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Forum - BDSM - BDSM-Beziehungen

Initiation

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Wildkätzchen

Gelöscht.

25.05.2023 um 18:39 Uhr

Hallo Alle!

 

Nach manchen Hinweisen und Angeboten (jaja...) frage ich die große Runde: Wie läuft diese Initiation ab, die für den Anfang einer DomSub-Beziehung steht? Wie früh muss sie denn eurer Meinung nach stattfinden und ab wann geht es ohne die nicht mehr weiter?

 

Unter euch sind doch viele alte Hasen mit Beziehungen :)

Wie habt ihr euch denn entschieden und mit welchem Ritual?

 

Ich will keinem auf die Füße treten, aber manchmal finde ich die ganzen Regeln ziemlich aufgesetzt.

 

Viele Grüße

Wildkätzchen

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Devana

Autorin. Korrektorin. Teammitglied.

25.05.2023 um 20:06 Uhr

Liebes Kätzchen,

 

leider kann ich gerade nur ganz kurz antworten. Aber ich versuche es in wenigen Sätzen.

 

Ich kann mich nur immer wieder wiederholen: 

Es gibt beim BDSM keine festen Regeln. Regeln gelten nur zwischen zwei Personen. Sie können ganz individuell sein. Und beide müssen sich darauf einlassen.

 

Ehrlicherweise habe ich vor deinem Posting noch nie von einem Initiationsritus gehört. Aber wahrscheinlich kann man das auch einfach als den Moment interpretieren, zu dem die Unterwerfung stattfindet und angenommen wird. Symbolisiert werden könnte es zum Beispiel mit dem Anlegen eines Halsbandes.

 

Aber wie gesagt: Ganz individuell. Keine "offiziellen" Regeln. Nur das, was beide als richtig empfinden.

 

Ich denke, ganz oft geht es auch ganz ohne so einen Ritus. Weil es sich einfach entwickelt und irgendwann so ist, wie es ist.

Insofern gibt es auch keinen richtigen Zeitpunkt. Wenn man mich fragt: Lieber zu spät als zu früh. Beide Seiten müssen sich sicher sein.

 

Liebe Grüße

Devana

 

P.S. Jona und ich haben uns vorhin entsetzt gefragt, ob unsere Beziehung vielleicht dann gar nicht echt ist, da wir nie ein Ritual durchgeführt haben. 😉

Aber den Moment des ersten Anlegens des Halsbandes, den gab es bei uns schon - und der war schon etwas Besonderes.

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Nora

Profil unsichtbar.

25.05.2023 um 21:09 Uhr

Liebes Wildkätzchen

 

Ich bin da zunächst ganz bei Devana: Es gibt keine (allgemeingültigen) Regeln im BDSM. Außer jene natürlich, die einem das Strafgesetzbuch, der Freiheitsgrundsatz und das Toleranzparadoxon auferlegen. (Alles Themen über die ich hier gerne mal diskutieren würde.)

 

Die Regeln werden immer zwischen den Partner*innen ausgehandelt. Und natürlich vorher. Und mit Revidierungsrecht. Ohne dem geht einmal überhaupt nichts. Genauso wie eine Session ohne Safeword oder im Rahmen eines Blind oder First Dates . Never. Wer sowas macht ist bestenfalls leichtsinnig, eher aber dumm, wer sowas verlangt ein Arsch. Und alles was hier an Geschichten mit derartigen Inhalt steht sind das, was sie sind; Geschichten. Manche besser, manche schlechter.

Für mich war es zB in meiner derzeitigen Beziehung viel wichtiger zu klären was ich als Domme mit viel jüngerer Sub sicher nicht machen will und werde, als komplex ritualisierte Handlungen zu entwickeln, bei denen (mir) dann jede Spontaneität und Fantasie  abhanden kommt. Aber gut, ich bin kein Maßstab.

 

Bei der Frage nach einer (der?) Initiation bin ich ganz bei dir, weil auch mich das lange beschäftigt hat. Hier muss man aber definieren, was unter einer Initiation verstanden wird bzw. werden soll. Ursprünglich war es nämlich die ritualisierte Aufnahme in einen (Geheim)-Bund, was heute in verschiedenen Berufen (z.B.  ja, auch Krankenschwester) weiterlebt. Tja, aber BDSM ist nun mal kein Geheimbund, auch wenn manche das für sowas halten, sondern eine Form, Sexualität zu leben.

Andererseits kann man Initiation auch verstehen als ein meist nur einmal vorkommendes beeindruckendes Erlebnis, dass mich in meiner frei gewählten Lebensführung massiv beeinflusst. Der Aha-Effekt. Das Damaskus-Erlebnis. Und das hatten wir , die wir BDSM praktizieren tatsächlich alle irgendwann. Unterstell ich jetzt mal. Ob das aber immer genauso geplant war wie es erzählt wird, wage ich in vielen Fällen zu bezweifeln oder der Fantasie zuzuweisen. Zumindest je idealer dieses "Initiation" beschrieben wird, desto gewaltiger scheint mir der Fantasiegehalt darin.

(Damit hast du mich jetzt auf den Inhalt meiner nächsten Geschichte gebracht, falls es sich jemals wieder ein*e Lektor*in antut meine Ergüsse zu verbessern!)

 

Ja und was manche Jungs hier und ihre Avancen betrifft: Auch mir wurde schon angeboten, mich umdrehen zu lassen, weil "wenn du mit mir, dann machst du es nie wieder mit einer Frau" usw. Wir kennen das zur Genüge und ich lache dann meistens, es sei denn es kommt wirklich auf eine ungute Art rüber. Dann gibt es eben verbal eine auf den Spargel. (Wobei: Bei mir traut sich eh keiner wirklich. "Hilfe, Kampflesbe, Alter! Lauf!").

Nein Wildkätzchen: Je mehr der Hund mit dem Schwanz wedelt desto mehr gilt: Der tut nix, der will nur spielen!

 

Hab dich lieb, kleine Schwester!

Nora

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dienerin

Autorin. Förderer.

25.05.2023 um 21:26 Uhr

Devana hat schon viel Gutes und Wichtiges dazu geschrieben

 

ich selbst beginne eine "Beziehung" in der Regel damit, das ich mich hinknie und um die Unterwerfung bitte.

Aber das ist die Form, die mir hilft, dem anderen die "Macht" über mich zu übertragen.

Und wie es für dich am besten passt, musst du, ggf. mit Hilfe deines Doms herausfinden

 

Ich habe auch kein allgemeinübliches Ritual

 

Dienerin

die hofft, dass das nicht wieder jemand ist, der vor lauter Klischees vergisst, wie Leben geht

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Wodin

Autor. Förderer.

26.05.2023 um 01:20 Uhr

geändert am 26.05.2023 um 01:45 Uhr

Hallo Wildkätzchen!

Nach meiner Auffassung ist Initiation - wie von Nora schon geschrieben - eher doch die Aufnahme eines Menschen in eine Gruppe. Das kann ein Geheimbund oder eine spezielle Gemeinschaft sein, aber auch die Erlangung einer Art Reife wie in manchen Religionen (Firmung, Kommunion) oder bei Volksstämmen das Überschreiten der Schwelle zwischen Kindheit und Erwachsensein.

Ganz ehrlich, für mich ist das viel zu viel Brimborium um die Sache und es klingt mir eher wie eine Masche, die vielleicht der/die eine oder andere hier drauf haben, um damit Eindruck zu schinden.

Ich will damit niemanden den Zauber solcher Rituale nehmen, aber das Wort Initiation erscheint mir hier unpassend und möglicherweise als Wichtigtuerei.

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26.05.2023 um 08:20 Uhr

Genauso wie eine Session ohne Safeword oder[...

Wer sowas macht ist bestenfalls leichtsinnig, eher aber dumm, wer sowas verlangt ein Arsch.]

 

Puh, das nenn ich mal Aussage....

 

Dann bin ich also leichtsinnig, eher aber dumm und mein Mann ein Arsch?

 

Sorry, aber wir so allgemeingültig kann ich deine Aussage einfach nicht stehen lassen.

 

Für Erste Dates und Blind Dates kann ich dir halbwegs zustimmen. (Obwohl es auch da meiner Meinung nach Ausnahmen gibt)

Aber: Wir sind seit über 13 Jahren verheiratet, leben BDSM in unserer Ehe aus und haben seit Jahren (eigentlich schon immer) Sessions ohne Safeword und ich fühle mich bei meinem Mann so sicher wie man sich nur fühlen kann. Nur weil man kein Safeword hat heißt das doch nicht, dass Dom alles machen kann was er will. Ganz im Gegenteil, es erlegt Dom eine unglaubliche Verantwortung auf. So etwas als dumm und leichtsinnig zu bezeichnen finde ich gelinde gesagt unverschämt.

 

 

Zum Ausgangsbeitrag:

 

Bei uns gab es keine Initiation, kein Ritual oder sonst irgend was. Es hat sich bei uns im Laufe der (Ehe-)Jahre entwickelt, fing ganz langsam an mit bissel Haue beim Sex und steigerte sich im Laufe der Zeit. Mittlerweile sind wir im harten SM zu Hause mit kleinen DS-Anteilen.

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Nora

Profil unsichtbar.

26.05.2023 um 08:44 Uhr

Ach Shay

Da dast du mich gründlich missverstanden. Ich hatte mich in meiner, Kritik ausschliesslich auf First- und Blind Dates bezogen, nicht auf das, was zwei Menschen gemeinsam, oft über lange Zeit hinweg entwickeln. 

Grundlage von BDSM ist Vertrauen und das muss sich erst entwickeln und wachsen. So wie eben auch in deiner Ehe.

Was das Safeword betrifft kenn ich die Brauch-ich-nicht-Diskussionen sehr gut aus meiner Beziehung. Als Domme (die Verantwortung für ihre Sub trägt) führe ich diese Debatten aber nicht mehr. Wenn du auf mein Bike steigst, hast du einen  Helm aufzusetzen. Basta.

 

Liebe Grüsse und sorry für das Missverständnis.

Nora

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Wildkätzchen

Gelöscht.

26.05.2023 um 11:56 Uhr

Puh, da ist ja viel zusammengekommen, danke danke und nochmal danke für so viel Input!

 

🤗

 

Ich habe das nicht ganz klar ausgedrückt in meiner Frage, glaube ich. Also, es ging darum, dass eine Sub, bevor sie durch den Dom angenommen wird, eine Initation durchlaufen muss. Damit weiß der Dom, dass ihre Absicht ernst gemeint ist. Das seie dann ein Ritual, bei dem die Sub in Vorleistung geht. So etwas wie eine schwere Aufgabe besteht oder vom Dom gewünschtes tut, was ihr eigentlich zuwider ist. Daran erkennt Dom den unbedingten Willen nach Unterwerfung und erst danach wird er eine Machtbeziehung beginnen. Der Sinn dahinter wurde mir so erklärt, dass auch ein Dom Sicherheit vor Fakes braucht und nicht jede Anfrage von Subs immer ernst gemeint ist.

 

Als Beispiele: Sich nackt auf einem Parkplatz präsentieren, in einem Café die Unterwäsche ausziehen, sich an einem abgelegenen Ort mit verbundenen Augen einem Unbekannten stellen. Was Wodin sagt, passt da schon, dieses Aufnahme eines Menschen in eine Gruppe. Sub wird durch das Ritual in die Gruppe der Unterworfenen aufgenommen. Und du, liebe Nora, hast es auf den Punkt getroffen mit

meist nur einmal vorkommendes beeindruckendes Erlebnis, dass mich in meiner frei gewählten Lebensführung massiv beeinflusst. Der Aha-Effekt.

 

Genau so wurde mir das erklärt. Jetzt muss ich aber zugeben, dass ich nicht diejenige bin, die sich nackt auf einen Parkplatz stellt oder von Unbekannten bekrapschen lässt. Das werde ich nicht tun. Wenn eine Initiation solche Sachen erfordert, wird es schwierig mit mir. Darum fragte ich, wie das bei euch war am Anfang eurer Beziehung und dachte, jetzt kommen entweder lauter harte Rituale, an denen ich meine Nichteignung sehe, oder es kommen auch Beispiele für viel mildere Einstiege. Ich wollte einfach nur wissen, wo ich meine "Angebote" einordnen muss.

 

Dienerin und Devana mit Hinknien und Halsband anlegen kommt viel eher in meine Richtung. Aber wie gesagt, es ging mehr um die einmalige erste Initiation als um jedes mal neu vor jeder "Session".

 

Also danke für eure vielen Antworten, aus denen ich lese, dass so ein Ritual jedenfalls nicht bei allen Grundbedingung ist. Das erleichtert mich kolossal. 😊

 

Viele Grüße

Wildkätzchen

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Katika

Autorin. Förderer.

26.05.2023 um 12:26 Uhr

Hallo Wildkätzchen,

Als ich auf die Suche gegangen bin, so wie du vermutlich jetzt, hatte ich keinerlei Ahnung, was auf mich zukommt. 

Ich schließe mich da ganz Devana an, dass dies nur zwei Personen betrifft. Ein allgemein gültiges Ritual gibt es und kann es in meinen Augen auch nicht geben. 

 

Bei mir hat es einige Zeit gedauert, bis mein Meister mich als seine Sub angenommen hat. 

Er hat es sich genauestens überlegt, war  sich seiner Verantwortung sehr bewusst. Doch ebenso hat er auch mich dazu aufgefordert, mir meine Antwort genau zu überlegen. 

Da ich nichts von ihm wusste, musste ich mit Informationen über mich in Vorleistung treten was mich für mich einen enormen Vertrauensvorschuss bedeutet hat.

Dies ist mir zu Beginn sehr schwer gefallen. 

 

Doch mein Meister hat mich in dieser Hinsicht  niemals enttäuscht. Er hat mein Vertrauen niemals missbraucht. 

 

Ich kann also sagen, wenn es überhaupt so etwas wie Initiation gegeben hat, dann war es das beiderseitige „Ja“ zu unserer D/s Beziehung.

Ich habe riesiges Glück gehabt. Diesen Schritt habe ich niemals bereut und bin jetzt glücklicher als zuvor in meinem ganzen Leben.

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Florentine

Autorin. Förderer.

26.05.2023 um 14:34 Uhr

Hallo Wildkätzchen,

 

Ich bin tatsächlich auch etwas überrascht von der Annahme, dass Sub eine Leistung erbringen muss, um ihre ernsthafte Absicht kundzutun und frage tatsächlich rein interessehalber, ob du durch irgendwelche Infos aus dem Netz oder aufgrund „merkwürdiger“ Anschreiben auf die Idee gekommen bist, dass das so sein muss/sein sollte.

 

Ich habe meinen Herrn vor ca 4 Jahren auch auf einer Plattform kennengelernt. Wir hatten sehr lange schriftlichen und telefonischen Kontakt bevor wir uns das erste Mal trafen. Das erste Treffen fand in einer Hütte statt. Ja, nicht der Standard und nichts was generell empfehlenswert ist. Also bitte nicht nachmachen. Doch ich hatte vollstes Vertrauen und wurde nicht enttäuscht. Einen wirklichen Unterwerfungsritus gab es nicht. Das Machtgefälle hat sich aber schon vorher im Schreiben etabliert ohne, dass wir virtuell „gespielt“ haben. Es war dann beim Treffen ein ganz normales „echtes“ Kennenlernen auf Augenhöhe bei einem Spaziergang, gemeinsamen Kochen usw. Und ja, wir haben uns auch bei diesem ersten Treffen unserer Leidenschaft hingegeben, wobei er dann einfach die Führung übernahm als ihm klar war, dass es für mich passt.

Also auch hier kein vorgegebenes Ritual.

 

Liebe Grüße

Florentine

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