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Forum - BDSM - BDSM-Beziehungen

Die Kunst der Verführung oder: Wie locke ich meinen Dom aus der Reserve?

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Gelöscht.

03.04.2018 um 23:36 Uhr

Ihr Lieben,

 

ich ringe ein bisschen mit mir, würde aber gerne mal ein Thema aufs Tablett bringen, das mich seit einiger Zeit sehr beschäftigt. Das olle Klischee besagt ja so gerne das Gegenteil, ich habe da als Frau allerdings ein Problem mit einem gewissen Ungleichgewicht: Wenn ich will, will mein Partner nicht. Es ist nun nicht so, dass er nicht mit mir schlafen möchte, allerdings nur dann, wenn er will, und grundsätzlich dann nicht, wenn ich versuche, es zu initiieren, auf welche Weise auch immer. Insgesamt auch seltener, als ich das gerne hätte, aber das ist glaube ich noch mal ein anderes Thema. Das ist ein Schema, das sich so oft wiederholt hat, dass ich ihn schon mehrfach darauf angesprochen habe. Tatsächlich kam dabei irgendwann raus, dass er, eher unterbewusst, sozusagen "instant" einen Widerwillen entwickelt, wenn nicht er es ist, der den ersten Schritt macht. Da steht sie also, die Sub, in diesem Falle ich, und guckt in die Röhre. Mich kränkt das sehr, es verletzt mich, es verunsichert mich und macht mich in letzter Instanz vor allem sauer – Es mag ja auch sein, dass es Subs gibt, die das irgendwie anregend finden, dazu gehöre ich aber ganz offensichtlich definitiv nicht. Aber da könnt ihr mir ja nun auch nicht helfen 

 

Was mich interessiert, ist zum einen: Kennt ihr das irgendwie, ob aus der einen Perspektive oder der anderen? Mir ist das so völlig fremd bisher, aber vielleicht kann mir hier jemand helfen, es besser zu verstehen, oder besser damit umzugehen, diese Art der Zurückweisung nicht persönlich zu nehmen.

Und, auf etwas praktischerer Ebene: Bildhaft und sehr salopp gesprochen, als Dom kann ich meine Sub packen und ab geht's – also, in der Theorie jetzt, und ja, bei uns kommt das ganz gut hin, mitunter womöglich, weil ich aus oben genanntem Grund in einem dauerhaften "ich nehme, was ich kriege"-Status bin und es mir meistens nicht im Traum einfällt, ein solches Angebot abzuschlagen, und natürlich, weil mich ein physisch ausgedrücktes "forderndes Verlangen" naturgemäß ziemlich anmacht. Als Sub hingegen, was kann ich tun? Mit winkendem Hintern halbnackt vor ihm rumlaufen? Da ich große Gefahr wittere, mir da ebenso eine Abfuhr einzufangen, wie bei allem anderen, würde ich mir das gerne ersparen. 

Kurz: Liebe Subs, wie verführt ihr eure Doms? Liebe Doms, (wie) möchtet ihr von euren Subs verführt werden? Und besteht die Kunst der Verführung etwa darin, das Gegenüber nicht merken zu lassen, dass man verführt? Mir kommt das als emanzipierte Frau seltsam und irgendwie bescheuert vor, aber ich lerne ja gerne dazu... :D 

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied. Förderer.

04.04.2018 um 00:20 Uhr

Hallo Septika,

 

ein Dankeschön für den tollen Thread-Start - ich bin gespannt auf viele Antworten.

 

Ich selbst äußere mich vorerst nur zu einem Bruchteil, um auch mal Andere zu Wort kommen zu lassen (vor allem die Submissiven unter uns):

 

Septika

Liebe Doms, (wie) möchtet ihr von euren Subs verführt werden?

 

Ja. Ausdrücklich. Ich erwarte das.

 

Viele Grüße

Jona  

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hanne lotte

Autorin. Förderer.

04.04.2018 um 23:17 Uhr

Hallo Septika,

 

Ich kenne das. Oder besser gesagt ich kannte das, allerdings aus der anderen Perspektive.

 

Es ist ganz einfach so, dass es unterschiedliche Bedürfnisse gibt.

Dann hängt es davon ab, wie ihr von Sex abgesehen zueinander steht.  Wie wichtig dir die Beziehung ist. Wenn das Ungleichgewicht nur das eine kleine Schönheitsfehlerchen darstellt, dann hilft es sicher, die Perspektivve versuchsweise zu wechseln bzw. sich die Situation irgendwie schön zu argumentieren.

 

Wenn nicht, dann gibt es ganz andere Baustellen.

 

Aber ich kann dich gut verstehen, es fühlt sich tatsächlich verletzend an, wenn man so betteln muss. Andererseits nennt man das wohl topping from the bottom, wenn sub den ersten Schritt geht und sich den Dom einfordert.

Vielleicht müsst ihr die Art und Weise, wie ihr miteinander spielt/ umgeht, grundsätzlich definieren. Aber dazu weiß ich zu wenig von dir.

 

Wie verführt man nun einen Dom ... hm

Ich weiß ganz sicher, wie man einen Mann verführt. Aber ob ich dann auch in jedem Fall den Dom bekomme, das hängt von der Tagesform ab. Da is hier auch nicht immer Sonntag.

 

Mal schauen, was den anderen noch einfällt.

 

Liebe Grüße

hanne

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Schattenwölfin

Autorin. Förderer.

05.04.2018 um 06:51 Uhr

Hallo Septika!

 

Wenn ich das richtig verstehe, habt Ihr darüber ja schon gesprochen und Dein Partner hat Dir zu verstehen gegeben, dass er der Initiator in Sachen Sex/BDSM sein will.

Wenn das so ist – und davon würde ich ausgehen, wenn es keine Anhaltspunkte dafür gibt, dass das eine Ausrede oder gar gelogen ist –, dann kannst Du im Grunde nur Dich prüfen und entscheiden, ob Du damit gutgelaunt umgehen kannst.

Das ist aus der Ferne und mit dem kurzen Einblick für Außenstehende schwer zu beurteilen.

Wenn es nicht Deine Initiative ist, sondern die Initiative, die seine Lust ausbremst, dann musst Du entscheiden, ob Du das akzeptierst, statt verunsichert und am Ende sogar sauer zu sein.

Das sagt und schreibt sich leicht, weil der Mensch eben dazu neigt, die Dinge persönlich zu nehmen, aber als Außenstehende kann ich das viel leichter versachlichen.

Nur Du kannst a) entscheiden, ob Du Deinem Partner seine Haltung abnimmst, und b) ob Du sie akzeptierst und Dir das dann genügt. Dabei dürfte auch eine Rolle spielen, wie viel Raum der Sex in Eurer Partnerschaft einnimmt, wie glücklich Du davon abgesehen mit ihm bist und vieles mehr.

 

Zu Deinen letzten Fragen bezüglich der gekonnten Verführung, kann ich nichts schreiben, was nicht ein Klischee bedient und daher bekannt sein dürfte. Die Antworten auf diese Fragen sind natürgemäß empfängerorientiert. Ich könnte also allenfalls etwas dazu schreiben, wie ich meinen Partner verführe(n) kann/würde; das hilft Dir aber sicher nicht weiter.

 

Beste Grüße

Wölfin

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Gelöscht.

06.04.2018 um 22:01 Uhr

Vielen Dank für eure Antworten.

 

Abgesehen von und auch trotz dieser Problematik haben wir eine wirklich gute Beziehung, wir haben einen sehr offenen Umgang miteinander und auch, wenn wir sicherlich kein Musterbeispiel an Harmonie sind, haben wir ansonsten ein gutes und solides Fundament, zumindest, soweit es das nach einem knappen Jahr sein kann. Vor wenigen Monaten ist er zu mir gezogen und obwohl wir da gerade eine Menge Kämpfe im Kleinen und Kleinsten ausfechten (für mich ist das schwierig, ich komme leider nicht gut damit zurecht, plötzlich so viel persönlichen Freiraum aufzugeben), ist eigentlich alles ganz wunderbar und es fällt mir schwer, diesen Wermutstropfen einfach so als gegeben hinzunehmen.

 

Wenn es nicht Deine Initiative ist, sondern die Initiative, die seine Lust ausbremst, dann musst Du entscheiden, ob Du das akzeptierst, statt verunsichert und am Ende sogar sauer zu sein.

 

Ich gehe davon aus, dass das so ist. Im letzten Gespräch erzählte er mir davon, dass seine Exfreundin sehr fordernd war in sexueller Hinsicht. Es klang für mich ein wenig so, als würde er das nun "aufarbeiten", indem er mir jetzt das verwehrt, was sie so vehement eingefordert hat, und dadurch vielleicht irgendwas (Selbstbestimmung, Selbstwirksamkeit?) zurückgewinnt. Ich weiß viel über die beiden und kann mir schon vorstellen, dass die zwei eine ganz andere Dynamik hatten als wir jetzt. Auch seine dominante Ader hat er erst mit mir entdeckt. Gleichzeitig bin ich mir relativ sicher, dass all das eher unterbewusst bei ihm abläuft. 

Vielleicht ist das auch alles quatsch und er ist meiner einfach nur überdrüssig :P, oder es ist ein unabänderlicher Charakterzug, aber das kommt so dabei raus, wenn ich versuche, die Perspektive zu wechseln, wie Du sagst, hanne lotte .

[...] dann kannst Du im Grunde nur Dich prüfen und entscheiden, ob Du damit gutgelaunt umgehen kannst.

 

Das werde ich auf Dauer ganz sicher nicht können, weil das hieße, meine sexuelle Selbstbestimmung vollkommen an den Nagel zu hängen. Wenn ich nur die Option habe, auf Abruf bereit zu stehen, und meine eigenen Bedürfnisse verleugnen muss, ist das was, wovon ich weiß, dass es auf lange Sicht nicht klappen wird. Versteht mich nicht falsch, natürlich ist es indessen sein selbstverständliches Recht, nicht zu wollen, wenn er nicht will – umgekehrt erwarte ich ja auch, dass er ein Nein akzeptiert, so es denn mal zu einem kommt – es ist nur diese Absolutheit, mit der ich inzwischen weiß, wenn ich will, hab ich grundsätzlich Pech. Und jetzt kommt ein Satz, von dem ich ziemlich gut finde, ihn mit einem Zwinkern in einem Forum wie diesem zu schreiben: Das ist doch nicht normal!! 

 

Wenn ich mich jetzt allerdings mal in seine Lage versetze, stelle ich mir vor, dass es am hilfreichsten wäre, einfach mal den Druck rauszunehmen. Ich kann das ja mal versuchen, indem ich tatsächlich erstmal jegliche Initiation meinerseits unterlasse (haha, über diese Worte werde ich in den nächsten Wochen voraussichtlich noch oft lachen, wenn ich mich dran erinnere...). Vielleicht ist das ne blöde Idee, aber vielleicht hilft das ja schon, dass wir aus diesem Schema rauskommen... Und vielleicht fällt ihm dann irgendwann sogar auf, dass es ihm da geht wie Dir, Jona Mondlicht – aber wollen wir die Hoffnung mal nicht überstrapazieren :D

Hat die Community verlassen.

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

08.04.2018 um 02:27 Uhr

Beste Septika,

das hat mit D/S, Verführung etc. nichts zu tun. Ihr passt nicht zusammen. Da gehen ganz andere Machtspielchen ab. Und wenn dann noch die bdsm-Machttünche drüberliegt, ist ein Sichverheddern vorprogrammiert. Immerhin redet ihr miteinander.

Alles Gute.

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Gelöscht.

09.04.2018 um 11:23 Uhr

geändert am 09.04.2018 um 11:24 Uhr

Nachtasou

Ihr passt nicht zusammen.

Ich glaube, das ist nicht wahr :). Aber das wird die Zukunft ohnehin ganz von selbst zeigen. Bis dahin ver- und entheddern wir uns vielleicht einfach noch ein bisschen.

 

Ganz unabhängig von mir selbst würde mich trotzdem interessieren, wie und ob andere Paare das Problem oder auch Nicht-Problem des ersten Schritts durch Sub lösen – ich finde das eine spannende Frage und stelle mir vor, dass es da total unterschiedliche Sichtweisen darauf gibt.

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Mai

Profil unsichtbar.

10.04.2018 um 18:24 Uhr

geändert am 10.04.2018 um 18:35 Uhr

Also vorab, ich kenne das Problem mehr als gut. Oh Gott, WIE gut ich das sogar kenne, Du machst Dir kein Bild.Ich hab es gesteckt offensichtliche Annäherungsversuche zu machen. Weil das führt zu nichts. Um so eindeutiger und raffinierter ich das mache, um so weniger ist es von Erfolg gekrönt. So hat sich was über die Jahre eingeschlichen, was im Grunde genommen der absolute Glücksgriff für mich ist: Ich hab immer, immer, immer Lust auf Sex. Was absolut nicht normal ist für mich, ich hab schon Jahre, einmal ganze 6 in einer Beziehung Sex boykottiert und war mir schon sicher, nie wieder welchen haben zu wollen.

Für mich ist das auf Dauer einfach praktisch, in der "Bittstellerposition" zu sein, weil das macht mich zu einer allzeit bereiten Sexualpartnerin. Sieh es auch einmal so, die Sexualität schläft niemals ein, wenn der Gegenbüber die Macht über die Ressource Sex hat.

Weil dann bleibt es einfach spannend.

 

Ich versuche es höchstens mal ganz, ganz dezent, dass ich meinen Arm auf den Rücken lege. Greift er mein Handgelenk, dann haben wir gleich Sex, wenn nicht , dann tue ich so, als wollte ich mich kratzen. Oder ich lege meinen Mund in seine Handfläche. Greift er zu, dann wird es sexuell, tut er es nicht, dann tue ich einfach so, als hätte ich ihm nur ein kleines Küsschen geben wollen, oder kaschiere es anders, ohne mir eine Blöße zu geben, oder Druck aufzubauen. Ich versuche dann tapfer zu sein. Gelingt natürlich nicht immer. Aber diese Tapferkeit kann ihn unter Umständen manchmal auch anfixen.

Also meinen Freund kann man nicht verführen. Entweder er hat Lust,  oder nicht. Fange ich an mit Druck, oder gar mit irgendwelchen Verführungskünsten, dann mag er garantiert nicht. Ist warscheinlich auch so ein Dominanzdingens.

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Schattenzeilen

Autorin. Teammitglied.

10.04.2018 um 18:35 Uhr

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Gelöscht.

13.04.2018 um 14:57 Uhr

Liebe Mai,

scheint, als wären sich unsere Männer da sehr ähnlich... Ich finde es interessant, dass es dir gelungen ist, dich einfach damit zu arrangieren. Mit den positiven Nebeneffekten hast Du natürlich recht .  Mir will es trotzdem noch überhaupt nicht gelingen, da über lange Zeit gelassen zu bleiben. Vor allem, wenn er über mehrere Tage Andeutungen macht, ohne dann Taten folgen zu lassen. Ich halte mich ständig bereit und bleibe dann doch wieder auf dem Trockenen sitzen. Das macht mich fuchsteufelswild (ich würde meine Energie gerne sinnvoller einsetzen, als mich x-mal für nichts und wieder nichts zu rasieren...) und ich hab keine Ahnung, wie eine realistische Lösung dafür aussehen kann. 

Habt ihr das Thema in eurem Fall eigentlich jemals ausdiskutiert, oder hat sich das von selbst so entwickelt, wie ihr es jetzt handhabt?

Hat die Community verlassen.

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied. Förderer.

13.04.2018 um 16:07 Uhr

geändert am 13.04.2018 um 16:08 Uhr

Septika

Vor allem, wenn er über mehrere Tage Andeutungen macht, ohne dann Taten folgen zu lassen. Ich halte mich ständig bereit und bleibe dann doch wieder auf dem Trockenen sitzen. 

Was habt Ihr nur für Männer ... 

 

Viele Grüße

Jona

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