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Forum - Veröffentlichungen auf den Schattenzeilen - Geschichten und Gedichte

»Das Mängelexemplar (Teil 6)« von Mirador

Bezieht sich auf die BDSM-Geschichte »Das Mängelexemplar (Teil 6)«.

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Schattenzeilen

Autorin. Teammitglied.

»Das Mängelexemplar (Teil 6)«

von Mirador

 

Anna kommt aus dem Bad und trägt nur ihr Halsband. Leicht rosa gefärbte Striemen über ihrem Brustansatz sind immer noch zu sehen. Sie schüttelt ihre Locken in Form und schaut aus dem Fenster. Ihr Hintern hat sich schneller und besser von der Flagsession erholt. Endlich hat sie ihr Glück gefunden. Endlich.

 

Die BDSM-Geschichte lesen: »Das Mängelexemplar (Teil 6)« von Mirador

Söldner

Autor. Korrektor.

31.01.2013 um 09:08 Uhr

Eine fertige Geschichte muss immer von ihrem Autor getrennt leben. Bei Peter beispielsweise bin ich versucht, durch seine abgehobenen Bemerkungen, seine oberflächlichen Wertungen oder auch nur geschmacklosen Gedanken und Vergleiche mit dem Autor zu zürnen. Aber der Autor war es nicht, es ist Peter, der sich als Gast in eine andere Welt begibt und schließlich weder einen Entwicklungsprozess noch eine persönliche Reife erfahren darf. Es bleibt was er ist, kommt über oberflächliche Emotionalität nicht hinaus. Und weil ich Peter für einen arroganten und abgehobenen Typen halte und dieser unsympathische Mensch auch noch den Erzählfaden der Geschichte aus seinem Charakter heraus spinnt, halte ich den Autor für einen disziplinierten Menschen. Diesen Peter mit seinem zotigen, abwertenden Humor über 30 Seiten darzustellen und erzählen zu lassen ist eine Leistung. Ganz anders angelegt ist Anna. Sie wirkt klar, erdnah und lebensintensiv. Beide Darstellungen sind gelungen.

Beim Lesen hatte ich das Gefühl einer Drehbuchlektüre. Schnelle Wechsel, kurze Szenen, scharfe Darstellungen, geeignet für 90 Minuten. Im Film hätten die Schauspieler die Nebendarsteller durch ihr Spielen vertiefen können, der Kameramann die Handlungsorte lebendiger gezeigt. Das wäre sicher auch durch den Autor zu machen gewesen, es hätte die Geschichte beruhigt, weiter vertieft, aber auch verlängert.

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

31.01.2013 um 11:36 Uhr

Lieber Mirador,

 

das Lesen Deiner Geschichte ist für mich wie die Entdeckungsreise der kindlichen Wölfin in alle Winkel eines Spielzeugladens, allenthalben begleitet von der Frage, was mich im nächsten Gang erwarten würde, immer wieder überrascht von der Vielfältigkeit des Angebots. Vielfältig wie das Leben sind die Figuren und Orte, denen ich beim Lesen begegnet bin, und das hat mir so gut gefallen, dass ich über die ein oder andere sprachliche Nachlässigkeit und über Deinen in meinen Augen hin und wieder grenzwertigen Humor gut hinweglesen konnte. Da wäre in meinen Augen ein bisschen weniger mehr gewesen.

 

Deine Figuren reißen einen mit. Wie viel Anna steckt in mir? Und wie viel Peter? Herbie ist die textgewordene Erscheinung der spießigsten Mitschüler, die ich zu glauben hatte, die aber gleich nach dem Abi mit dem Rucksack losgezogen sind, um wenigstens Europa einmal zu durchreisen, während ich mich (wie langweilig) gleich an der Uni einschrieb. Und wenn ich einen Wunsch frei hätte, wünschte ich mir eine ganze Geschichte von der geheimnisvollen Perserin Farah und ihren Wilhelmsburger Männern.

 

Tatsächlich bleibt Peter etwas blass, aber vielleicht macht er gerade so Platz für den Auftritt der anderen schillernden Figuren, allen voran Anna, ein Mängelexemplar, das mir über mehrere Tage ans Herz gewachsen ist. Und wie das halt so ist: Niemand geht ganz und ich brauche nicht mehr tun, als von vorne anzufangen mit dem Lesen, dann ist Anna wieder da.

 

Wölfin

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Gelöscht.

31.01.2013 um 20:17 Uhr

Ich hoffe, das nimmt mir hier keiner übel, aber... hat mir gar nicht gefallen und ich will auch dazu stehen. Ich hatte schon in den letzten Teilen echt zunehmend Probleme damit, deftige Formulierungen zu überlesen. Aber in diesem Teil finde ich manches nicht mehr deftig, sondern abfällig. Knüppelschwingende Beamte, Uniformknäul und dann noch die Behauptung, Richter torkeln häufig bekifft in den Gerichtssaal, sorry, da ist meine Grenze des Erträglichen erreicht. Mag ja alles schön cool klingen, wie so diese üblichen TV-Krimis, die neuerdings nur noch gut sind, wenn kaputte Typen mit dreckigem Sprachumfang ermitteln. Aber ich find es auch eine Beleidigung, so von real existierenden Menschen zu sprechen. Dabei hätte das die Geschichte gar nicht gebraucht. Wenn ich jetzt da unten klischeehaft ankreuze, dann nicht wegen den BDSM-Teilen, sondern wegen der Darstellung von den Polizisten... (in dieser Geschichte ja dauernd nur abfällig "Bullen" genannt).

 

Ivonne

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Mirador

Profil unsichtbar.

31.01.2013 um 20:43 Uhr

liebe ivonne

ist dir schon mal der gedanke gekommen das es sich hier um eine zugegeben überspitzte satire handeln könnte

 

freunde von mir sind Polizisten( bullen) und die haben bei diesem teil mehr als gelacht

sie meinten nämlich das diese szenen gar nicht mal so weit hergeholt sind... vor allem der Hund.

was die justiz im allg. angeht: schön mal was von richter Schill gehört? google mal nach...

 

lg MIrador

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Gelöscht.

31.01.2013 um 21:06 Uhr

Hallo Mirador,

 

ja, wenn es denn als Satire rüberkäme, aber ich finde es einfach unschön. Ist mein persönlicher Geschmack, kann doch durchaus sein, dass ich allein dastehe damit, aber ich hätte es unfair gefunden, einfach nur ungut zu bewerten und dann nichts dazu zu schreiben, warum!

 

Und: Ich habe einen Bekannten, der IST Richter, und ich gehe jede Wette ein dass ihm das Lachen vergangen wäre bei den Bemerkungen.

 

Aber nun gut... Ich wollte nur meine ehrliche Meinung sagen.

 

Ivonne

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Mirador

Profil unsichtbar.

01.02.2013 um 15:24 Uhr

zur kenntnis genommen und akzeptiert

 

jeder kann eine meinung haben

aber nicht jeder muss sie teilen.

 

lg Mirador

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03.02.2013 um 23:51 Uhr

Ich habe den Text mit Interesse gelesen und finde die Geschichte lesenswert und spannend. Die Hauptfiguren Anna und Peter werden zwar vertrauter, bleiben aber letztlich fremd. Peter, der aus seinem perfekt organisiertem langweiligen Leben gerissen wird und sich zögerlich auf die Zumutungen des Bauwagendaseins (Ob die dargestellte Bauwagenmentalität so mit der Wirklichkeit übereinstimmt, weiß ich nicht, zumindest wird das Milieu in Ansätzen deutlich.) einlässt, Anna die zunächst unsympathisch, fremd bis unangenehm dem Leser begegnet, sind keine leicht zu akzeptierenden Helden. Aber das spricht eher für den Text, der eben nicht klischeehaftes Kopfkino liefert.

 

Die Beziehung zwischen den beiden bleibt in der Schwebe, obwohl sie vom Ende her erzählt wird. Das Ende, das bereits ganz am Anfang beschrieben wird, scheint zwischenzeitlich aus dem Blickfeld des Ich-Erzählers zu geraten. Die Vermeidung von ausgemalten Sexszenen lenkt den Blick darauf, was die zwei Personen sonst verbindet. Sie entdecken immer mehr. Anna ist vielschichtiger, als es zunächst scheint, Peter wandelbarer.

 

Ich hab mit der Sprache zunächst etwas Mühe gehabt. Es wird in der ich-Form erzählt. Das heißt, die vorgetragenen Meinungen sind nicht die des Autors, sondern die der Figur Peter Nass. Er wird zunehmend parteiischer, taucht mehr in das Milieu ein und passt sich sprachlich an. Damit ist der sehr einseitige Blick auf Polizei und Justiz erklärbar, erzeugt aber Widerspruch beim Leser.

 

Vielleicht hätte dem Text eine andere Erzählperspektive gut getan.

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dienerin

Autorin. Förderer.

04.02.2013 um 23:10 Uhr

Du hinterlässt uns (meinen Gebieter und mich) traurig.

Die Geschichte hat uns sehr gut gefallen.

Du hast in deiner unbeschreiblich derben aber auch humorvollen Sprache eine Welt gezeichnet,

die man sich so eher nicht vorstellt und schon gar nicht in dem Kontext.

Die zu Beginn eher kantige Anna und der doch eher spießige Peter haben ihre Wandlungsfähigkeit gezeigt

und waren uns an den letzten Abenden liebevolle Begleiter.

Am Anfang war es ganz schwer zu begreifen, das Ende zuerst zu hören,

aber nun am Ende bin ich froh, das du es schon zu Beginn erzählt hast.

Ungewöhnlich, aber in diesem Fall die für mich schönere Variante.

Danke für diese ungewöhnliche Geschichte, die uns beiden sehr wichtig war.

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Quälgeist

Autor.

05.02.2013 um 16:02 Uhr

Der Schluss hat mich schon überrascht, obwohl man dann den Titel der ganzen Story gut versteht. Es war der letzten Teil einer Serie, die mich ganze Tage begeistert hat, allein wegen der ( ich wiederhole mich: ) 'gurkigen', deftigen Sprache. Du hast echte 'Sub'Typen in einer klasse Story beschrieben. Herzlichen Dank dafür.

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Mirador

Profil unsichtbar.

06.02.2013 um 19:18 Uhr

Vielen dank liebe leser für eure kritiken

 

selbstverständlich ist alles erstunken und erlogen

ich habe keinen schimmer wie es in so einer bauwagenkolnie vorgeht, und von einem buchhalter in gehobener position bin ich so weit entfernt wie vom jupiter

nur zur justiz/polizei habe ich einen echten bezug und trotz mancher anmerkungen aus dem kreis der leser haben gerade diese kollegen welche den plot gelesen haben herzhaft gelacht, vor allem über den spaniel

die runde der alten damen habe ich vor jahren auf einem gartenfest getroffen

sollte einer der damen das hier lesen was aus gründen des normalen lebensalters eigentlich unmöglich ist möge sie mir trotzdem verzeihen

alles ist und war fiktiv und natürlich amateurhaft beschrieben wie immer bei meinen machwerken.

 

zur frage warum "ANNABODY" assoziationen für heinz sielmann auslöst bin ich überfragt, klingt aber irgendwie witzig

die meisten der blöden sprüche und sätze fallen mir auf dem klo ein, oder ich höre sie von meinem umfeld und "schawane" sie in meine arbeit einfach mit ein

 

das wars mit mirador

Lg Euch allen

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