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Projekt: Ein BDSM-Musical

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Axel Tüting

Autor.

10.01.2019 um 00:25 Uhr

Neulich klingelte das Telefon: „Sind Sie der SM-Kabarettist?“

Es klang so, als würde jemand einen Clown für den nächsten Junggesellenabschied suchen und war mir nicht sicher, ob ich die Frage bejahen sollte.

Dann erzählte er von „Fifty shades of grey“ und ich suchte im Geiste schon den „Auflegen-Knopf“ auf meinem Handy.

Und dann meinte er, dass es überhaupt kein Musical zu dem Thema gibt.

Warum rufen die Verrückten immer bei mir an…

Er ist Musiker, hat eine Idee und erzählte sie mir.

Ich hörte geduldig zu und war mehr als skeptisch. Zumal das Musical eindeutig nicht für BDSMer geschrieben werden soll, sondern für die mehr oder weniger typischen Musicalbesuchern.

Nun denn, ich sprach mit etlichen Leuten aus der Szene, mit Menschen, die nichts mit BDSM am Hut haben und mit Musicalbesuchern. – Und nun schreibe ich die Story! Und das Regieführen habe ich denn auch gleich noch zur Bedingung gemacht.

 

Die Story – die bisherige Idee:

Ein „Eine-Frau-Stück“.

Sie entdeckt die BDSM-Lust in sich. Eine Szene, an der ich gerade sitze, beschreibt, wie sie ganz aufgeregt ein Paket auspackt. Darin befindet sich irgendwas zum Anziehen. Es dauert eine Weile, bis erkennbar ist, dass es sich um ein Fetisch-Pony-Outfit handelt. Zu Beginn ein paar „Slapstickeinlagen“, weil sich so ein Outfit gar nicht so einfach anlegen lässt. Schließlich hat sie es an und die Szenerie wechselt vom Slapstick zu hocherotischen Pony-Bewegungen. So als würde der Top die Dressurgerte schwingen. Der einsetzende Monolog beschreibt ihre Gefühle, was sie erträumt, was sie haben möchte, etc.

 

Nur ein winziger Ausschnitt. Alles ist noch sehr neu und entsteht gerade. Erste Ideen sind da.

 

Der Grund aber, warum ich das hier schreibe:

Wir Männer sind oftmals gar nicht so sehr subtil in unseren Träumen. Bei Frauen findet sich der sprichwörtliche „Schwarze Ritter“ in diversen Fantasien wider. Ein Mann/eine Frau, der/die in allem eine Rolle spielt. Wir Männer sind da eher gradliniger und wollen möglichst schnell nackten Sex haben.

Gut, das ist sehr grob und vereinfacht ausgedrückt. Die mitlesenden Männer mögen mir verzeihen.

Ich schreibe über die Träume einer Frau, bin aber doch ein Mann. Ich denke, mir fehlt da einfach was in meinen Gedanken. Zumindest wenn es ins Detail geht.

Nun kann ich die Schattenzeilen durchsuchen und finde mit Sicherheit Texte, die mir den „schwarzen Ritter“ präsentieren – aber vielleicht findet sich ja auch die ein oder andere Autorin, die mich direkt ins innere ihrer Gefühlswert lässt und mir den ein oder anderen Ansatz gibt, mich verbessert oder mir die missachteten Tatsachen um die Ohren haut. Oder was ganz anders.

Ganz ehrlich: so ganz genau weiß ich auch nicht, was ich suche.

 

Natürlich weiß ich es: Authentizität!

 

Vielleicht hat eine der mitlesenden Autorinnen Lust dazu – und auch eine Schippe Mut ;)

Bezahlung gibt es keine. Ich selber bin an den Einnahmen beteiligt und habe sonst nichts mit dem Geld zu tun. Ich mache mich dafür stark, dass der Name im Programmheft erscheint. Aber noch nicht einmal das kann ich versprechen.

 

 

Wer ich bin:

Einige kennen mich als SM-Kabarettist. Von 2000 bis 2015 bin ich mit meinem SM erotischen TheaterKabarett aufgetreten. Das dritte Stück, das letzte, entstand zusammen mit vielen Schattenzeilen-Texten. Näheres findet ihr in meinem Profil.

Angefangen hatte es Ende der 1990er in Hannover, wo ich selber meine ersten Szeneschritte machte und den "Arbeitkreis SM und Kultur" gründete.

2004 wirkte ich im Kino-Dilumentarfilm "Wir leben...SM" als Protagonist mit. Ein Jahr später gab ich mit dem gleichen Regisseur Gerhard Stahl die DVD "Tabubruch?" raus mit Interviews von BDSMern.

2007 eine Satire-Radiosendung im BDSM Radio "Schalgfertig"

2011 ein leicht verändertes Konzept beim BDSM-Radio Artgerecht

Im Dezember 2015 habei ch meinen letzten Auftritt in München gemacht.

 

Aber irgendwie kommt man ja nicht los von der Kunst ;)

 

 

 

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Mai

Profil unsichtbar.

10.01.2019 um 18:34 Uhr

geändert am 10.01.2019 um 18:58 Uhr

Und die Idee vom „schwarzen Ritter“ bedient schon wieder jedes Klischee.

 

Mir wurde klar irgendwie pervers zu sein, weil ich mir schon als Fünfzehnjährige vorstellte von zehn fetten Bauarbeitern vergewaltigt zu werden, oder weil ich wuschig wurde bei der Vergewaltigungszene  in Uhrwerk Orange.  Die Subtilität darin darfst Du selber suchen. Ich wäre total froh, wenn sich mal einer bemühen würde, nicht immer nur in dieselbe Kerbe zu hauen, sondern mal was innovatives, neuartiges zu schaffen wo Frauen nicht immer devot-verträumte Prinzesschen sind und Männer gönnerhaft-überlegene Superhelden an Rüschenhemd.  

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Axel Tüting

Autor.

10.01.2019 um 19:13 Uhr

geändert am 11.01.2019 um 10:49 Uhr

---erledigt---

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Axel Tüting

Autor.

11.01.2019 um 10:53 Uhr

So schnell kanns gehen.

Ihm gefallen meine Worte nicht. Schonmal gar nicht meine Geschichte. Und viel zu hintergründig. Er wolle eine starke Sub, die permanent nach Tops sucht. Mit allen Klischees die dazu gehören. Die ich aber nun mal nicht bereit bin zu geben.

 

Also haben der Musical-Ideen-Mensch und ich uns soeben getrennt.

 

Schade für die Zeit, die ich bereits investiert habe.

Für die Mitlesenden tut es mir Leid. Wird zumindest nicht von mir geschrieben werden.

 

Ganz ehrlich: wenn er keinen findet, der mit BDSM nicht so wirklich was zu tun hat und ihm aber ein seichtes Stück nach seinen Vorgaben schreibt, dann wird es kein Musical geben.

 

Dennoch Danke an dieser Stelle für die Unterstützung!

 

Axel

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