Da liege ich nichts ahnend in der Wanne (Freitag ist 43-Grad-Tag) und denke »gönnst Dir mal ein wenig Kultur, wo schon der Alltag so unästhetisch ist« und klicke irgend einen Film in der Arte-Mediathek an. Folge: Gänsehaut.
Ob es ein Dokumentarfilm ist oder nach Drehbuch inszeniert, muss man selbst entscheiden. Eine Rezension mag ich nicht schreiben, weil dieser Film ohne Hintergrundwissen tiefer eindringt. Dieser Film ist penetrant. Er spielt in privaten Kellern, und was Menschen dort so tun. Nun unter Einschluss der Öffentlichkeit.
In Österreich, wo sonst, wird getümelt, geliebt, geschossen (in mehrfachen Sinn), geschlagen, geleckt, gesammelt, verstümmelt, verkampuscht, …
Ich empfehle, diesen Film in seiner ganzen Länge und Langsamkeit anzuschauen. Er ist eher wie ein Fotobuch inszeniert. Auch gehört zur Dramaturgie, dass die Darsteller den Zuschauer lange anblicken. Das gilt es auszuhalten, auch die Fragen, die sich dabei stellen, nicht wegzuwischen. Fremdschämen, BDSM zum Abgewöhnen und doch bekannt ...
Der Film heißt: Im Keller, ist von Ulrich Seidel und ist aus 2012. Dauer 82 Minuten.
Verfügbar ist er in der ARTE-Mediathek noch bis 4. Dezember.