Ich fange mal an, Geronimo. Ich denke nicht, dass es Schubladen gibt, in die man Beziehungen stecken kann. Wieso schreibst du, dass es eine allgemeine Annahme gibt, die besagt, dass BDSM-ler ein klassisches Beziehungsmodell führen sollen? Wie kommst du darauf, dass es für BDSM-ler schwierig ist, in einer festen Partnerschaft Erfüllung zu finden? Mich interessieren deine Erfahrungen. Warum ist das schwierig?
Ich sehe das nicht so. Grundlage jeder Beziehung ist nicht ein taffer Dom, der Ansagen macht und auch keine Sub, die bedingungslos gehorcht. Das reicht nicht. Das ist bestenfalls ein wenig scharfer Sex, sonst nichts.
Vielleicht klingt das jetzt blöd, gerade weil ich als Autor eher AC-DC statt Brian Ferry schreibe, aber auch, und gerade in den harten und taffen Sachen (im Leben und in der Literatur) muss immer eine ganz besondere Grundlage liegen, die das Gelingen begründet. Das ist Emotionalität. Hast du das nicht, bekommst du weder eine gute SM-Geschichte, noch eine gute Beziehung hin.
Sei nicht sauer, Geronimo, aber ich finde keinen Ansatz eines menschenfreundlichen empathischen Denkens in deinem Beziehungsmuster. Du schreibst da was und ich fühle nur eines. Kälte.
16.10.2019 um 13:27 Uhr
Okay, dann starte ich noch einen Versuch.
Offene Beziehung - Vorbehalte oder keine?
Ich lebe in einer offenen Beziehung. Das soll heißen, dass ich neben meiner Sklavin (partnerschaftliche Beziehung) jederzeit auch andere Sklavinnen haben kann, keine von ihnen hat einen Alleinanspruch auf mich. Meiner Sklavin selbst ist es allerdings untersagt, weitere Beziehungen zu unterhalten oder zu knüpfen, sie dient nur mir und erkennt an, dass ihr Geschick in nur meinen Händen liegt.
Wir wohnen nicht beisammen. Aber ich habe einen Schlüssel für ihre Wohnung, kann dort ein- und ausgehen, wie es mir gefällt, selbst wenn ich eine andere Sklavin mitbringe. Ich habe daher auch die Gelegenheit zur Kontrolle Tags und nachts. Besuche kann sie nur mit meiner Erlaubnis in ihrer Wohnung empfangen.
Wir haben diese Art der offenen Beziehung gewählt, weil wir uns damit wohlfühlen. Allerdings schlägt mir oft Unverständnis entgegen, sogar in BDSM-Foren. Oftmals wird mir unterstellt, ich würde nebenher eine Vanilla-Beziehung führen oder mich chauvinistisch aufführen. Allgemein scheint mir, dass die Beziehungsform "Offene Beziehung" einen schlechten Ruf hat. Ich frage mich, warum das so ist. Wieso sollen BDSMler vorzugsweise das klassische Beziehungsmodell erfüllen? Wo es doch gerade für BDSMler schwer ist, in einer festen Partnerschaft ihre Erfüllung zu finden?
Geronimo
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