Deine Frage, Jessica, was ich vom BDSM mit Behinderung halte und ob es reizvoll oder uninteressant ist, möchte ich dir damit beantworten, dass es bei dir liegt, an dir liegt und genau so ist, wie bei allen Menschen mit oder ohne Behinderung und ich möchte dir meine Antwort begründen. Ich kann nicht von dir sprechen, ich kenne dich nicht, aber ich denke, du erlebst bereits das, was du möchtest, einen Teil vielleicht real und einen Teil im Kopf, so wie jeder Mensch den größten Teil seiner Fantasien im Kopf auslebt, denn wäre es nicht so, bräuchten wir kein Fernsehen, die Spieleindustrie gäbe es nicht, Karneval wäre alle Tage und niemand würde etwas lesen.
Schon als Kind bin ich in Bücher eingetaucht, bin dort mit meinen Helden in andere Welten gegangen, habe mit ihnen Abenteuer bestanden und hätte es doch überhaupt nicht gemusst, wenn mir meine reale Welt genug gewesen wäre und das ist bis heute so. Beim BDSM sind die meisten Dinge, die ich lese, reine Dampfplauderei, Fantasien, Vorstellungen, andere Welten, Abenteuer für Erwachsene, die überwiegend im Kopf stattfinden und ich nehme als Beispiel eine junge Frau, die sich danach sehnt, als Sklavin für lange Zeit von einem strengen Herrn in einen Käfig gesperrt zu werden und in der Fantasie fühlt sich das so umfassend befriedigend an, aber real hat sie nach zwei Stunden absolut die Nase voll, weil nichts passiert und es stinklangweilig ist. Die Mischung macht es, ein Teil Kopf, ein Teil real, das ist bei dir so wie bei mir. Habe ich Recht oder habe ich Recht?