Dein Suchprofil in allen Ehren, beste Betty, aber was verstehst Du unter „Switch“. Das ist nämlich ein Sammeltopf. Meinst Du damit jemanden, der, obwohl dominierend, gleichzeitig Neigungen zur Unterwerfung verspürt? Und wenn ja, parallel, oder zu Zeiten?
Oder meinst Du einen Dominierenden, der ab und zu nicht dominant ist (sein kann, sein will). Beziehst Du das auf eine sog. Spielbeziehung oder auf eine Lebenspartnerschaft? Dominanz im sexuellen Bereich oder in allen Lebensbereichen? Das macht große Unterschiede.
Dabei könnte man durchaus eine Lanze brechen für´s Switchen. (Über Dich hinaus, Betty, denn was Du von jemanden erwartest, ist zu Recht außer Reichweite).
Für das Switchen spricht:
a) Wer es ernst meint mit seinen Neigungen, lernt auch die Gegenseite kennen. (Das ist übrigens in allen Ausbildungsgängen mehr oder weniger der Fall). Wie könnte ich gut Blut saugen, ohne mich jemals unter Fledermäusen aufgehalten zu haben? Für die allein technische Seite gilt das desto mehr.
Natur-Dominante, die als General, zwanghafter Regelbürokrat oder SM-Milliardär auf die Welt gekommen sind, sind davon ausgenommen. Die haben es in den Genen, wie sich was anfühlt, oder probierens einfach an jemanden anderen aus.
b) Switcher werden seit je als „Weder-Noch“ abgetan, als würden sich die beiden Pole neutralisieren zu einer Wassersuppe. Dabei bietet das „Sowohl-Als-Auch“ einen größeren Erfahrungraum; wie soll sich ein Dominanter einfühlen, wenn er auf einem Auge gefühlstot ist?
Das ist ein ähnlicher Mechanismus wie bei in D aufgewachsenen Kindern von Eltern aus anderer Kultur. Anstatt das Sowohl-Als-Auch als Bereicherung zu respektieren, werden sie allzuleicht in eine Grauzone des Unechten, Nichtdazugehörigen gestellt, als hätten sie von beidem keine Ahnung.
c) Drehen wir den Spieß mal um und schauen auf die devote Seite:
Ich sage: Nur wer etwas besitzt, kann es auch verschenken. D.h., wer naturdevot ist, unterwürfig und voll von Sklavenmoral, gibt bei Devotion auch nichts auf. Das fühlt sich lasch an für den Dominanten. (jesses, dass ich sowas mal schreibe *g).
Ich hab z.B. überhaupt keine devoten Gelüste, find aber Frauen anziehend, die etwas können, wissen und dies gegebenenfalls auch vertreten und durchfechten können. Bin ich dann schon aus dem Rennen wegen Switch-Verdachts?
d) Wenn ich Fiebergrippe habe oder das Kotzen, bin ich hilflos und ängstlich und brauche eine nervenstarke Frau, die mir überzeugend sagt, dass ich das überleben werde. Dem füge ich mich dann und liebe sie dafür abgöttisch.