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Forum - BDSM - Ledersofa

Schlechte Bewertungen

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

03.03.2012 um 10:50 Uhr

Vor ein paar Tagen habe ich im Zusammenhang mit der Erzählung „Alb“ von nala696 eine nicht weiter begründete schlechte Kritik dahingehend kommentiert, dass ich es sehr schade finde, wenn Autoren hier nicht mehr von einem Leser erfahren als „gefällt mir nicht“. Heute nun bemängelt Söldner im Zusammenhang mit der neuen Geschichte von Sklavin Sisa ähnliches.

 

Ich würde diese Diskussion gerne von einzelnen Veröffentlichungen abgekoppelt ins Forum stellen und eröffne das Thema bewusst nicht im Autorenforum (wo das schon erörtert wurde), da es die Leser ebenso betrifft wie die Autoren. Eine wirklich passende Kategorie habe ich nicht gefunden, aber das Ledersofa ist ja ein lauschiges Plätzchen, dann lade ich alle ein, die sich beteiligen wollen, hier Platz zu nehmen.

 

Als Autorin würde ich mir wünschen, dass es zu Dreien und Vieren ebenso einen Kommentar geben würde, wie zu Einsen und Zweien. Natürlich freue ich mich über jede Begründung für eine gute Bewertung; dennoch würde ich mir das bei den weniger guten Bewertungen auch wünschen, vielleicht dort sogar noch mehr, denn: Mir gefallen meine Geschichten, sonst würde ich sie hier nicht zur Veröffentlichung anbieten. Salopp ausgedrückt, wenn jemandem ein Text von mir gut oder sehr gut gefällt, dann bin ich insoweit ganz bei ihm. Wenn jemanden ein Text von mir nicht so gut oder gar nicht gefällt, dann bin ich da eben ganz anderer Meinung (und andere Leser sind es auch), so dass mich der Grund schon interessieren würde.

Ich appelliere dabei an die Leser hier; sie können mit der Mühe, die sie sie in eine begründete (!) Kommentierung stecken, ein bisschen von dem zurückgeben, was sie hier beim Lesen mitnehmen.

 

Gar nicht anzuschließen vermag ich mich Söldners Vorschlag, bei Abgabe einer drei oder vier einen Kommentarzwang einzuführen. Meinungsfreiheit ist nach meinem Verständnis nicht nur die Freiheit eine Bewertung abzugeben, sondern auch die Freiheit, dies zu begründen oder nicht.

Dann lebe ich lieber weiter mit schlechten unbegründeten Bewertungen als mich oder andere einem Zwang unterwerfen zu wollen. Das ist weder mit meinem Freiheitsverständnis vereinbar noch mit meinem Verständnis von der Gemeinschaft, die sich hier auf den Schattenzeilen zusammengefunden hat. Freiwilligkeit sollte hier wie dort eine tragende Säule bleiben.

 

Der Diskussion neugierig entgegenblickend grüßt die Schattenwölfin

.

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied.

03.03.2012 um 11:27 Uhr

Liebe Schattenwölfin,

 

ich stimme Dir zu, dass es schade ist, wenn Leserinnen und Leser nicht in der Lage sind, ihre Meinung zu einem Text wenigstens kurz gefasst mitteilen zu können.

 

Einen Kommentarzwang möchte ich dennoch nicht einführen. Die Folgen wären aus meiner Sicht:

 

Wenn es einen Kommentarzwang zu "nicht gut" gibt und keinen zu "gut", dann wird eben nur noch auf "gut" geklickt. Es ist leider Tatsache, dass viele im Web eilig unterwegs sind und jeden getippten Buchstaben als zu viel empfinden. Und die Kostenloskultur tut ihr übriges dazu.

 

Wenn es einen Kommentarzwang zu allen Bewertungen gibt, wird von solchen, die keinen Kommentar schreiben wollen, einfach gar nicht mehr bewertet.

 

Wenn es einen Kommentarzwang gibt, dann zwingt er im wahrsten Sinne des Wortes zu einem Kommentar - aber nicht unbedingt zu einem sinnvollen Kommentar. Was hilft Dir ein "nicht gut" in Verbindung mit dem Kommentar "danke" oder "ich habe schon bewertet".

 

Das Einzige, was wirklich hilft, ist ein Bewusstsein der Leserinnen und Leser, für einen Text auch Dankeschön zu sagen und ein paar Anregungen oder Gedanken zu hinterlassen. Das werden wir nicht bei allen erreichen, schon gar nicht bei den Besuchern, die einfach nur lesen wollen und nichts mit einer Community am Hut haben. Aber wenn dieser Thread dabei hilft, den einen oder anderen wach zu rütteln und zu verdeutlichen, dass Autorinnen und Autoren eben nicht zum Selbstzweck schreiben, dann würde mich das schon sehr freuen.

 

In diesem Sinne ein Hinweis an alle Leserinnen und Leser, die bislang keine Lust auf Kommentare hatten: Wenn Ihr den Autorinnen und Autoren mit Ignoranz begegnet, während Ihr deren Texte konsumiert, müsst Ihr Euch nicht wundern, wenn der Enthusiasmus der Schreibenden nachlässt. Warum sollten Autorinnen und Autoren Euch Geschichten kostenlos zur Verfügung stellen, wenn sie dafür nicht einmal Feedback erhalten? Denkt mal drüber nach...

 

Viele Grüße

Jona

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lucyinthesky

Profil unsichtbar.

03.03.2012 um 22:50 Uhr

Ich wollte soeben einen neuen Thread starten, welcher mit dem Thema hier zu tun hat. Hab zum Glück noch rechtzeitig diesen Thread hier gesehen.

 

Ich denke auch, dass ein Kommentarzwang in jedem Fall kontraproduktiv ist. Was mich aber einigermassen irritiert ist, wenn ich für eine Geschichte lauter gute Feedbacks und 1 und 2 gemeldet kriege und dann eine einzelne 4, ohne jeden Kommentar. What? The? F...?

 

Wahnsinnig stören tut es mich zwar nicht, da mein Selbstwertgefühl nur bedingt von einer einzelnen Bewertung abhängt, aber ich wüsste doch zu gerne, was denn an besagter Geschichte so Mist sein soll.

 

Ich publiziere auch englische Geschichten, unter anderem auf storiesonline.com (übrigens imho eine der besseren Websites für englische Geschichten.) Da kann man zu den drei Bereichen Technik/Schreibstil, Plot und Persönlicher Eindruck getrennt Punkte geben, d.h. eine Geschichte wird nicht einfach schlecht bewertet, weil dem Leser der Plot nicht gepasst hat. Andererseits hat eine lausig geschriebene Geschichte (zu Recht, wie ich finde) auch keine Chance, eine Topbewertung zu erhalten.

 

Fände ich recht cool, das hier zu haben, habe aber keine Ahnung, ob sich das technisch mit vertretbarem Aufwand machen liesse, falls es denn überhaupt erwünscht wäre.

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kitty

Autorin. Förderer.

04.03.2012 um 09:46 Uhr

Hallo ,

 

irgendwie kommt mir diese Problematik bekannt vor. Sie taucht in regelmäßigen Abständen hier oder im Autorenforum auf und es gab schon diverse Lösungsvorschläge, die entweder umgesetzt oder als zu kompliziert bzw. ohne Aussicht auf Erfolg wieder verworfen wurden.

 

Ich vermute, es wird sich auch durch noch so ausgeklügelte Bewertungsaufteilungen nichts daran ändern, dass Bewertungen kommentarlos abgegeben werden. Meiner Meinung nach werden sich nicht wirklich viele Leser auch noch zusätzliche Gedanken machen (wollen), ob sie jetzt z. B. den Inhalt gut finden aber den Stil grausig. Das ist für viele einfach zu aufwendig. Außerdem nutzt es mir als Autor auch nicht viel, wenn der Stil zwar schlecht bewertet wird, aber ich immer noch nicht weiß, warum bzw. was dem Leser daran nicht gefällt.

 

Kommentare zu schlechten Bewertungen sind selten und werden es aus den verschiedensten Gründen auch bleiben:

 

- Leser hat keine Lust zum Formulieren

- Leser weiß selbst nicht genau, warum ihm die Geschichte nicht gefällt

- Leser hat eine andere Neigung und kann mit der Geschichte nichts anfangen

- Leser hat einen schlechten Tag

- Leser will nur lesen und nicht kommunizieren

- Leser traut sich nicht, seine Meinung öffentlich kundzutun

- Leser meint keine Zeit zu haben, um zu kommentieren

..

...

 

Die Liste ist beliebig fortsetzbar. Insofern halte ich es für schwierig, durch ein geändertes Bewertungsverfahren alle Wünsche zu erfüllen. Am Ende kommt es halt doch wieder auf den Leser an, dieses auch anzunehmen.

 

Möglicherweise bringt es mehr, wenn in diversen Abständen solche Aufrufe wie von Jona die Leser daran erinnert, dass hinter den Geschichten Autoren stehen, die sich Gedanken zu ihren Geschichten gemacht haben und manchmal gerne eine Rückmeldung bekommen. Positiv wie negativ.

 

Ich schreibe "manchmal", weil ich nicht weiß, ob das wirklich alle Autoren haben möchten. Denn es gibt mit Sicherheit auch solche, die an der geneigten Lesermeinung nicht interessiert sind (ebenfalls aus den verschiedensten Gründen). Auch das hatten wir hier schon .

 

LG

kitty

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Gryphon

Autor.

04.03.2012 um 14:05 Uhr

Tag zusammen!

 

Ich würde natürlich auch gern wissen, was einer Leserin / einem Leser nicht gefallen hat, wenn die Noten 3 oder 4 gegeben werden, denke aber, dass man das nicht erzwingen kann. Häufig ist es ja auch ganz einfach so, dass jemand mit der Thematik nichts anfangen kann, dass jemandem die Geschichte zu kompliziert geschrieben ist, sie zu hart oder zu weiche erscheint und vieles mehr. So habe ich es zum Beispiel in Bewertungen meiner Geschichten gelesen. Das hat primär dann nichts mit der "objektiven" Qualität einer Geschichte zu tun, sondern eher damit, ob die polarisiert oder nicht. Insofern kann eine schlechte Note durchaus auch für mich als Schreiberling ein Zeichen sein, etwas richtig gemacht zu haben, auch wenn das zunächst etwas paradox klingt.

 

Und ein weiterer Aspekt: Auch wenn es im Verhältnis zur Leseranzahl nur relativ wenige sind, die tatsächlich einen Kommentar abgeben, so ist es doch noch viel mehr als die meisten Autoren des gedruckten Wortes bekommen. Schaut einfach mal in die Bewertungen bei amazon und Konsorten, da gibt es meist noch viele weniger Kommentare. Ich kann es zumindest niemandem verübeln, der nicht schreiben, sondern nur lesen will. Wenn der dann zumindest sein Häkchen da macht, wo er meint, dass es richtig ist, ist das OK für mich.

 

Einen schönen Sonntag wünscht Gryphon

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lucyinthesky

Profil unsichtbar.

05.03.2012 um 12:27 Uhr

@Gryphon: Zum gedruckten/verkauften Wort gibt es noch zu sagen, dass auch das Bezahlen eines bestimmten Betrages eine Form von (vorgängigem) Feedback ist. Wenn meine Bücher gekauft werden ist es mir einigermassen wurscht, ob ich dann noch zusätzliches Feedback erhalte. Bei gratis zur Verfügung gestellten Geschichten ist das schon etwas anderes.

 

Was ich noch sagen wollte, aber in meinem letzten Post völlig vergass: Seit hier meine erste Geschichte veröffentlicht wurde bin ich immer wieder erstaunt über die Menge der Feedbacks. Eine meiner englischen Geschichten wurde über 8000 mal runtergeladen und nur vier mal bewertet und kommentiert.

Da ist hier auf den Schattenzeilen ja das richtige Feedback-Paradies für AutorInnen.

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied.

05.03.2012 um 20:22 Uhr

Da ist hier auf den Schattenzeilen ja das richtige Feedback-Paradies für AutorInnen.

 

...und auch deswegen stehe ich Verschärfungen und Kommentarzwang skeptisch gegenüber, denn man kann mit Zwang auch vieles kaputt machen, was freiwillig entstanden ist.

 

Liebe Grüße

Jona

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

05.03.2012 um 20:51 Uhr

Noch einmal zur Klarstellung, falls ich missverstanden worden sein sollte: In meinem Beitrag habe ich mich mitnichten für einen Kommentarzwang ausgesprochen. So etwas wäre mit meinem Freiheitsverständnis nie und nimmer vereinbar. Im Zweifel den betreffenden Absatz bitte nachlesen.

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hexlein

Autorin.

05.03.2012 um 21:45 Uhr

ehrlich gesagt....

 

auch ich ´würde mich freuen, wenn ich zu schlechten Bewertungen immer wüsste, warum meine Geschichte denn diese Bewertung bekommen hat...

 

denn erst hier habe ich angefangen zu schreiben und ich bin ein Mensch, der sich gerne weiter entwickelt.

 

Entwicklung kann aber nur dann stattfinden, wenn man sich selbst auch konstruktiver Kritik aussetzt und so kann ich nachvollziehen, dass ein Kommentar wie "gefällt nicht" vielen zu wenig ist.

Aber, auch ein Kommentar.."gefällt mir" ist mir persönlich zu "dünn".

 

Ich denke mir dann halt aber. dass derjenige, der einen solchen Kommentar abgibt vielleicht auch Angst davor hat sich auf einer literarischen Plattform vllt mit Rechtschreib- und Grammatikfehlern zu blamieren, oder aber, dass er es aus dem gleichen Grund nicht will sich selbst mit einem schlecht formulierten Beitrag zu präsentieren.

Vielleicht fehlen aber auch einfach nur die für den Leser genau in dem Moment passenden Worte.

 

Einen "Kommentarzwang" lehne ich ebenfalls kategorisch ab.

Manchmal mache ich es selbst ja so, dass ich einen Kommentar bewerte, aber den Kommentar dazu erst ein paar Tage später schreibe, weil der Kommentar in mir erst wachsen muss, oder ich den Text noch einmal lesen möchte.

 

Was mir aber aufgefallen ist, ist, dass in letzter Zeit die Kommentare wieder sehr an Substanz gewonnen haben und nicht mehr so viele einfallslose und immer wiederkehrende Formulierungen auftauchen.

 

Das ist doch viel mehr wert, oder was meint ihr?

 

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Volupia

Profil unsichtbar.

09.03.2012 um 00:48 Uhr

Ach...zu diesem Thema ist mir auch schon etwas durch den Kopf gegangen. Ich frage mich, warum es überhaupt "Zensuren" für Geschichten gibt (geben muß). Und (viel Wichtiger), beeinflußt eine Zensur den Verlauf meiner Geschichte, bzw, die Geschichte selbst? Überlege ich mir im Vorfeld, ob ich eine "passige, gut zensierte Geschichte innerhalb der SM- Norm" schreibe, oder riskier ich tatsächlich auch mal einen Tabu Sprung, wenn ich im Vorfeld weiß, dass mein Zensur- Index nach unten gehen könnte?

 

Abgesehen davon, denke ich auch, dass ein Bewertungszwang nicht viel bringt.

 

Vielleicht sollte man nur die Wahl haben zwischen gefällt mir und gefällt mir. Wems nicht gefällt darf (müßte) seine subjektive Meinung dann eben äußern.

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