Nachdem ich mich viele, viele Jahre mit der Frage herumgeschlagen habe, welchen höheren Sinn es hat, dass ich mich unterwerfen will, habe ich endlich eine Antwort darauf gefunden, und ich würde diese Antwort gerne mit euch teilen, weil ich weiß, dass viele mit ihrer Natur kämpfen.
Ich bin ein Mann und fühle mich zu dominanten Frauen hingezogen. Das bringt am Anfang viele Probleme mit der Selbstwahrnehmung mit sich, denn das Bild eines attraktiven Mannes hat nach dem klassischen Verständnis wenig mit Unterwerfung zu tun. Im Tierreich sieht man, dass die Männchen, die sich anderen unterwerfen, nicht die sind, mit denen sich die Weibchen paaren, und wenn man an einen attraktiven Mann denkt, denken viele, mich eingeschlossen, an einen James Bond in der Form von Sean Connery. Solche Gedanken sind vielen von Euch vertraut. Meistens hilft man sich darüber hinweg, indem man sinngemäß sagt, was Spaß macht und einen erfüllt, kann nicht falsch sein. Das stimmt auch, aber heute habe ich eine Erklärung zu BDSM gefunden, die einen tieferen Sinn ergibt:
Es gehört zu den Praktiken von S/M, dass man seine Partnerin als Göttin anspricht. Ich hatte damit immer ein Problem, nämlich das vom Christentum übernommene „du sollst keinen Gott neben mir haben“. Andererseits ist Gott überall, also auch in der Partnerin. Wenn man also Gott in der Partnerin sieht, sieht man Gott. Es geht hier nicht um ein perverses Spiel, sondern um eine tief empfundene Spiritualität.
Ein anderes Element von S/M ist Dankbarkeit. Dankbarkeit für Schläge.
Wenn man Dankbarkeit für die Schläge von Gott empfindet, kann man eigentlich nur noch für alles Dankbarkeit empfinden. Diese Dankbarkeit erhebt das eigene Leben und schafft eine umfassende Verbindung zum Göttlichen.
Dankbarkeit ist der ultimative Bewusstseinszustand, der alles Leid hinwegfegt und dir einen göttlichen Platz im Universum gibt.
Wenn man also die Sehnsucht hat, sich dem Göttlichen zu unterwerfen, dann verfolgt man damit auch einen ultimativen Sinn. Und ich dachte immer, meine Neigung sei eine unerklärliche und mitunter unerfreuliche Laune der Natur :) . Ich hoffe diese Gedanken helfen dem einen oder anderen, Frieden mit seiner eigenen Natur zu schließen.