wort...) Abgabe von Rechten und Freiheit mitschwingt und das ein Umstand ist, den ich nicht für gut heiße. Weder so noch so.
Finden sich aber zwei Menschen, die in einem solchen Verhältnis aufgehen und miteinander wunderbar harmonieren, habe ich freilich keine Einwände. Das betrifft auch alle anderen Dinge. Jeder muss in der Zweisamkeit selbst herausfinden, was gemeinsam am besten funktioniert.
Viele Grüße
Jona
23.08.2013 um 08:14 Uhr
Zunächst dachte ich an einen verspäteten Aprilscherz, aber heute ist wirklich der internationale Tag zur Erinnerung an den Sklavenhandel und seine Abschaffung.
Zwar geht es im BDSM-Bereich in aller Regel nicht um dem Handel, aber häufig um Sklavinnen und Sklaven. Mich gruselt es bei diesem Begriff immer, und zwar nicht auf angenehme Weise.
Während ich durch das gegenseitige Einvernehmen bei Begebenheiten, die ohne Weiteres den Tatbestand der Körperverletzung erfüllen, überhaupt keine Probleme habe, das als lustvoll zu bejahen, gelingt mir das mit dem Sklavenbegriff überhaupt nicht. Außer wenn ich „Bitte, bitte!“ von den Ärzten mitsinge, wobei ich durchaus schmunzeln kann, geht mir der Begriff einfach nicht über die Lippen. Ich lese ihn auch nicht gerne in Geschichten.
Möglicherweise ist die persönliche Freiheit für mich ein unverzichtbares Gut.
Mich würde interessieren, wem es ebenso geht. Noch mehr interessiert mich, wer diesen Begriff problemlos in seinem BDSM-Leben auf sich oder seinen Partner bezieht - und wie?
Wölfin
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