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Forum - BDSM - BDSM-Beziehungen

Ein Leben voller Verzicht

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Gelöscht.

13.06.2008 um 11:24 Uhr

Hallo,

eigentlich bin ich nicht der Typ, der seine Probleme in einem Forum "breit tritt", aber ich bin so am Ende, dass ich nicht weiß was ich tun soll. Letztendlich kann man über dieses Thema ja auch nicht mit jedem sprechen....das kennt Ihr sicher.

Ich bin seit 10 Jahren verheiratet und habe innerhalb meiner Ehe meine BDSM-Neigungen entdeckt, nicht mit meinem Partner, aber wir haben es auch gemeinsam versucht. Ich kann ihn jedoch als Top nicht ernst nehmen und mittlerweile hat er auch keine Lust mehr auf dieses Thema. Innerlich frisst es mich auf immer verzichten zu müssen, denn alle Kompromisse schmeckten schal. Wir hatten uns darauf geeinigt, einen Top zu suchen um dann zu dritt zu spielen (mein Mann ist eher ein Swinger und eifersuchtsfrei), aber das war nicht das was ich wollte. Mir fehlte das Gefühl, das echte Vertrauen und Fallenlassen. Ich kann mich nicht hingeben, wenn ich einen Menschen nicht liebe oder zumindest verliebt bin.

Über Jahre hatte ich Kontakt zu einem tollen Mann in NRW, mit dem sich auch etwas anbahnte, aber aus Angst vor einem Fehler und der Entfernung schmiss ich alles hin. Nun haben wir wieder Kontakt, stehen aber vor demselben Problem. Vielleicht könnte ich das alles kompensieren, wenn ich meinen Mann so lieben würde, dass er mir den Verzicht wert wäre, aber unsere Ehe hat ziemliche Risse und mein Gefühl für ihn auch.

Wohl sind auch deshalb meine Geschichten so traurig....meine Gefühle in dem Bereich beschränken sich auf Sehnsucht, Trauer, Hunger und Enttäuschung.

Ich erwarte kein Patentrezept von Euch, meine Frage ist nur: Kann man damit leben seine Neigungen nicht auszuleben? Wie entscheidend ist sie wirklich für das psychische Wohlbefinden? Mich würden einfach Eure Gedanken interessieren, um meine zu ordnen, quasi als Denkanstoß.

Lieben Dank schon mal...hoffe nicht zu ausschweifend gewesen zu sein

Lieber Gruß,

Scherbenprinzessin

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Gelöscht.

13.06.2008 um 12:06 Uhr

Hallo Scherbenprinzessin,

 

ich habe ja hier im Forum bisher sehr viel über mich preisgegegen. Es war vielleicht nicht immer richtig, aber wir du selbst sagst: wo kann man denn sonst offen über alles reden?

 

Nachdem ich Abstand zu allem genommen hatte, einen neuen Versuch gewagt hatte und einsehen musste dass es nicht mehr ging, weis ich dass ich trotz allem nicht ohne BDSM leben will und kann.

 

Es geht mir da wie dir: diese HIngabe geht bei mir nur in Zusammenhang mit Liebe. Meiner Liebe UND seiner!

 

Und darauf will und werde ich nicht mehr verzichten. Ok, ich habe da leichter zu reden. Meine Kids sind groß und fast selbstständig. Auch darauf muss man als Frau achten.

ABer ist das ein Grund immer nur zu verzichten??

Ich denke: nein! Denn Kinder merken sehr viel mehr als wir Erwachsenen das für möglich halten. Sie spüren schnell dass ein oder beide Elternteile unzufrieden sind.

Und oftmals ist eine Trennung dann für alle wirklich der bessere Weg.

Ich weis oft meint man viel dabei zu verlieren. Und manchmal ist das auch so.

Aber man gewinnt dabei auch sehr viel für sich. Und für die Kids.

 

Ich wünsche dir die Einsicht ändern zu können was machbar ist. Und die Kraft dies auch zu tun.

Denn unausgelebte Träume machen unglücklich und unzufrieden.

Und irgendwann kommt es zu einem Zusammenbruch.

 

Ganz liebe Grüße und ganz viel Kraft von

 

Miezele

Glaube an Liebe, Wunder und Glück. Schau nach vorne und niemals zurück. Tu was du willst und steh dazu, denn dieses Leben das lebst nur du!

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Devana

Autorin. Korrektorin. Teammitglied.

13.06.2008 um 12:18 Uhr

Liebe Scherbenprinzessin!

 

Es fällt mir ebenfalls nicht leicht, darüber zu sprechen, v.a. auch hier nicht, wo mich so viele kennen. Daher werde ich in meinen Ausführungen auch nicht ins Detail gehen.

 

Deine Worte kann ich sehr gut nachfühlen, da ich mich in einer ähnlichen Situation befinde. Zwar wieder so ganz anders, als bei dir, aber in Grundzügen eben doch ähnlich.

Ebenfalls habe ich meine schon längst in mir schlummernde Neigung innerhalb meiner Beziehung, die nun schon seit über 15 Jahren anhält, entdeckt und eine ganze Weile auch ausgelebt.

Seit Jahren ist dies nun aber leider nicht mehr so. Mein Mann kann nicht mehr so weit gehen, wie ich es mir wünschen würde. Überhaupt kann er meinen Weg nur zum Teil begleiten. Umgekehrt ist er einen Weg eingeschlagen, auf dem ich ihm meinerseits nicht folgen kann. Wir haben ebenfalls sehr harte Zeiten durchgemacht.

Beide haben wir wohl auch versucht, uns selbst zu verleugnen und das geht nun mal auf Dauer nicht gut.

Ein Dritter bzw. eine Dritte kommt für uns beide auch nicht in Frage (da eben nicht eifersuchtsfrei).

 

Beide sind wir nun ein Stück weit auf einander zugegangen. Vor allem versuchen wir einfach offen miteinander zu reden, auch wenn das oft weh tut, aber immer noch besser ein kurzer heftiger Schmerz als ein nagender dauerhafter. Im Moment haben wir wieder einen gemeinsamen Nenner gefunden. Mal sehen, ob wir da wieder weiter ansetzen können. Bis dahin war es aber ein weiter Weg. Zu 100 Prozent zufrieden bin ich damit natürlich auch nicht, aber so wie es im Moment ist, kann ich damit leben. Ich habe gelernt, mit homöopathischen Dosen BDSM auszukommen. Der Rest ist Fantasie. Manchmal bekomme ich es auch rein psychologisch gedanklich so hin, dass meine devote Seite meinem Mann den Verzicht schenkt - wenn du das irgendwie nachvollziehen kannst. Denn prinzipiell weiß ich, dass wir trotz dieser Probleme doch zusammengehören (auch wenn ich zeitweise zugegebenermaßen daran auch schon gezweifelt hatte).

 

Eine Lösung habe ich also auch nicht. Eine Patentlösung sowieso nicht. Schwer ist es vor allem, wenn man schon einmal in diese Welt real hineinschnuppern durfte. Dann ist es wirklich ein Verzicht.

Vielleicht konnte ich dir aber Anregungen und Denkanstöße geben - ich hoffe es. Oder zumindest das Gefühl, dass du mit deinem Problem sicherlich nicht alleine dastehst.

 

Wenn dein Mann eifersuchtsfrei ist, könnte eine dritte Person vielleicht eine Lösung sein. Ich kenne mittlerweile so manche Paare, die damit gut leben können. Aber das müsst ihr selbst entscheiden...

 

Liebe Grüße,

devana

 

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sinna

Profil unsichtbar.

13.06.2008 um 13:56 Uhr

Hallo Prinzessin,

auch enn es vielleicht für andere interessant wäre, werde ich Dir hier nur anbieten, mich anzuschreiben. Was geschehen ist werde ich nicht öffentlich machen, aber es gibt viele Paralellen. Das ist der Graund warum meine Geschichten sind wie sie sind. Wenn Du magst schreibe mir. Das gilt auch für andere, die das hier lesen und darüber reden möchten, aber ich will das nicht öffentlich machen, denn das ginge mir zu weit.

Alles Liebe,

Niniane

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sinna

Profil unsichtbar.

13.06.2008 um 13:57 Uhr

Oh mann, sorry für die vielen Fehler aber das Thema geht mir sehr nahe

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Gelöscht.

13.06.2008 um 21:54 Uhr

Ich glaube, dass ist häufig eines der Lose der Beziehungen, in deren Lauf man seine Neigungen erst entdeckt. Oft hemmt das Gefühl den einen oder anderen. Bei uns war es so, dass mein Mann berechenbar wurde und eben auch keine "echte" Neigung besaß, sondern mehr genoss, dass er seine sexuellen Wünsche damit alibihalber verwirklichen konnte, kein feiner Zug...ich weiß, aber Realität und mittlerweile WILL ich es nicht mehr mit ihm ausleben. Es geht einfach nicht!

Danke,

Scherbenprinzessin

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Gelöscht.

13.06.2008 um 22:05 Uhr

Hallo Devana,

 

ich wollte ja gar keine Patentlösung, denn ich weiß, dass es sie bei uns nicht gibt. Das mit dem Dritten haben wir versucht, ich kann es nicht. Ich fühle mich beobachtet, bewertet und kann es noch dazu nicht geniessen, weil das Gefühl fehlt. Bei uns war es auch immer ein hin und her, aber irgednwann merkte ich, dass es in diesem Bereich keinen Kompromiss gab, mit dem ich glüvklich werden konnte. Und das nach allem, was ich bereits gegeben hatte...

Manchmal tut es sehr weh sich gemeinsam einsam zu fühlen...eine meiner Lehren.

Danke auch Dir,

Scherbenprinzessin

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sinna

Profil unsichtbar.

14.06.2008 um 18:26 Uhr

Liebe Scherbenprinzessin, ich habe Die geantwortet aber eins von dem was ich Dir geschrieben habe ist denke ich für alle wichtig, darum schreibe ich es hier noch einmal für alle.

Man kann mit seinen Entscheidungen leben, doch niemand kann wirklich leben, ohne Entscheidungen zu treffen.

Ich denke, das gilt für jeden. Dadurch fühlt man sich nicht mehr ausgeleifert. Man wird aktiv, selbst wenn man entscheidet nichts zu tun, ist es dennoch eine Entscheidung, die man ganz bewusst treffen muss.

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Gelöscht.

14.06.2008 um 19:14 Uhr

Ja du hast recht Niniane, man muss sich entscheiden. Auch wenn diese Entscheidung sehr weh tun kann.

ABer oftmals ist das besser als in etwas weiter zu beharren das einfach unmöglich geworden ist.

Manchmal ist diese Entscheidung nicht entgültig, sondern ein kräftiger Stoß in die richtige Richtung, ein Zwang für den anderen auch mal darüber nachzudenken.

Und manchmal öffnet sich auch einen neue Tür.

 

Nur in etwas weiter leben das einen unglücklich macht sollte keiner. Dafür ist das Leben viel zu kurz.

 

Mieze

 

Glaube an Liebe, Wunder und Glück. Schau nach vorne und niemals zurück. Tu was du willst und steh dazu, denn dieses Leben das lebst nur du!

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Devana

Autorin. Korrektorin. Teammitglied.

14.06.2008 um 21:19 Uhr

Liebe Scherbenprinzessin!

 

ich wollte ja gar keine Patentlösung

Das weiß ich doch, ich würde dir aber gerne eine liefern, wenn es eine gäbe.

 

Das mit dem Dritten haben wir versucht, ich kann es nicht. Ich fühle mich beobachtet, bewertet und kann es noch dazu nicht geniessen, weil das Gefühl fehlt.

So wie ihr das anscheinend praktiziert habt, kann ich das voll und ganz nachvollziehen, dass du dich da nicht fallen lassen kannst. Es ist eben nicht "nur" Sex, sondern geht eben auch in die Gefühlswelt - und zwar erheblich.

Ich meinte das auch gar nicht so, wie ihr das bisher praktiziert habt (wenn ich das richtig verstanden habe), sondern wirklich eine separate Dom-sub-Beziehung.... ohne einen zusehenden Mann. Ich kenne mittlerweile zwei Paare, die das so praktizieren und damit klar kommen. Ich weiß, dass ich es nicht könnte. Aber wenn dann eher so, als wenn der Ehepartner zusieht. Ich weiß nicht, ob das für euch irgendwie in Frage käme.

 

Du schreibst allerdings, dass deine Ehe auch so schon Risse hat. Vielleicht gelingt es dir, mal ganz abgesehen vom Thema BDSM eine Bestandsaufnahme eurer Partnerschaft zu machen?

Und redet ihr eigentlich noch miteinander? Für mich eines der wichtigsten Kriterien in einer Partnerschaft.

 

Ich wünsche dir jedenfalls, dass du die für dich richtige Entscheidung triffst.

 

Liebe Grüße,

devana

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