Nennt bitte Beispiele…wie hat der Sub zu sein, was verlangt Ihr??
Wie hat Sub zu sein? Keine Ahnung. Ich könnte es mir einfach machen und sagen: Das einzige was sich mit Sicherheit darüber sagen lässt, ist, dass es dazu keine allgemeingültigen Regeln gibt. Zumindest habe ich bisher noch kein entsprechendes Regelwerk gesehen oder diejenigen, welche ich gesehen habe führten entweder zu schallendem Gelächter und/oder ungläubigem Kopfschütteln meinerseits.
Soviel zur Theorie, jetzt hast du aber explizit nach Praxis gefragt. Mir geht es sehr ähnlich wie Schattenwölfin. Ich bin nicht nur sub sondern auch Ehe- und Berufsfrau, Mutter, Tochter, Freundin, Schwester, Feministin, Tante, Dienerin, Hausfrau usw usf.
Es war/ist nicht immer ganz einfach, diese zum Teil doch sehr widersprüchlichen Facetten unter einen Hut zu bringen.
Wir versuchen zwar, das Ganze mehr oder weniger 24/7 durchzuziehen, aber das kann nicht bedeuten, dass ich den ganzen Tag nackich bis aufs Halsband in der Gegend herumrenne. Für mich ist das eher ein «state of mind» als etwas Physisches. Obwohl die Vorstellung, 24 Stunden am Tag nackich rumzurennen auch etwas für sich hat. Aber eben, im Alltag nicht praktikabel.
Ich könnte mir auch nicht vorstellen, meinen Job aufzugeben und als Heimchen am Herd zu funktionieren nur weil mein Mann und Meister gerne eine Frau hat, welche ihn um 18:30 nackt im Flur kniend und mit dem Abendessen auf dem Tisch begrüsst. Wäre mir intellektuell zuwenig.
Und so ist es weitgehend so wie bei bei meinen Vorschreiberinnen wohl auch: Von den 24 Stunden, welche pro Tag zur Verfügung stehen sind vielleicht im Schnitt 2 mit BDSM gefüllt, oft aber auch gar keine. Wenn alles gut läuft dafür auch mal 8 am Stück. Früher waren es mehr, aber mit der Geburt unserer Tochter im Juni hat sich das schlagartig geändert.
Man darf genießen und sich fallen lassen, schöner kann es doch nicht sein oder??
Ja, zeitweilig darf man das. Und ja, schöner kann es nicht sein und ich kann mir eine Beziehung ohne D/s-Dynamik nicht mehr vorstellen. Aber damit das möglich ist, ist immer wieder (Beziehungs-)Arbeit und Austarieren nötig. Zumindest für uns ist das so.
Und dann, ganz ehrlich, muss auch mal ein 'Nein, heute nicht' drinliegen. Nach einem Tag voller 'Tochter in die Krippe bringen und 8 Stunden arbeiten und Tochter wieder holen und Stillen und Kochen und Putzen und Waschen und Einschlaflieder singen und Windeln wechseln und, und, und ...' kann ich einfach manchmal nicht mehr. Zum Glück geht es ihm ähnlich ;)
Aber häufig braucht es auch nicht viel, wie hexlein bereits geschrieben hat. Ein Blick, seine Hand in meinem Haar, eine Berührung ...