Liebe scherbenprinzessin,
Deinen Beitrag habe ich mal eben hierher verschoben.
Ich denke, es verhält sich mit Texten ebenso wie mit vielen anderen Dingen: Manches mag man, manches nicht. Glücklicherweise sind Geschmäcker, Vorlieben und auch Neigungen verschieden. Auch in der Literatur muss man nicht alles mögen, was zu lesen ist oder was Andere empfehlen und für gut befinden. Was wir in Texten finden und herauslesen ist ganz subjektiv und eng verknüpft mit eigenen Gefühlen, eigenem Erlebtem und der daraus entstehenden Fähigkeit, sich in den Schreibgedanken der Autorin oder des Autors zurecht zu finden. Die Kommentare zu Geschichten und Gedichten reflektieren genau das. Was Leser A für gut gelungen und zu Tränen rührend empfindet, erschließt sich dem Leser B vielleicht gar nicht, umgekehrt sind die Lieblingsgeschichten von Leser B vielleicht genau jene Texte, die Leser A nie anklicken würde.
Ich denke, wir sollten grundsätzlich tolerant mit den Empfindungen (und damit mit den Leseerlebnissen) der Anderen sein. Wenn sie in einem Kommentar schreiben, dass sie mit dem Text nichts anfangen konnten, dann ist es eben ihre ehrliche Meinung - und so lange niemand unhöflich, beleidigend oder abwertend schreibt, finde ich das in Ordnung. Niemand darf erwarten, dass ein Text ausnahmslos jede Leserin und jeden Leser begeistert. Mit Rücksicht auf die Autorin oder den Autor hat das nichts zu tun - was wären Kommentare und Anmerkungen sonst wert? Ebenso werden positive Kommentare nicht die Meinung aller Leserinnen und Leser widerspiegeln, doch wer tolerant ist, empfindet solche Kommentare auch dann richtig und wichtig, wenn er selbst eine andere Meinung zum Text vertritt.
Und letztendlich: Die Kommentare unter den Texten sind schön, geben Feedback und Anlass zu Diskussionen. Sie sind aber kein absoluter Maßstab für die Qualität eines Textes.
Ein frei erfundenes Beispiel: Zweihundert Leserinnen und Lesern hat eine Geschichte gefallen, aber sie schreiben (leider) keinen Kommentar - einem Leser gefällt sie ganz und gar nicht und er macht es in einem Kommentar deutlich. Aus dem einen Kommentar nun Rückschlüsse auf die Geschichte zu ziehen, wäre fatal, oder?
Alle Texte auf den Schattenzeilen sind schön. Sicher nicht für jede einzelne Leserin und jeden einzelnen Leser (siehe oben, Geschmäcker sind verschieden), aber in ihrer Gesamtheit auf jeden Fall.
In diesem Sinne: Schreibe weiter, liebe Scherbenprinzessin. Wir werden Dich nicht daran hindern und es gibt sicher viele Leserinnen und Leser, die sich - aus welchem Beweggrund auch immer - in genau Deine Texte am besten einfühlen.
Liebe Grüße
Jona
29.10.2008 um 18:04 Uhr
Hallo an alle Schattenzeiler,
ich bin mir nicht sicher, ob dieser Thread überhaupt in diese Sparte gehört, aber da es grundsätzlich um die Texte hier geht, habe ich es hier für am besten gehalten. Sollte ich mich irren, bitte einfach verschieben.
Mir ist aufgefallen, dass Texte sowie Foreneinträge, die zwischenmenschliche Probleme beinhalten, oder sogar Hilfegesuche enthalten (dies gilt nur für das Forum), anscheinend nicht allzu gerne gesehen und beantwortet werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Grundgedanke einer solchen Seite sein sollte, die Menschen an erotischer Literatur teilhaben zu lassen und Schönes zu geniessen. Fakt ist aber auch, dass es nun mal Menschen gibt (zu denen ich mich auch zähle), die außer in diesen Foren hier, niemanden kennen, mit denen sie Probleme mit dem Konsens SM besprechen können. Da geht man nicht eben mal zur Nachbarin oder zur besten Freundin, es sei denn, selbige hat sich selber als SMlerin geoutet
Wenn hier nicht, wo dann
Es gibt auch einige Threads und Geschichten, die mich nicht ansprechen oder interessieren, aber ich bin ja weder gezwungen sie mehrfach zu lesen, noch eine Reaktion darauf zu zeigen. Schade ist nur, dass einige Menschen (und gerade SMler tun oft verteufelt tolerant), anscheinend vergessen haben, dass auch sie nicht immer glücklich waren. Vielleicht sollten diese Menschen sich nicht über andere erheben, sondern lieber helfen, zumindest indem sie "zuhören" und Mitgefühl zeigen. Ich gönne jedem einzelnen sein Glück und widerspreche auch nicht, wenn man mir Neid ankreidet. Wenn wir alle ehrlich sind, sind wir alle irgendwann mal neidisch auf Menschen gewesen, die mehr oder Besseres hatten/haben als wir. Das bedeutet aber nicht automatisch Missgunst.
Dies soll keine Gehirnwäsche sein, sondern nur ein Denkanstoß und ein kleines Fazit: Ich kann nur das glaubhaft schreiben, was ich selber kenne und fühle. Leider kann ich keine rosaroten Wolken zaubern...bin wohl als Autorin eine erschreckende Realistin
Ich bitte darum, ein wenig Nachsicht zu üben, für mich und die anderen, die ebenso viel Trauriges schreiben. Besser traurige Qualität, als fröhliche Quantität
Beides zusammen ist natürlich immer der Idealfall.
Ich wünsche Euch allen eine angenehme Woche,
Scherbenprinzessin
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