Oh, ein schönes Gespräch! Hallo zusammen.
Und so viele Fäden, an denen man anknüpfen kann.
Der Alltag, ja manchmal gibt es einfach zu viel davon. Und vom Alltagsstress sowieso. Für mich persönlich ist es aber (manchmal!) auch grade dann schön zu erleben, dass mein Herr mich aus genau diesem Stress rausholen kann. Bock auf eine Session habe ich dann ganz, ganz sicher auch nicht. Und das ist auch OK so. (Schliesslich gibt es da zwischen uns auch noch mehr als „nur BDSM“ und auch einen komplett BDSM-freien Feierabend kann man zu zweit geniessen.) Aber manchmal setzt er sich auch darüber hinweg und ich kann/muss/darf dann eben den ganzen Sch**ss-Alltag hinter mir lassen. Etwas was ich an diesem Abend alleine vielleicht nicht gekonnt hätte.
Umgekehrt genau so. Wenn es Dom mal so gar nicht nach Aktivität ist, hat doch auch sub die Möglichkeit die Initiative zu ergreifen. Da hat auch sub die Möglichkeit ihren Herrn aus dem Alltagstress entfliehen zu lassen. (Dom muss nicht zwangsläufig immer der Aktive und sub immer die Passive sein *find*)
Und ich finde nicht, dass es Inakzeptanz ist, sich trotz Alltagsstress und trotz „sie/er hat jetzt eigentlich nicht den Kopf dafür“ anzunähern.
Zum Thema „gegenseitiges (be)dienen“
Ich bin da auch Schattenwölfins Ansicht und verstehe nicht wo da der von Gryphon beschriebene Widerspruch ist. (Grade auch Schattenwölfins Beispiel mit der XXL-Erregung macht es sehr deutlich finde ich.)
Der grosse, böse Dom hat das Sagen und sub hat keine Wünsche zu haben… wenn es nun aber subs Wunsch ist, keine Wünsche zu haben?
Der grosse, böse Dom gibt die Anweisung und sub hat zu gehorchen… wenn es nun aber subs Wunsch ist, zu gehorchen?
(to be continued…)
Ich spreche ja nicht davon, dass subilinchen das Kommando übernehmen soll. Ich spreche nicht davon, dass der GBD sie das Schlaginstrument, die Anzahl Schläge oder das Ziel derselben bestimmen lassen soll. Aber NATÜRLICH bedient er mit jeder Anweisung, mit jeder Demütigung, mit jedem Schmerz, mit jeder Fesselung, mit seiner simpel existierenden Dominanz subis Sehnsucht und Wunsch genau danach.
(Und nur der Vollständigkeit halber: Damit meine ich auch nicht, dass ständig auf subis Befindlichkeiten, Unpässlichkeiten oder gar Animositäten Rücksicht genommen werden muss! – Nein ich spreche von der grundsätzlichen Neigung zur Submission (oder eben Dominanz)).
Eine BDSM Beziehung ist etwas besonderes, innig, sehr gefühlsbetont und nur mit absolutem Vertrauen funktionierend - von daher leider auch oft kompliziert...
Genau den Teil der Beziehung empfinde ich als den Unkompliziertesten.
Liebe Grüsse und gute Nacht
kijana
P.S. Ich meine damit natürlich alle möglichen Konstellationen und habe nur der Einfachheit halber die Form Maledom/femsub verwendet.
11.10.2012 um 19:34 Uhr
Moin Schattenwölfin
Danke für deinen Zuspruch. :)
Mir ist schon klar, das ich mit meiner These auf Kritik stoße - sie steht ja im Gegensatz zu dem , was man so über dominant und submissiv denkt?
Nun, vielleicht liegt es bei mir daran, das ich mehr als Switch fühle - mich nicht als dominanter sehe - obwohl dies mir nachgesagt wird ... aber das ist ja immer persönliche Ansichtssache (?).
Durch eine unheimlich interessante und wissbegierige Frau, die ich in einem Forum kennenlernen durfte, habe ich mich etwas mehr mit meinem "Gefühl" zu diesem Bereich beschäftigt. Durch sehr interessante Gespräche mit ihr im Netz und am Tel. wurde mir langsam klar, wie ich dies letztendlich sehe.
Das hat aber keinen Anspruch auf Übernahme - es sind ja nur meine Empfindungen - ich werde dadurch nie einen anderen Menschen , der es anders sieht , beurteilen.
Wie Du es ja beschreibst - die Frau dorthin zu führen - sie begleiten zu dürfen - dorthin, wo ihre Wünsche liegen - sie darin erleben zu dürfen, wie sie agiert - reagiert - ihr diese Empfindungen geben zu dürfen ... zu erkennen, das sie es überhaupt zulässt, das ich sie in diesem Zustand erleben darf ... das ist wohl etwas, was ich als sehr schön und unheimlich intim ausdrücken würde.
Das Vertrauen, das mir hier entgegengebracht wird, der gegenseitige Respekt, der hier zum tragen kommt - die Verantwortung, die sich für mich daraus ergibt - das in Verbindung mit dem Geschehen - ich denke, das ist es , was ich suche - aber auch das Gefühl, dieser Frau Dinge zeigen zu können, die sie so nie zulassen würde ... weil sie den üblichen (Bdsm) Rahmen verlassen (?).
Ich habe viel mit ihr darüber diskutiert - sie war ja auch " Neu" in diesem Bereich - sie ging immer davon aus, das alles, was der Dom/Top sagte, Gesetz war .
Heute hat sie dazu eine völlig andere Sicht - sie ist eine Sub, die sich über ihren " Status " völlig im klaren ist und keinen mehr so einfach an sich heran lässt - wenn es sich um negative Anmache handelt .
Ich kann sagen, das ich vorher kaum darüber Nachgedacht habe - es war alles mehr in einem Nebel verborgen - durch sie legte sich dieser Nebel - es wurde mir vieles klar ... ich erkannte Dinge, die letztendlich für mich einen Sinn ergaben.
Seit dem frage ich mich oft, wie ich dominant und submissiv entschlüssele - nur für mich - wenn diese Frau es möchte , ist sie eingeschlossen .
Vielleicht kommt es aber auch davon , das ich mich aus Klischees entfernen möchte - selbst das Wort Klischee als ein solches betrachte - aber das ist dann ein anderes Thema . ;)
Hoffe, ich konnte Dir etwas für deinen Themenabend gebe.
Gruß Bernd
PS. Augenhöhe - ja , so sehe ich es auch - gute Worte.
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