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Forum - Schreiben - Übungen

Blitzlicht (Staffel 2, Teil 1): Eis mit heißen Himbeeren

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hanne lotte

Autorin. Korrektorin. Förderer.

30.06.2018 um 22:44 Uhr

geändert am 30.06.2018 um 22:54 Uhr

Ihr Lieben,

 

da liegt er, der Staffelstab, und grinst frech. Und wie immer, wenn ich nervös bin, bekomme ich Hunger – oder besser Appetit.

 

Daher lautet das Thema der Woche: Eis mit heißen Himbeeren

 

Ob nun kulinarisch, metaphorisch, allegorisch, haptisch oder lukullisch, mit oder ohne Sahne, ganz egal – lasst euch inspirieren und teilt den Genuss mit uns.

 

Zur Erinnerung oder für neues Blitzgelichter noch einmal in Kürze die Regeln:

 

>  maximal 300 Wörter

>  keine Geschichte, nur eine kurze Szene, eine Momentaufnahme.

 

Mehr gibt es nicht zu beachten. Ganz einfach, oder?  Eure Texte schreibt ihr hier in diesem Thread. Es geht auch nicht um Perfektion, eher um Ausprobieren und Warmschreiben. Eine Fingerübung zur Kreativitätsförderung.

 

Es wird natürlch gerne gesehen, wenn aus der Übung später eine richtige Geschichte wird.

 

Ich freue mich auf eure Ideen.

 

Neugierige Grüße

hanne

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Knurrwolf

Profil unsichtbar.

01.07.2018 um 17:30 Uhr

Erst einmal vielen Dank, dass du das weiterführst und ich freue mich schon auf die weiteren Teile

 

Aber erst einmal versuche ich mich am ersten Teil ...

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Knurrwolf

Profil unsichtbar.

01.07.2018 um 17:36 Uhr

Dessert

 

Im goldenen Licht der Abendsonne glitzerte das Wasser des Sees verführerisch und lockte dank des wolkenlosen Himmels mit der Wärme, die es über den Tag hin angesammelt hatte.

Ein großer Sonnenschirm schützte die Plattform am Ende des Steges, indem er angenehmen Schatten spendete. Die hübsche Frau, die unter seinem Schutz auf ihrem Badetuch hockte, war jedoch mit anderen Genüssen beschäftigt. Im Schneidersitz bewachte Tabatha eifersüchtig die gläserne Schüssel zwischen ihren Schenkeln. Denn jemand hatte es bereits gewagt, ihr ein Frucht zu stibitzen, als ihr das Vanilleeis mit heißen Himbeeren gebracht wurde.

Allerdings schmolz das Eis gegen Ende hin und tropfte daher von ihrem Löffel. In ihrer Gier ignorierte sie diesen Umstand jedoch, sodass ein hübsches Muster aus kühlen Klecksen die ebenholzbraune Haut ihrer Schenkel und ihres Dekolletees zierte. Bevor sie jedoch Gelegenheit erhielt, sich zu säubern, fand sie sich plötzlich auf dem Rücken liegend wieder. Einem überraschten Laut folgte ein fragender Blick zu dem Mann, der über ihr aufragte und dessen Hände ihre Handgelenke mit sanfter Stärke umklammert hielten.

"Ich bin froh, dass du deine Nachspeise genießen konntest", kommentierte Felix, als er ihr ein raubtierhaftes Grinsen schenkte. "Aber jetzt ist es Zeit für mein Dessert Prinzessin."

Tabathas furchtsames Fiepen ging alsbald in lustvollere Geräusche über, als er begann sie von den Spuren des Eises zu befreien. Zum Glück schirmte der große Sonnenschirm sie dabei vor all zu neugierigen Blicken ab.

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dienerin

Autorin. Förderer.

01.07.2018 um 19:28 Uhr

Danke hanne lotte

du bist toll.

Danke für deine Initiative.

Ich schaue was geht

Dienerin

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Meister Y

Autor. Förderer.

02.07.2018 um 08:30 Uhr

hanne lotte: Auch von mir ein Danke, das Du den weitergegebenen Staffelstab übernommen hast.

 

Knurrwolf: Das nenne ich mal Genussmomente, ganz toll! 

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

02.07.2018 um 13:00 Uhr

geändert am 02.07.2018 um 13:07 Uhr

Heiße Liebe, bitte

 

Mats wollte sich bei Miriam und Lydia dafür bedanken, dass sie ihm auf die Analysis-Sprünge ge- und damit zu immerhin sechs Punkten in der Mathe-Klausur verholfen hatten. So konnte er das vermaledeite Fach endlich abwählen. Zwei Grundkurse, die er für die Zulassung zum Abitur im kommenden Jahr brauchte, hatte er jetzt in der Tasche. Und zwanzig Mark. Die sollten für drei Eisbecher genügen.

Mit fünfminütiger Verspätung – Mädels, dachte Mats und verdrehte die Augen – kamen seine beiden Mitschülerinnen am Eissalon an. Lydia mit Bermudashorts und einem gelben Top. Miriam mit einem kurzen, geblümten Kleid. Sie trug Hosen nur in Ausnahmefällen und war damit selbst eine Ausnahme unter den jungen Frauen in der Oberstufe. Rock oder Hose: Mats sah vier lange, schlanke, sonnengebräunte Beine und zwei strahlend-blaue Augenpaare. Nicht schlecht.

Sie fanden einen Platz draußen in dem schönen Hinterhof, der willkommenen Schatten bot bei den hochsommerlichen Temperaturen, und studierten die Karte.

Lydia hatte sich schnell für ein Spaghettieis entschieden, Mats für einen Früchtebecher.

Und Miriam? Miriam zögerte.

Sie liebte Vanilleeis mit Himbeeren. Die Karte versprach ein besonders cremig Geschlagenes mit echter Vanille und heißen Früchten. Aber konnte sie sich ein Eis bestellen, dass „Heiße Liebe“ heißt, wenn Mats sie eingeladen hatte? Würde er das falsch oder könnte er es richtig verstehen? Und warum sah er sie so amüsiert an?

Miriam war versucht, auf dem Stuhl hin und her zu rutschen. Nicht nur die beinahe klebende Verbindung ihrer Oberschenkel mit dem roten Kunstlederpolster verhinderte das, sondern auch eine innere Stimme. So weit kommt es noch, dass ich hier verlegen herumzappele, dachte sie und sagte „Heiße Liebe, bitte“ zu der Bedienung, die fragend vor ihr stand.

 

- Textende -

 

Und wo bleibt jetzt mein Eis?

Büromittagspausengruß

 

Wölfin

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Knurrwolf

Profil unsichtbar.

02.07.2018 um 18:22 Uhr

Wölfin: Ein interessanter Text, der viel Spielraum lässt, was danach geschieht und ob wirklich nur das Eis vernascht wird.

 

Meister Y: Danke für das Feedback.

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Meister Y

Autor. Förderer.

04.07.2018 um 13:06 Uhr

Schmerz

 

Gedankenverloren schaute Uwe hinauf zur Burg, die klein aber majestätisch auf dem Felsen oberhalb der Flöha thronte. Erinnerte sich an die vielen Abende, die er dort mit seinem engsten Freund verbracht hatte. Zwei Tage waren seit seinem Tod vergangen, zwei Tage in denen Uwe nur Leere und Schmerz spürte.

 

„Möchtest Du Dein Eis noch?“, fragte Karla, strich Uwe über die Hand, riss ihn aus der Leere. Uwe schüttelte den Kopf, sah, dass die heißen Himbeeren nicht viel vom Vanilleeis übrig gelassen hatten. Eigentlich mochte er dieses kleine Café zwischen Bahnstrecke und Fluss, das oft, gerade wegen seiner handgefertigten Eisspezialitäten, als Geheimtipp gehandelt wurde.

Oft hatten sie hier im Freien gesessen, geredet, den Turmfalken, die in den Schießscharten der Burg Jahr für Jahr brüteten, zugesehen. Gelacht, wenn erst eine schwarze Qualmwolke und dann die alte Dampflok, deren Pfeifen man schon kilometerweit gehört hatte, aus dem Tunnel kam. Sich gefreut, wenn sie die seltenen Schwarzstörche sahen, die seit wenigen Jahren wieder einen Horst tief im Wald bezogen hatten.

 

Uwe nahm einen Schluck aus der Kaffeetasse, stellte sie angewidert zurück. Kalten Kaffee mochte er nicht.

 

„Lass uns gehen!“, sagte er zu Karla, stand auf und winkte Claudia, der Inhaberin zu. Claudia, die wohl jeden hier kannte nahm Uwe in den Arm. „Wir vermissen ihn alle. Der Schmerz bleibt, wird aber irgendwann erträglich.“

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Knurrwolf

Profil unsichtbar.

04.07.2018 um 19:05 Uhr

Meister Y: Wow, ich muss sagen du schaffst es galant, einen wirklich emotionalen Text zu schreiben.

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hanne lotte

Autorin. Korrektorin. Förderer.

04.07.2018 um 21:08 Uhr

Ich freue mich riesig, dass ihr euch auf das neue Blitzlicht eingelassen habt und dass dabei so schöne Schnipsel entstanden sind.

 

Liebe Wölfin, ich würde dich ja gerne auf ein Eis einladen ...

 

Grüße

hanne

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