Hallo Bernd,
wie überall, finden auch im BDSM Generationswechsel statt.
ich schließe mal noch ein paar Fragen an, denn Deine Threaderöffnung find ich spannend:
Bei den SZ fällt es mir mal wieder auf. Und erfüllt mich gelegentlich mit gesundem Neid, aber auch Nachdenklichkeit: Die Wege zur eigenbestimmten Sexualität sind generationsabhängig verschieden, oder auch nicht? Da ich seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ´Szenen´ habe, fehlt mir inzwischen der Daumen am Puls der Zeit. Mir sind die 90er, 80er, 70er aber noch erinnerlich. Mein Eindruck ist: die Jüngeren finden ohne viel Umwege zum spielerischen Umgang mit BDSM (und nichts ist ernsthafter als Spiel). Während die geburtenstarken Jahrgänge, zu denen ich mich zählen muss, noch selbst autoritäre Erziehung erlebten, den feministischen Angriff auf sog. Patriarchat, Kirchenmoral in Elternhaus und Schule … alles Skrupelfallen, Jahre Verlust und Schmuddel-Umwege. Lösen BDSM-Fesseln diese Fesseln?
Sind die Alten und Jungen überhaupt auf dem gleichen Weg, der da BDSM heißt? Ziehen sich die Alten in ihre Privatheit zurück und pflegen heimlich ihre kleinen Landgewinne, wenn sie ihrer Sub genügsam den Arsch streicheln, beten vor dem Schlafengehen brav ihr SSC wie früher das Vaterunser ab oder verfassen Ratgeber, die jüngere gar nicht mehr interessieren, während SoG die Welt erobert?
10.01.2016 um 18:09 Uhr
Moin
Durch die Umfrage zu diesem Thema bin ich auf die "Idee" gekommen, ein Thema dazu zu erstellen.
Falls dieses Thema hier schon mal angesprochen wurde - habe zwar kurz quer gelesen und nix gefunden - bitte verschieben oder löschen.
Zitat Nachtasou
Bernd, bei Deinem Jahrgang hätte ich mir weniger Fragen als Antworten erhofft
Grins, tja die alten Leute ... aber ich kann nur fragen, weil ich oft keine Antworten habe und Anderen nichts vorschreiben kann? Dazu habe ich zu vielen Dingen in diesem Sichtfeld eine völlig eigene Sicht, die nicht immer freundlich angenommen wird.
Zum eigentlichen Thema.
Bdsm und das Alter - müsste man nicht eher fragen : Bdsm und die Jugend?
Bein TV Sender Arte gab es vor etwas längerer Zeit mal eine Sendung zu diesem Thema.
Dort wurde gezeigt, das selbst über 80ig Jährige diese Lebensart noch praktizieren - und nicht einmal zart. War toll.
Für mich heißt Bdsm Forschen und Fragen - viele Fragen, weil ich immer zu wenig weiß. Also werde ich mit zunehmenden Alter immer "Wissender"?
Zitat Nachtasou
Bernd, du schreibst: „ist es nicht so, das der Mensch zwar biologisch altert, die Emotionen immer jung bleiben?“
Gut, dazu mag jede/r seine Sicht haben - für mich nehme ich in Anspruch, das es mit zunehmenden Alter immer faszinierender wird.
Ich werde älter - doch meine Gefühle doch nicht? Ich sehe - fühle doch die Reize, die es auf mich ausübt.
Ein Mensch, der sich egal in welchem Bereich dieser Lebensart hingibt, dies genau so haben, spüren möchte, wie es seine Emotion fordern, warum sollte dieser Mensch es im Alter ablegen?
Sehe ich ältere Menschen aus dem Bdsm bereich, die sich so zeigen, wie sie fühlen, vor allem Frauen - die nicht der öffentlichen Sichtweise entsprechen - mit allen Defiziten des Alters wie Falten - Bäuchlein - Pölsterchen - Zelluloids - schwaches Bindegewebe etc. - dann weiß ich, ich liege richtig.
Wird nicht auch - oder gerade - im Bdsm Bereich sehr viel mit Klischee und Schublade gearbeitet? Viele verunsicherte Frauen - aber auch Männer - zeigen dies doch?
Einer Partnerin/Frau zu zeigen, das sie in Ihrem Alter ebenso reizvoll und erotisch ist wie jüngere - ist dies nicht etwas wunderschönes? Ist Alter nicht auch Reife?
Es gibt nach meinem Denken keine hässlichen Menschen - nur Menschen die sich hässlich machen.
Mit dem Alter geht ist es ebenso - nur wer Alt sein will ist Alt und wird auch so gesehen?
Tschüs Bernd
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