Blitzlicht (Staffel 6, Teil 2): Kalt

Da ist mir ganz spontan noch ein Blitzlicht über den Weg gelaufen. Falls das nicht erlaubt ist, bitte löschen.

Das habe ich nun davon. Fest umklammere ich den Becher mit dem dampfenden Tee und versuche meine Hände daran zu wärmen. Der Schmerz, als endlich wieder Blut durch die Fingerspitzen fließt, treibt mir Tränen ins Gesicht. Warum habe ich nicht auf dich gehört? Letzte Woche, als die Temperaturen noch ungewöhnlich warm waren. Als das Laub noch im herbstlichen Sonnenlicht herumflog. Ich wollte nicht auf dich hören. Ich sagte, es sei viel zu windig und lief lieber mit meiner Freundin Liv eine Runde um den See. Hätte ich bloß auf dich gehört, aber meine Sturheit musste sich ja mal wieder durchsetzen.

Die Temperaturen waren über Nacht unter null Grad gefallen. Ließen die feuchten Blätter an den Terrassendielen gefrieren. Es war allerhöchste Zeit, den Oleander in sein Winterquartier zu bringen, das war selbst mir klar. Also tat ich, was nicht mehr aufzuschieben war. Nicht, ohne die Kälte und meine Sturheit zu verfluchen. Ich wünschte, irgendetwas würde die eisige Kälte verscheuchen, und wenn es nur ein blödes Glöckchen wäre.

Ich trete näher an den Kamin. Der Schmerz ist vergangen. Endlich stellt sich etwas von der Gemütlichkeit ein, die das knisternde Feuer verströmt. Ich fühle mich warm und geborgen. Hinter mir höre ich ein Glöckchen leise klingen.

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Wir sind gespannt auf dich!

Dann versuche ich mich mal mit meinem Feedback, was bei so viel Perfektion allerdings nicht einfach ist.

Liebe Nora, mir gefällt deine Szene. Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Wie du sie fortführst. Oder ob du zurückschaust. Die rote Strieme macht neugierig auf das was war.

Liebe Noras Marie, eine packende Szene. Ich wüsste nichts, was man daran verändern sollte. Vielleicht kann man sie, in der Gegenwart geschrieben, noch ein wenig präsenter machen?

Liebe Drachenlady, eine ergreifende Szene. Ich will wissen was passierte. Und was passieren wird. Schreib sie bitte weiter.

Liebe Luna Ery, du nimmst mich direkt hinein in die Szene und ich fühle mit deiner Protagonistin. Toll.

Also mir gefallen alle Blitzlichter der zweiten Runde sehr gut!

Nora : Danke, dass ich mal neben dir sitzen und zusehen durfte, als du das geschrieben hast. Aber wäre es eine andere Beschreibung gewesen, wenn du dabei alleine gewesen wärst? 

Leo Me: Beim ersten Blitzlicht zwangst du mich in die Knie, nun aber sehe ich dich zwischen den Zeilen so vor deiner Protagonistin - Wahnsinn welche Bilder du in meinem Kopf malst. 

Und danke für den Tipp, meine Beschreibung ins Präsens zu versetzen, das kriegt tatsächlich sofort eine ganz andere Dynamik

Als ich Ihren Text las, Frau Drachenlady, wurde mir eiskalt. Mich mit einem einzigen Gedankengang so zu berühren, schafft sonst nur meine Donna. 

Ganz im Gegenteil dazu du, Luna Ery: So kalt kann es gar nicht sein, dass mir bei deiner Situationsbeschreibung nicht heiß wird...

Stimmt auch für mich.

Was Schattenwölfin und Luna Ery betrifft, hat es Marie auf den Punkt gebracht. Bezüglich dich, Leo Me bin ich genau gegenteiliger Meinung: Du kniest nicht, du stehst aufrecht. Und das ist gut so. Hier bin ich es, die gespannt auf die Fortsetzung wartet. 

Noras Marie: Starker Einstieg, Schatz, ich mag diesen Text. Trotzdem: Halte dich an das Gebot deines Buddhas und übe dich in Achtsamkeit. 

BTW: Sind wir jetzt 'ne reine Mädchenklasse geworden oder wo sind die Jungs? Wieder alle beim Fussball, was?

Wer? Ich? Kann nicht sein!

Während Ihr fleißig geblitzt habt, war ich beim Fußball — und ich bin weiblich (nur Mädchen passt nicht mehr so wirklich).

Wölfin

Ich bin müde... verwechsle schon die Drachenlady mit der Schattenwölfin ... brauch Urlaub ... Tschuligom an beide

Nur Geduld, Nora, manchmal braucht es eben etwas Zeit. Mir ist auch eine Textidee zugeflogen und ich möchte sie nun zu Wort kommen lassen; es bleibt also nicht bei einer reinen Frauenrunde!

Silbern blitzt die kleine Feuerzange, mit der ich den Würfel aus dem Schälchen nehme. Seine spiegelglatte Oberfläche reflektiert das sanft flackernde Kerzenlicht, das den ganzen Raum wohlig duftend in seinen Bann ziehen will. Ein perfekt anmutender Tropfen stiehlt sich langsam vom Würfel und fällt in die Tiefe. Beinahe gleichgültig registriere ich, wie er dich zwischen den frischen Wachstropfen auf deinem Oberkörper kalt erwischt. Wimmernd bäumst du dich auf – damit hast du nicht gerechnet.

Wie gebannt folgt dein Blick nun der Zange, als wäre sie das bösartigste aller Instrumente. Ich kann beinahe spüren, wie du mich in deinen Gedanken verteufelst. Und wie oft hast du mich in der letzten Zeit kühl abgewiesen? Hast mir die kalte Schulter gezeigt? Mein Herz mit eiskalten Blicken an den Gefrierpunkt gebracht? Nur um heute wieder bei mir anzuklopfen, wegen meinem heißen Wachs, das du so sehr liebst, das du so sehr brauchst?

Jetzt kann ich das bange Glitzern in deinen Augen erkennen, das ich so schmerzlich vermisst habe. Richtig! Heute werde ich dich mit deiner eigenen Eiseskälte behandeln. Du sollst es so sehr hassen, dass du mich lieben lernst. Damit du verstehst, wie ich mich fühle; damit du erfährst, wie kalt du mich gemacht hast. Und wenn dieser eisige Würfel gleich deinen Körper zappeln lässt, dann flehe nur laut genug um Erbarmen und bring mein Herz wieder zum Tauen.

Aber das ist doch ganz einfach, geliebte Herrin: Drachenlady ist eine Domme wie du. Schattenwölfin ist die, vor der du dich fürchtest ...

Lieber Rumsch, 

auch diese Szene gefällt mir wieder sehr. Obwohl ich auch hier wieder über ein paar Formulierungen stolpere, die offensichtlich aus dem mir unbekannten Fantasy Genre kommen. Zum Glück sind Empfindungen ja unterschiedlich, ich finde es gut, dass du deinem Stil treu bleibst.

Liebe Grüße

Leo

Ich kenne jemand, der dich gleich das Fürchten lehrt, geliebte Sklavin!