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Forum - BDSM - Ledersofa

Spam

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied.

15.06.2008 um 12:18 Uhr

Jetzt wird Spam schon literarisch!

 

Heute fand sich im Postkasten eine Mail von der süßen Judy Heiss.

 

Jede Menge Holz für angeblich soooo willige Frauen im Internet zum Fenster rausgeworfen?! Das einzige was sie wollten, war der Inhalt deiner Brieftasche? Kenn ich alles!

 

Du solltest cleverer sein! Du hast es satt verkackeiert zu werden? Wir machen dem endlich ein Ende!

 

Keine Fakes mehr! - Freier Zugang für jeden!

 

Wir suchen Leute die es ernst mit unkomplizierten heissen Treffen fürs Bett meinen und treffen uns auf: xxx

 

Schau doch mal vorbei.

 

Deine süsse Judy

 

Aber nun kommt's:

 

Judy muss wohl bemerkt haben, dass die Schattenzeilen eine Literaturplattform sind. Deswegen sandte sie im Anschluss an den ersten Abschnitt auch gleich eine Geschichte ein. Und die hat es richtig in sich. Ich denke, es ist ein Ausschnitt aus einem Drama. Lest selbst:

 

Frau. Da sehe man! Über mich muß gleich alles kommen.

 

Miller. Über dich? Ja, blaues Donnermaul! und über wen anders? Heute früh mit deinem diabolischen Junker - Hab ich's nicht im Moment gesagt? - Der Wurm hat geplaudert.

 

Frau. Ah was! Wie kannst du das wissen?

 

Miller. Wie kann ich das wissen? - Da! - unter der Hausthüre spukt ein Kerl des Ministers und fragt nach dem Geiger.

 

Luise. Ich bin des Todes!

 

Miller. Du aber auch mit deinen Vergißmeinnicht-Augen! (Lacht voller Bosheit.) Das hat seine Richtigkeit, wem der Teufel ein Ei in die Wirthschaft gelegt hat, dem wird eine hübsche Tochter geboren - Jetzt hab' ich's blank.

 

Frau. Woher weißt du denn, daß es der Luise gilt? - Du kannst dem Herzog recommendiert worden sein. Er kann dich ins Orchester verlangen.

 

Miller(springt nach seinem Rohr). Daß dich der Schwefelregen von Sodom! - Orchester! - Ja, wo du Kupplerin den Discant wirst heulen und mein blauer Hinterer den Conterbaß vorstellen! (Wirft sich in seinen Stuhl.) Gott im Himmel!

 

Luise(setzt sich todtenbleich nieder). Mutter! Vater! Warum wird mir auf einmal so bange?

 

Miller(springt wieder vom Stuhl auf). Aber soll mir der Dintenkleckser einmal in den Schuß laufen? - Soll er mir laufen? Es sei in dieser oder in jener Welt - Wenn ich ihm nicht Leib und Seele breiweich zusammendresche, alle zehen Gebote und alle sieben Bitten im Vaterunser, und alle Bücher Mosis und der Propheten aufs Leder schreibe, daß man die blauen Flecken bei der Auferstehung der Todten noch sehen soll -

 

Frau. Ja! fluch du und poltre du! Das wird jetzt den Teufel bannen! Hilf, heiliger Herregott! Wo hinaus nun? Wie werden wir Rath schaffen? Was nun anfangen? Vater Miller, so rede doch! (Sie läuft heulend durchs Zimmer.)

 

Miller. Auf der Stell zum Minister will ich. Ich zuerst will mein Maul aufthun - ich selbst will es angeben. Du hast es vor mir gewußt. Du hättest mir einen Wink geben können. Das Mädel hätt' sich noch weisen lassen. Es wäre noch Zeit gewesen - aber nein! - Da hat sich was makeln lassen; da hat sich was fischen lassen! Da hast du noch Holz obendrein zugetragen! - Jetzt sorg' auch für deinen Kuppelpelz. Friß aus, was du einbrocktest! Ich nehme meine Tochter in Arm, und marsch mit ihr über die Grenze!

 

Nun warte ich sehnsüchtig auf den zweiten Akt. Bitte, süße Judy Heiss, beeile Dich! Ich springe derweil nach meinem Rohr und werfe mich in den Stuhl.

Liebe Grüsse

Jona

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Gelöscht.

15.06.2008 um 13:16 Uhr

 

Glaube an Liebe, Wunder und Glück. Schau nach vorne und niemals zurück. Tu was du willst und steh dazu, denn dieses Leben das lebst nur du!

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T Lagemann

Profil unsichtbar.

15.06.2008 um 18:15 Uhr

Hallo Jona (und alle anderen),

 

Judy ist gewiss heiß, heißt aber vielleicht mit Nachnamen auch noch Schiller ..., und wenn nicht, so kennt sie doch zumindest "Kabale und Liebe".

 

Ich glaube, ich möchte mit Judy mal ins Theater gehen

Tobias

 

"Hey Gehirnfick, wer kennt es nicht,

etwas schlechter zu finden, als es ist" (Kettcar "Nullsummenspiel")

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied.

15.06.2008 um 19:59 Uhr

Na, dann fällt ihr das Senden des nächsten Teils ja viel leichter.

 

Aber...

Ich wusste noch gar nicht, wie BDSM-lastig Schiller war:

 

Jetzt hab' ich's blank.

...er meint gerade ihren Hintern und...

 

springt nach seinem Rohr

...stock.

 

wirst heulen und mein blauer Hinterer

...jede Erklärung überflüssig...

 

ich ihm nicht Leib und Seele breiweich zusammendresche

...hoffentlich consensual...

 

aufs Leder schreibe

...auch noch ein Fetischist!

 

, daß man die blauen Flecken bei der Auferstehung der Todten noch sehen soll -

Aua, aua...

 

Erschütternd.

Liebe Grüsse

Jona

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Gryphon

Autor.

16.06.2008 um 12:43 Uhr

Fast alle alten großen Schriftsteller waren auch große Pornographen. Wer wie ich je in den Genuss kam das Goethe - Museum in Düsseldorf zu besuchen und dort auf einen Führer zu stoßen, der gerade seinen letzten Arbeitstag hatte, dem wurden vielleicht auch einmal die Vitrinen geöffnet, in denen des Meisters gutes Porzellan steht.

 

Nett sind zum Beispiel die Kakaotassen, auf deren dem Publikum normalerweise abgewandter Seite recht nette pornographische Schäferszenen abgebildet sind, bei denen teils auch durchaus Assoziationen zum "übers Knie legen" kommen können ...

 

LG von Gryphon

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Gelöscht.

29.06.2008 um 14:34 Uhr

wer ist/war schiller?

der dichter, der denker, der autor, der schauspieler, der barde,

der minister, das gymnasium oder der ehesub von charlotte

 

lg

Sorce

.. eine ungenutzte Chance ist eine verlorene

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied.

06.12.2008 um 21:07 Uhr

Ihr Lieben,

 

heute wurde es nun auch in meinem stets gut gefüllten Spamordner endlich weihnachtlich:

 

Hi,

 

My name is Elena, I am 32 year and I live in Russian province. I work in library and after my work I allowed to use computer when it possible.

I finded your email in internet and I decide to ask you for help.

 

I have 7 year daughter, her father abandoned us and we live with my mother.

 

Due to crisis my mother lost job and our situation became very difficult.

 

Price for heating our home is very high and we cannot afford it anymore.

 

The winter is coming and weather becoming colder each day. We don't know what to do and we very afraid.

 

We need portable stove which give heat from burning wood. We have many wood in our region, but we cannot buy this stove in local market because it cost equivalent of 193 Euro and very expensive for us.

If you have any old portable wood burning stove, I pray that you can donate it to us and organize transport of its to our address or help us to buy it in our local market.

This oven are different, they are from cast iron and weight 100-150kg.

 

I pray for your help and I hope that our situation will improve in the New Year.

 

I wish you a Merry Christmas.

 

Elena.

 

Elena hat eine Mailadresse, die auf @eposta.ru endet. Warum sie Strom und Zeit für's Internet vergeudet, anstatt lieber für einen Holzofen zu sparen und zu arbeiten, weiß ich nicht.

 

Liebe Grüße

Jona

 

 

 

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Gryphon

Autor.

06.12.2008 um 21:36 Uhr

Lieber Jona,

 

du bist nun aber wirklich hartherzig! Elena schrieb doch nun ganz klar, dass sie eine Buchhändlerin ist und lediglich in ihrer Arbeitszeit den PC ihres Arbeitgebers missbraucht um Spam - Mails in alle Welt zu verschicken. Wir haben übrigens noch einen defekten, mit Asbest ausgeschlagenen Nachtspeicherofen im Keller stehen, vielleicht könntest du die Information weitergeben an Selbstabholer ...

 

Andererseits könntest du aber auch eine fehlgeleitete Mail der Top - Agentin Elena bekommen haben, die in verschlüsselter Form den illegalen Ankauf eines Atomkraftwerkes einleiten möchte, sozusagen eine 007 des Ostens. Wenn du also in den nächsten Tagen zwielichtige Gestalten um dein Haus schleichen siehst, in den Raumecken kleine technische Geräte mit Linsen findest, dann wundere dich nicht ... Elena ist dir auf der Spur!

Und sie wird nicht eher Ruhe geben, bis die deinen Grill samt Kohle auf einen grün getarnten LKW aufgeladen und gen Osten geschmuggelt hat!

 

Liebe Grüße von Gryphon

 

In tiefer Brust des Zornes Glut

die hält uns warm trotz alledem!

Ferdinand Freiligrath, 1848

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied.

04.05.2009 um 20:33 Uhr

Boah, Gryphon, Du machst mir Angst!

 

Elena hat sich übrigens nicht wieder gemeldet, dafür erhielt ich heute mal eine ganz lyrische Spam-Mail in mein Postfach geschoben. Ja, der Titel klingt etwas abstrakt, er ist aber Teil des Gesamtkunstwerks...

 

hast du angerichtet? Das ist kein Spielzeug nicht!

 

Was kann mir die Freude frommen,

da wachsen viele Lebensbäume;

Nun sickert durch das stille Siebe der Küsse

O lasst' unedle Mühe fahren,

Denn ich bin so selig, dass niemand seliger sein kann.

Der Postdirektor selbst hervor.

Stets durch die Tat zu lieben.

Nach Java und nach Otaheit,

und uffem Huet und lauft dervo.

Glänzen mild wie Mondenschein.

 

Wie romantisch.

 

Absender (und wahrscheinlich Autorin dieses Textes) ist Herminia Combs. Was genau sie mir verkaufen oder anbieten möchte, ist mir noch nicht aufgegangen.

 

Liebe Grüße

Jona

 

 

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied.

05.05.2009 um 17:30 Uhr

Heute kam die Fortsetzung per Mail, die ich Euch nicht vorenthalten möchte:

 

Nur nicht fragen, warum? warum?

 

und sprosst vom Grabesboden

das ist das Land der Friesen, das ist die Heimat mein.

Das dankt er dieser Himmelskraft,

traurige Geschichte

was sie auch zusammenknobeln!

Ich sah in die Tiefe.

Sie schwellen und zerschellen

und wird in den Alleen hin und her

Burg Niedeck ist im Elsass der Sage wohlbekannt.

Schläfrig singt der Küster vor.

 

Ähm... Ich bin noch immer nicht sicher, was mir verkauft werden soll. Vielleicht eine Reise?

 

Die Autorin hat sich übrigens umbenannt und heißt dieses Mal Christine Valdez.

 

Liebe Grüße

Jona

 

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