Andere Seiten (Teil 3)
Eine BDSM-Geschichte von kehinn.
Das Forsthaus
Am nächsten Tag sahen sie sich nur kurz beim Mittagessen in der Kantine, beide hatten noch eine Menge zu tun. Im Weggehen sagte Julia: „Wir sollten noch kurz besprechen, wie wir das machen am Samstag. Am besten wird es sein, wenn du bei mir mitfährst. Sagen wir um zwei auf dem Parkplatz bei Rossmann?“
Ursprünglich hatte Kathrin am Samstagmittag mit dem Fahrrad zu Carmens Haus hinausradeln wollen. Sie fuhr gern Rad und hatte das Gefühl, dass ihr das guttat. Zum Abo bei einem Fitnesscenter hatte sie sich bisher noch nicht entschließen können, um ihren Körper in Form zu halten, und wenn sie morgens im Bad in den großen Spiegel schaute, schien ihr das vorerst auch nicht erforderlich. Nachdem Julia ihr aber angeboten hatte, sie mit dem Auto abzuholen und mitzunehmen, ließ sie sich von ihr überzeugen und nahm ihr Angebot gern an. Tatsächlich konnte sie ja nicht wissen, wie lang sich ihr Besuch hinziehen würde. Spätabends über unbekannte Landstraßen heimzuradeln, schien auch ihr selbst nicht unbedingt ratsam.
Beim Warten auf Julia hatte sie diese kurze Szene mit den beiden Radfahrern aufgeschnappt, in der es um den Po der Frau ging und die sofort ihre Fantasien in Gang gesetzt hatten. Julia erzählte sie nichts davon und befragte sie stattdessen nochmals nach den Gastgebern des heutigen Nachmittags.
Nachdem die beiden bei Carmen eingetroffen waren, staunte Kathrin zunächst über das großzügige Anwesen, das Carmen und ihrem Mann gehörte. Es handelte sich um ein ehemaliges Forsthaus, wie Julia unterwegs erläutert hatte, außerhalb eines Dorfs und noch einige hundert Meter hinter dem neuen Gewerbegebiet, unmittelbar am Waldrand gelegen an einem schmalen Sträßchen. Das Sträßchen ging bald in einen Waldweg über und führte zu einem aufgegebenen Steinbruch. Das große Grundstück, auf dem das Forsthaus stand, war von einer sichtlich schon jahrelang verwilderten dichten Hecke umgeben. Dort hatten inzwischen Brombeeren eindeutig die Oberhand gewonnen, und die Hecke schien dadurch undurchdringlich wie die um Dornröschens Schloss.
Abgesehen von einer schmalen Einfahrt, die mit einem hohen eisernen Tor verschlossen war und das sich nur nach einem kurzen Handy-Telefonat mit Carmen elektrisch öffnete, gab es keinen Zugang. Fuhr man mit dem Auto auf den kleinen Abstellplatz hinter dem Haus, konnte vom Weg aus niemand ahnen, dass Besucher da waren.
Auch im Inneren war das Haus eindrucksvoll. Aus der Diele führte eine rustikale Holztreppe nach oben, dort ging es über einen kurzen Flur in das geräumige Wohnzimmer, das von einem imposanten großen Eichentisch dominiert wurde. Die hölzerne Decke des Raums wurde von massiven Balken getragen. Am Fenster standen einige Sessel und ein breites Ledersofa, ein großer Fernsehbildschirm nicht weit davon, neben etlichen Schränken und Kommoden. In der Ecke stand ein moderner Kaminofen.
Schon gleich unten in der Diele war Kathrin neugierig zumute. Die schwere Holztür in der Ecke beeindruckte sie. Auf ihre Frage beschied Carmen sie nur mit einer knappen Auskunft: „Dahinter ist die Treppe zum Untergeschoss. Das hat seine Geheimnisse und wird sie vorläufig auch behalten. Das ist nur für bestimmte Gäste und Gelegenheiten.“ Kathrin ärgerte sich ein bisschen darüber, wie sie von Carmen hier abgespeist wurde. Dass Carmen damit zwar nur versteckt, jedoch sehr wohl absichtlich und auch durchaus erfolgreich, Kathrins Neugier füttern wollte, war ihr entgangen.
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