Manchmal sind Weihnachtsfeste Stress, aber das muss nicht sein, denn wenn ihr meinem Rat folgt, werden euch weder Verwandtschaft, Ehepartner, Kinder, die guten Schwiegerleute noch miese Geschenke die Laune verderben und deshalb schenke ich euch mein Rezept und möchte nichts dafür haben und ein Dank ist auch nicht nötig, ich gebe gern.
Mein Geschenk für euch ist ein altes Lied vom Bergmann mit sieben Strophen und ich garantiere, habt ihr es gesungen, hat alle Weihnachtsqual ein Ende.
Wir beginnen 14 Uhr. Ich bin dabei, Aufstellung, los geht es. Und alle!
Glückauf, Glückauf! Der Steiger kommt
und er hat sein helles Licht bei der Nacht,
und er hat sein helles Licht bei der Nacht,
schon angezünd’t, schon angezünd’t.
Um die Kehlen zu ölen, zünden auch wir etwas an. Einen Zuckerhut zur Feuerzangenbowle. Jeder 0,25 Liter. Hipp hopp, rinn inn Kopp. Weitersingen.
Hat’s angezünd’t! Es wirft seinen Schein,
und damit so fahren wir bei der Nacht,
und damit so fahren wir bei der Nacht,
ins Bergwerk ‚nein, ins Bergwerk ‚nein.
Und damit wir uns auf der Seilfahrt im dunklen Schacht nicht fürchten, nehmen wir eine Wegzehrung. In Erinnerung an die Welt da draußen, jeder hundert Gramm Kräuterlikör! Nächste Strophe.
Ins Bergwerk ‚nein, wo die Bergleut‘ sein,
die da graben das Silber und das Gold bei der Nacht,
die da graben das Silber und das Gold bei der Nacht,
aus Felsgestein, aus Felsgestein.
Graben kann anstrengend sein. Zur Stärkung gibt es einen Glühwein für alle. Das ist wie auf dem Weihnachtsmarkt. Die Damen mit Schuss Amaretto, die ehrlichen Kumpel mit Rum und einen scharfen Schuss auf den Steiger, diesen Koppelknecht der kapitalistischen Ausbeuterbergwerksgesellschaft. Und weiter!
Der eine gräbt das Silber, der andre gräbt das Gold.
Doch dem schwarzbraunen Mägdelein bei der Nacht,
Doch dem schwarzbraunen Mägdelein bei der Nacht,
dem sein sie hold, dem sein sie hold.
Spuk! Geister! Schwarzbraune Frauen im Bergwerk! Wahnvorstellungen. Beten wir zur Heiligen Barbara. Und jetzt was Ehrliches. Sto Gramm Wodka! Auf die Pipeline! Dreizehn, vierzehn, runterstürzen und das Glas an die Wand, hahahahaha. Kontenance! Nächster Vers.
Ade, ade! Herzliebste mein!
Und da drunten im tiefen, finstern Schacht bei der Nacht,
Und da drunten im tiefen, finstern Schacht bei der Nacht,
da denk‘ ich dein, da denk‘ ich dein.
Schluss mit den trüben Gedanken. Schampus! Und da gibt es so einen süßen Schnaps, da sind Goldflocken drin, Goldwasser heißt der, ich meine wir müssen ja was mit nach Hause bringen, aus dem Stollen, wenigstens einen Rest Gold in der Pulle, was? Da, der Korb! Schnell, alle rein zur Seilfahrt nach oben und wir singen!
Und kehr‘ ich heim, zur Liebsten mein,
dann erschallet des Bergmannes Gruß bei der Nacht,
dann erschallet des Bergmannes Gruß bei der Nacht,
“Glückauf, Glückauf, Glückauf, Glückauf“!
Das reicht jetzt, Heimkehr, die Liebsten freuen sich, Ihr hat es gehört. Noch schnell die Reste alle machen. Lasst erschallen den Gruß auf dem Heimweg. Gute Nacht Freunde! Ein letztes Glas im Stehen. Wir versuchen die letzte Strophe.
Die Bergleut‘ sein kreuzbrave Leut‘,
denn sie tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht,
denn sie tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht,
und saufen Schnaps, und saufen Schnaps.
Und jetzt rein in die gute Stube zum geschmückten Baum. Da sitzen sie, Erwartung in den Gesichtern. Jetzt ist alles gut. Prost Schwiegermutter! Frohes Fest!