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Forum - Veröffentlichungen auf den Schattenzeilen - Geschichten und Gedichte

»Ich liege« von Lareine

Bezieht sich auf die BDSM-Geschichte »Ich liege«.

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Schattenzeilen

Autorin. Teammitglied.

»Ich liege«

von Lareine

 

Du bekommst von mir, was du möchtest, denn du sagst es mir. Oder du tust, was du möchtest, so wie du es heute getan hast. Ich sollte mich ausziehen und in die Badewanne legen. Du hast mir die Haare gewaschen, hast mich rasiert. Deine Berührungen waren nicht zärtlich, sondern effektiv. Du hast kein Wort gesprochen und mich das Ungewisse aushalten lassen.

 

Die BDSM-Geschichte lesen: »Ich liege« von Lareine

Söldner

Autor. Korrektor.

29.03.2014 um 06:11 Uhr

Was für eine Demontage!

Ganz nah und spürbar eilt Gevatter Hein durch die fast geleerten inneren Räume und zieht seine Sense durch die Reste von Hoffnung auf Liebe. Der Schnitter zerstört konsequent alle verworrenen Ideen, durch besondere Hingabe zum wahrhaften Glück zu finden.

Der Text ist unter größtmöglichem Verzicht auf Hilfsverben und Adjektive geschrieben, er wirkt eindringlich, finster und direkt.

Tröstliches finde ich nicht, bis auf die erfreuliche Konsequenz, dass sich (zumindest bei uns) jeder das Glas aussuchen kann, aus dem er trinkt.

Mir, als einfachem Leser, hat der Text seit gestern früh die Libido geplättet. Ich hoffe, das wird wieder.

Dennoch, danke für die Geschichte.

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Lareine

Autorin.

29.03.2014 um 14:40 Uhr

Uh oh, Herr Söldner, und du hast wirklich DIESE Geschichte gemeint? Sorry, wenn ich solche Assoziationen in dir hervorgerufen (und - um Gottes Willen unverzeihlich! - die Libido geplättet) habe - aber ich gestehe, ich habe keine Ahnung, wo du das herausgelesen hast.

Tod?? Keine Hoffnung?? Keine Liebe??

Was bei mir bleibt, ist ihr Lachen - sein Lächeln - ihre Hingabe - sein Halten...

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Söldner

Autor. Korrektor.

30.03.2014 um 13:34 Uhr

So wie ein Bild von verschiedenen Betrachtern unterschiedlich interpretiert wird, so werden auch alle anderen kreativen Produkte unterschiedlich gewertet. Das liegt nicht am Bild oder am Produkt, die Ursachen sind in den unterschiedlichen Perspektiven der Konsumenten zu finden.

Überspitzt sieht das so aus. Wenn ich in einer Villa lebe, sehe ich die Mietwohnung aus völlig anderer Sicht als ein Obdachloser. Ich muss immer damit leben, dass eine Arbeit von mir unterschiedlich interpretiert wird. Das ist normal, das muss ich aushalten können.

 

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Lareine

Autorin.

01.04.2014 um 17:09 Uhr

Da hast du absolut recht, Herr Söldner, wenn jemand unbedingt ein Grab sehen will, wo ein anderer ein Blumenbeet gepflanzt hat, dann kann man zwar versuchen, ihn auf die Wahrnehmungsdifferenz hinzuweisen - er wird trotzdem den Sarg drunter haben wollen. Chacun a son gout...

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Söldner

Autor. Korrektor.

01.04.2014 um 21:56 Uhr

Wir kommen nicht wirklich weiter:

Ich hoffe, hier kommen noch ein paar andere Meinungen.  

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Gelöscht.

02.04.2014 um 00:05 Uhr

etwas fehlt etwas mehr härte

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

02.04.2014 um 07:52 Uhr

Wir kommen nicht wirklich weiter:

Ich hoffe, hier kommen noch ein paar andere Meinungen.  

 

Also, dann versuche ich mich mal. Mich hat die Geschichte schon beim Lektorieren begeistert, nicht zuletzt auch, weil ich geahnt habe, dass sie die Leserschaft hier polarisieren würde. Und zwar auf eine ganz andere Weise, als jene Texte es tun, in denen die eingelegte Gangart (je nach Empfindsamkeit) zu hart oder zu weich ist.

Womit ich nicht gerechnet habe: dass „Ich liege“ sich zu einer Art literarischem Keuschheitsgürtel entwickelt und die Libido lahmlegt –

@ Söldner: Ich bin überzeugt, das wird wieder

 

Für mich steht im Vordergrund, dass und wie „die Liegende“ sich auf das von ihrem Partner erdachte Spiel einlässt. Dieses absolute Vertrauen, das mit Schutz und Fürsorge „zurückbezahlt“ wird, das ist für mich schon etwas ganz besonderes – und zwar gerade weil das, was sich in diesem Raum abspielt so überhaupt nicht meins ist. Und weil es nicht meins ist, ist auch ihre Reaktion für mich einigermaßen nachvollziehbar. Wäre ich nicht, die Fahne mit dem Safewort schwingend, aus der Situation geflohen, hätte ich mich entschlossen, das für meinen Liebsten aushalten zu wollen, so hätte ich mich schützend hinter meinem Humor verstecken müssen.

 

Zu den beiden Herren in der Geschichte: Den Benutzer scheint ihre Lust nicht wirklich zu interessieren. Ist ein bisschen wie bei einem Freier, der zu einer Prostituierten geht. Der Typ interessiert mich auch nicht wirklich und wird in der „Wicht“-Schublade versenkt. Interessanter finde ich den, der die Fäden in der Hand hält und die Frage, wie jemand eigene Lust aus einer Situation bezieht, die seine Partnerin alles andere als lustvoll empfindet. Das ist wirklich spannend. Schöpft derjenige, der seine Liebste Dritten überlässt, seine Lust allein aus deren Erniedrigung? Oder setzt seine Lust voraus, dass sie eben diese Erniedrigung als lustvoll empfindet?

 

Für mich ist die Konstellation so oder so unvorstellbar und daher bringt „Ich liege“ meine Libido zwar nicht in Wallungen, aber sie wird auch nicht geplättet.

 

Wölfin

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Devana

Autorin. Korrektorin. Teammitglied.

06.04.2014 um 00:13 Uhr

Das ist eine wahnsinnig interessante Geschichte. Schon lange habe ich keine Geschichte mehr gelesen, die so viel zum Nachdenken anregt.

Die Wölfin hat ein paar sehr interessante Fragen gestellt. Was gibt es dem Partner? Woraus bezieht er seine Befriedigung?

Er bringt sie dazu, einfach nur zu sein. Doch was ist sie? Wirklich nur eine Puppe? Oder: Ist sie wirklich eine Puppe (ganz ohne "nur")?

Diese und noch ein paar andere Fragen (z.B. ob diese "Therapie" wirklich dazu geeignet ist, dass sie sich in ihrem eigenen Körper wohler fühlt?) gehen nun durch meinen Kopf.

 

Und zur Beruhigung: Meine Libido sehe ich durch diese Geschichte übrigens nicht gefährdet. Nein, eher im Gegenteil, wenn ich in meinen dunklen Ecken forsche.

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Rote Sonne

Profil unsichtbar.

06.04.2014 um 11:17 Uhr

Sehr schöner bewegender und vor allem nachdenklich machender Anfang, für jeden Menschen eine Kerze, jeder hat nur eine begrenzte Lebensdauer, sehr wahr und fast schon traurig berührend. Ich konnte das nicht genau herauslesen, warum Sie diese Aufgabe erfüllen sollte, ich denke mir das es ein Teil Ihres Spiel zu Ihrem Herrn ist. Ich fand den Teil, als beschrieben wurde, was "Frau" sich immer für Gedanken macht um "Mann" zu gefallen sehr realistisch und nun kommt einer daher, der das nicht will, es selber übernehmen, was Frau immer alleine getan hat, es fühlt sich nach ganz viel Vertrauen an. Genauso wie nach der Aufgabe, wie er sie zurück holt. Ihre Gedanken zu dem Lachen waren auch gut nachzuvollziehen und taten gut.

Danke für diese harte, nachdenklich machende und berührende Geschichte, ich persönlich mochte sie sehr gerne lesen!

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18.04.2014 um 01:09 Uhr

Sehr gut geschrieben, regt sehr zum Nachdenken an.

 

Die Beschreibung Ihrer Gefühle durch seine "Ach so guten Taten" ist ganz toll gelungen. Ebenso wie ihre Verletzbarkeit.

Warum lässt sich diese Frau auf all das ein ? ? Sie ist ihrem Herren so hörig, so verfallen, dass sie sich so erniedrigt.

 

Danke für diese geheimnisvolle Geschichte

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