Was hältst du von einem Sklavenvertrag?
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BDSM ist zumeist eine Leidenschaft, die man mit seinem Partner teilt und die das gemeinsame Leben in einer gewissen Weise beeinflusst - ganz gleich, ob man nur gelegentlich Zeit und Lust für seine Leidenschaft findet oder sie tagtäglich präsent sein lässt. Das Machtgefälle zwischen Dom und sub wird mitunter aus ganz unterschiedlichen Beweggründen in einem Sklavenvertrag manifestiert.
Aus rechtlicher Sicht ist ein solcher Vertrag zumeist wirkungslos, denn Bestandteile eines Vertrages haben nur dann Gültigkeit, wenn die mit ihnen geschlossenen Vereinbarungen nicht gegen geltendes Recht oder gegen die gute Sitte verstoßen. Vor Gericht würden sich die meisten Festlegungen eines Sklavenvertrages daher kaum durchsetzen lassen. Gleichwohl betrachten viele einen Sklavenvertrag als eine Art moralische und reizvolle Willenserklärung, mit denen der devote Teil der Beziehung seine Bindung an den dominanten Teil erklärt. Genauso lässt sich aber auch argumentieren, dass es nicht eines - ohnehin unwirksamen und fragwürdigen - Vertrages bedarf, um ein Verhältnis zwischen Dom und sub zu regeln.
Über die Sinnhaftigkeit und den Nutzen eines Sklavenvertrages lässt sich daher vortrefflich streiten.
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Kommentare zu dieser Abstimmung
Wenn Sklavenvertrag auf einem Papier steht, hat das keine Rechtsfolgen. Und nun? Wie weiter? Was ist, wenn ich Abhängigkeit wirklich will? Es gibt eine Menge von Verträgen, die sklavische Verhältnisse fundamentieren können. Denkt mal an Vollmachten, die dem Partner gegeben werden. Kontovollmacht, Vollmacht für Rechtsgeschäfte, das bringt schon einen Kick. Dann Nießbrauchrechte, Werkverträge. Das BGB bietet eine Menge nutzbarer Werkzeuge.
Die Sache hat aber einen Haken. Ich muss meinem Partner schon vertrauen, bevor er von mir eine Vollmacht bekommt. Vielleicht liegt hier ein weiterer Reiz.
Wenn dieser Vertrag sehr gewissenhaft aufgesetzt wird und nach einigen Erfahrungen nachverhandelt werden kann, ist der Vertrag ein Stück Sicherheit. Jeder weiß dann, wo Grenzen sind die nicht überschritten werden dürfen.
Mich schlau gemacht auf dem Internet, habe ich etwas gefunden:
bdsmzaken.nl
und dann links oben unter home
informatief
BDSM-contracten (übersetzt: BDSM-Verträge)
Wobei fünf BDSM-Verträge aufgelistet sind:
-Allgemein BDSM-Vertrag
-detaillierter BDSM-Vertrag
-Life-style BDSM-Vertrag
-Vertrag für gänzliche Unterwerfung
-Spiel-BDSM-Vertrag
Und was die Übersetzung betrifft, kann man am besten bei Google translate oder vielleicht noch besser: vertalen.nu, schauen.
Der Sklavenvertrag ist ein Sex-Toy. Wie ein Vibrator, oder Handschellen. Nicht mehr und nicht weniger.
11.11.2019 um 22:51 Uhr
geändert am 11.11.2019 um 22:54 Uhr
Die Wiki schreibt viel über Sklaverei und Gesetze. Ein Auszug sagt, dass es für Sklavenhalter in Deutschland 6 Monate bis 10 Jahre nach § 232, 233 und 234 StGB gibt. Was hat jetzt strafbare Sklaverei mit BDSM-Sklaverei zu tun? Nichts! Ich schreibe von emotional fundierter und lustbegründeter Sklaverei. Und weil die Sklaverei der Baumwollfelder wirklich und so gar nichts mit unserer freiwilligen Sklaverei zu tun hat, sollte man die Dinge strikt trennen.
Viele hier haben geschrieben, dass ein Sklavenvertrag eine Art Fetisch ist, ein Wunschzettel, eine to-do-list, ein irrelevanter Quatsch. Ich sehe einen anderen Aspekt. Wird ein Sklavenvertrag in einer Beziehung gewünscht, so sollte er wie eine besondere Form des Ehevertrages zwischen beiden Partnern wahrgenommen, geachtet und umgesetzt werden. Ich vergleiche den Vertrag mit einer Ehe. Sie wird geführt, solange sich die Partner darin wohlfühlen.
Darüber sprechen steht außer Frage, aber Schummelzettel schaden doch nicht.
Aber im Grunde genommen gilt der Klassiker: Jedem das Seine und mir das Meine.
Es gibt Submissive, die unterwerfen sich einem solchen Vertrag, weil er einen Teil ihres Machtverlustes ausmacht. Ihnen spielt es keine Rolle, ob es eine rechtliche Verbindlichkeit gibt oder nicht, es geht auch nicht darum, ob Teile des Vertrags einklagbar wären. Es geht um die Tatsache, dass sie ständig Unterdrückung und Erniedrigung spüren, da sie diesem starren Regelwerk unterworfen sind. Das ist eine Kopfsache und so finde ich nichts zu beanstanden an Sklavenverträgen.
Da is mir auch was entgangen ... aber lässt sich ja noch nachholen.
Wobei mich die Frage auch diesmal ein bisschen hilflos macht und ich denke mir, hm, was halte ich von einem Vertrag und dann gestehe ich mir ein, dass ich überhaupt kein persönliches Verhältnis zu solch einem Vertrag habe.
Vielleicht kommt mal eine Situation, in der ich das reizvoll finde oder in der ich mich entscheiden muss.
Es hat bestimmt auch Vorteile, bestimmte Dinge untereinander zu regeln. Menschen sind ja auch vergesslich und bevor Dom jedes Mal nachfragen muss, wie das jetzt war mit Ingwer und Vanille ... oder so. Da isses schon gut, wenn es irgendwo geschrieben steht und man nachlesen kann.
Ob das jetzt Vertrag heißt oder einfach nur Checkliste ... Vertrag klingt schöner, ernsthafter. Doch.
Solange beiden/allen klar ist, dass dieser Vertrag Teil eines Spieles und rechtlich irrelevant ist, finde ich das in Ordnung.
hanne
Knurrwolf
Wenn dann eher so eine Art ... Yes-No-Maybe-Liste, wie es sie im englischsprachigen Raum gerne genutzt wird. Nicht als Verpflichtung, sondern eher als eine Art Grundstein,
Sollte man das nicht immer wissen, wenn man sich aufeinander einlässt? Yes-No-maybe verstehe ich als ein Abgleich von Vorlieben, Tabus und Grenzen und was will ich mit einem Partner, der mit mir darüber nicht spricht.
Viele Grüße
Betty
Da ist mir ja glatt eine "interessante" Diskussion mit einigen Nun-nicht-mehr-Mitgliedern der Schattenzeile entgangen. Es gibt schon viele verblendete Menschen ... das über die übliche Klatsche hinaus geht, die jeder von uns hat.
Aber um auf das eigentliche Thema zurück zu führen, für mich war keine passende Antwort dabei. Ein Sklavenvertrag käme für mich persönlich nicht in Frage. Wenn dann eher so eine Art ... Yes-No-Maybe-Liste, wie es sie im englischsprachigen Raum gerne genutzt wird. Nicht als Verpflichtung, sondern eher als eine Art Grundstein, wo jeder seine Vorstellungen einträgt und man etwas hat, auf dem man aufbauen kann und das sich im Laufe der Beziehung auch verändern kann.
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